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Viktor E. Frankl - Gesammlte Werke
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Vorbemerkungen22 2.4. logotherapie unD religion (1961) Die Logotherapie und Existenzanalyse Viktor Frankls hat folglich keine Berührungs- ängste, wenn es um die Religion bzw. um die Religiosität des homo patiens geht. Als sinnzentrierte Psychotherapie verpflichtet sie sich zwar wie selbstverständlich zu ei- ner neutralen Einstellung gegenüber der Religiosität eines Patienten, aber sie wird von ihr gleichermaßen genauso ernst genommen wie die atheistische Weltanschau- ung eines anderen Patienten: Die Psychotherapie muss sich also diesseits des Offenbarungsglaubens bewegen und die Sinnfrage diesseits einer Trennung in die theistische Weltanschauung einerseits und in die atheistische andererseits beantworten. Wenn sie solcherart das Phänomen der Gläubigkeit nicht als einen Glauben an Gott, sondern als den umfassenderen Sinnglauben auffasst, dann ist es durchaus legitim, wenn sie sich mit dem Phänomen des Glaubens befasst und beschäf- tigt. Frankl fasst in diesem Aufsatz, der 1965 in einem von Wilhelm Bitter unter dem Titel Psychotherapie und religiöse Erfahrung herausgegebenen Tagungsbericht der Stuttgar- ter Gemeinschaft Arzt und Seelsorger veröffentlicht worden ist, seine anthropologi- sche Grundüberzeugung kompakt zusammen: Ob er es will oder nicht, ob er es wahrhat oder nicht – der Mensch glaubt an einen Sinn, so- lange er atmet. Damit werden die religiösen Inhalte der verschiedenen Konfessionen davor bewahrt, verabsolutiert zu werden, im Begriff des „Übersinns“ wird indessen die Absolutheit der Transzendenz zu ihrem Recht verholfen: Gewiss: diese unsere Auffassung von Religion hat nur noch herzlich wenig zu tun mit konfes- sioneller Engstirnigkeit und deren Folge, religiöser Kurzsichtigkeit, die in Gott anscheinend ein Wesen sieht, das im Grunde nur auf eines aus ist, und das ist: dass eine möglichst große Zahl von Leuten an ihn glaubt, und überdies noch genau so, wie eine ganz bestimmte Kon- fession es vorschreibt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Gott so kleinlich ist. [...] Ich sagte, der Trend führe nicht von der Religion weg, sehr wohl aber von jenen Konfessionen, die anscheinend nichts anderes zu tun haben, als gegeneinander zu kämpfen und sich gegenseitig die Gläubigen abspenstig zu machen. Open Access © 2018 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Viktor E. Frankl Gesammlte Werke
Psychotherapie, Psychiatrie und Religion. Über das Grenzgebiet zwischen Seelenheilkunde und Glauben
Titel
Viktor E. Frankl
Untertitel
Gesammlte Werke
Autoren
Alexander Batthyany
János Vik
Karlheinz Biller
Eugenio Fizzotti
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20574-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
318
Schlagwörter
Psychotherapie, Psychologie, Psychiatrie, Religion, Logotherapie, Existenzanalyse, Viktor Frankl
Kategorie
Geisteswissenschaften
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