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TU Graz I Die Akzeptanz virtueller Gesundheits-Avatare
Martina Lang & Bernhard Wieser
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Funktionen, die auf Kommunikation, Empathie und Zwischenmenschlichkeit basieren
keinesfalls ersetzen. Jedoch wäre ein Avatar als Plattform für die Vernetzung älterer
alleinstehender Menschen denkbar. Die Nutzung von z.B. Videotelefonie oder anderen
Kommunikationstechnologien, ist vom technische Verständnis und individuellen
Lernwillen ihrer NutzerInnen abhängig (FG_SG 1; 29:43-32:36).
2.9.4 Sturzerkennung und Notruffunktion
Die Gefahr zu stürzen, stellt für ältere Menschen ein großes Gesundheitsrisiko dar.
Vor allem, wenn sie alleine leben, bleiben Stürze mitunter unentdeckt. Betroffen sind
grundsätzlich alle Menschen, jedoch nimmt die Häufigkeit von Stürzen durch
bestimmte Risikofaktoren zu. Oben wurde bereits darauf hingewiesen, dass nicht nur
Personen mit Mobilitätseinschränkungen und sensomotorischen Beeinträchtigungen
stärker Sturzgefährdet sind, sondern auch solche, die an Depressionen leiden. Diese
Problemlage ist bekannt und eine Reihe von Technologien bieten Lösungen dazu an,
Stürze zu erkennen und können in der Folge auch entsprechende Notrufe absetzen.
Für die TeilnehmerInnen der Fokusgruppen war die Integration von Funktionen, sie
sich der Sturzgefahr widmen für die künftige Entwicklung von digitalen
Gesundheitstechnologien ein besonderes Anliegen. Eine Notruffunktion des Avatars
wurde gerade im Zusammenhang mit Stürzen als besonders wichtig erachtet.
2.10 Zusammenfassung
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass sich der Bedarf nach virtuellen
Gesundheits-Avataren aus dem Pflegebedarf älterer Menschen ergibt. Die Gründe
dafür sind insbesondere der Verlust von:
§ Kognitiven Fähigkeiten (Demenz)
§ Sensomotorischen Fähigkeiten (Parkinson, Blindheit, Taubheit,
Sprechprobleme)
§ Lebensfreude (Depression)
§ Sozialkontakten (Einsamkeit)
§ Tagesstruktur
§ Mobilität
Bedarf resultiert darüber hinaus durch:
§ den Umstand, viele Medikamente einzunehmen
Nutzer-Profile von Gesundheits-Avataren
Erhebung zielgruppenspezifischer Anwendungskontexte, Band 2
- Titel
- Nutzer-Profile von Gesundheits-Avataren
- Untertitel
- Erhebung zielgruppenspezifischer Anwendungskontexte
- Band
- 2
- Autoren
- Martina Lang
- Bernhard Wieser
- Herausgeber
- Technische Universität Graz
- Verlag
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Ort
- Graz
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-666-6
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 65
- Kategorie
- Lehrbücher