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TU Graz I Die Akzeptanz virtueller Gesundheits-Avatare
Martina Lang & Bernhard Wieser
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indem man das Webinterface, über das Betroffen die Kommunikation steuern,
adaptiert. Damit ließen sich Funktionen wie zum Beispiel, das öffnen oder schließen
von Jalousien, das ein und ausschalten von Lichtschaltern oder TV-Geräte steuern.
Derzeit werden diese Systeme auch im klinischen bzw. Spitalsbereich jedoch noch
kaum eingesetzt. Dies hängt damit zusammen, dass die Dauer bis sich ein Patient
über ein solches System mitgeteilt hat, schlichtweg das Zeitmanagement der
Versorgung und Pflege in Spitälern sprengen würde (Szenario Rehabilitation, Expertin
2).
Neben diesen Technologien werden für die Rehabilitation von
SchlaganfallpatientInnen neue Prototypen getestet, die eine raschere Rekonvaleszenz
ermöglichen helfen sollen und v.a. für die Wiederherstellung der Beweglichkeit und
Funktionalität von Armen (greifen usf.) oder Beinen (Bewegungsablauf) eingesetzt
werden. Dieses Assistenzsystem simuliert Bewegungsabläufe für rekonvaleszente
SchlaganfallpatientInnen mittels eines „Avatars“ (Szenario Rehabilitation, Expertin 2).
Diese Technologie funktioniert über ein Feedback in Echtzeit. Stellen sich
SchlaganfallpatientInnen in Gedanken eine Arm- oder Beinbewegung vor, so
bekommen sie über einen virtuellen Avatar ein Feedback in Echtzeit. Die PatientInnen
sitzen vor einem Bildschirm an dem der Avatar aus der eigenen Perspektive sichtbar
ist. Dieser Avatar führt die vorgestellte Bewegung der Arme oder Beine durch. Mit
dieser Avatar-Technologie wird die Aktivierung der Spiegelneuronen gefördert. Die
Rehabilitationserfolge sind laut Information der Expertin deutlich besser als mit
herkömmlichen Rehamaßnahmen. Die Visualisierung mittels eines Gesundheits-
Avatars wurde auch in den anderen beiden Anwendungsszenarien zur Diskussion
gestellt, im Bereich der Rehabilitation bei Schlaganfällen könnten visuelle Web-
Interfaces als Unterstützung in der Physiotherapie bedarfsorientiert eingesetzt werden.
Abschließend gilt auch für den Bereich der Rehabilitation, dass Assistenztechnologien
einen Teilbereich in der PatientInnen zentrierten Behandlung darstellen und neben der
fachspezifischen Expertise die Angehörigen und deren Miteinbindung zentral für den
Behandlungserfolg sind (Szenario Rehabilitation, Expertin 2).
Nutzer-Profile von Gesundheits-Avataren
Erhebung zielgruppenspezifischer Anwendungskontexte, Band 2
- Titel
- Nutzer-Profile von Gesundheits-Avataren
- Untertitel
- Erhebung zielgruppenspezifischer Anwendungskontexte
- Band
- 2
- Autoren
- Martina Lang
- Bernhard Wieser
- Herausgeber
- Technische Universität Graz
- Verlag
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Ort
- Graz
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-666-6
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 65
- Kategorie
- Lehrbücher