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TU Graz I Die Akzeptanz virtueller Gesundheits-Avatare
Martina Lang & Bernhard Wieser
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Pflegebedarf. Alte Menschen verlieren mitunter den Antrieb zu körperlicher Bewegung,
geistiger und sozialer Tätigkeit. Vor diesem Hintergrund kommt dem Aktivieren und
Motivieren zu diesen Aktivitäten große Bedeutung zu. Dies bezieht sich nicht nur auf
Demenzkranke, sondern auch auf Personen ohne Mobilitätseinschränkungen oder
kognitiven Beeinträchtigungen und somit auf jene, die nur einen geringeren
Pflegebedarf haben. Auf diesen Punkt weisen Personen mit Pflegeerfahrung immer
wieder hin: „Aktivieren und einfach wirklich auffordern, dass [die Betroffenen, das]
selber machen. Und das sind die Sachen, wo ich sage, solange eine Aufforderung
reicht es zu tun, glaube ich […] kann das ein Computer auch übernehmen. Dass ich
mit einem Avatar gut arbeiten kann“ (FG SG 1. 00:41:09.9 - 00:41:22.2).
Mehrfach wurde in den durchgeführten Fokusgruppe angemerkt, dass „die tägliche
Bewegung“ gerade für ältere Personen mit Pflegebedarf wichtig ist. Inwiefern ein
Gesundheits-Avatar, der Bewegungsmuster bspw. mittels Sensoren erfasst, ohne in
die Privatsphäre einzugreifen funktionieren könnte, wurde kontroversiell
wahrgenommen: „Weil das ist ja […] Privatsphäre und ein Eingriff in die Privatsphäre,
nicht?“ (FG_SG 1: 00:16:14.6 - 00:16:23.9). Dennoch, „ist es schon von großem Wert,
dass die Leute sich bewegen, Studien und Erfahrungen [belegen]“, dass die Mobilität
älterer Personen wieder gesteigert werden kann, „also teilweise wirklich vom Rollstuhl
wieder zurück mit Stock, wenn tägliches Gehtraining oder ähnliches gemacht wird“
(FG_SG 2; TN 7: 00:24:21.9 - 00:26:07.8).
2.9.3 Kommunikation und soziale Teilhabe
Im Kontext der sozialen Teilhabe älterer, alleinstehender Personen mit Pflegebedarf,
die zuhause leben, wurden in den Fokusgruppen Funktionen von digitalen
Gesundheitstechnologien als wünschenswert definiert, die Kommunikation mit
Angehörigen, ÄrztInnen und PflegeexpertInnen erleichtern. In diesem Zusammenhang
ist dabei v.a. für die jetzige Generation pflegebedürftiger Personen auf die einfache
technische Handhabung und auf Praktikabilität zu achten. Von den
FokusgruppenteilnehmerInnen wurden digitale Vernetzungsplattformen angeregt, die
älteren Personen dabei helfen könnten, die Kommunikation und letztlich den
persönlichen Austausch mit dem eigenen sozialen Umfeld zu erleichtern.
Der Kontakt zu den Pflegekräften ist für ältere alleinstehende Menschen zentral. Der
persönliche Austausch mit pflegenden Personen hat, nach Meinung der Fokusgruppe
für Menschen mit Pflegebedarf hohe Priorität. Ein Gesundheits-Avatar könne
Nutzer-Profile von Gesundheits-Avataren
Erhebung zielgruppenspezifischer Anwendungskontexte, Band 2
- Titel
- Nutzer-Profile von Gesundheits-Avataren
- Untertitel
- Erhebung zielgruppenspezifischer Anwendungskontexte
- Band
- 2
- Autoren
- Martina Lang
- Bernhard Wieser
- Herausgeber
- Technische Universität Graz
- Verlag
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Ort
- Graz
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-666-6
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 65
- Kategorie
- Lehrbücher