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Amateur-, Instruktions- oder auchWerbefilme.7 Gemeinsam ist ihnen, dass sie nur
zeitlich begrenzt zum Einsatz kamen und lediglich in der unmittelbaren Entste-
hungszeit ihren Zweck zu erfüllen hatten. Sie waren flüchtig in ihrem Einsatz
(„ephemere“). Hatten sie ihrenGebrauchszweck erfüllt, wurden sie vergessen, oft-
mals nicht einmal gesammelt oder aufbewahrt („orphan“). Hinsichtlich der Siche-
rung und der interdisziplinärenAuseinandersetzungmit den „verwaisten Filmen“
stellen vor allem die USA und die Niederlande ein besonderes Engagement unter
Beweis.8 Zudemwurden imVerlauf desEU-Projekts „TheEuropeanFilmGateway“
RichtlinienzurVeröffentlichungsogenannter„orphanfilms“erarbeitet.9
Doch schonvorderEntdeckungdes „ephemerenFilms“warderdokumentar-
ische Gebrauchsfilm, speziell in Deutschland undder Schweiz, in den Fokus der
Filmhistoriker und Filmwissenschaftler gerückt. Forschungen zur länderspezifi-
schen Entwicklung des Genres liegen ebenso vor10 wie fundierte Studien zu den
Arbeiten bedeutenderWerbefilmproduzenten sowie zumKorpus und zur Gestal-
tung der Auftragsfilme bekannter Unternehmen.11 Besonderes Augenmerkwurde
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8 http://www.nyu.edu/orphanfilm/, 11.August2012.
9 http://www.efgproject.eu/downloads/D_5_3_Final_Guidelines_Copyright_Clearance_online.pdf,
12.August2012.
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Der österreichische Werbefilm
Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
- Titel
- Der österreichische Werbefilm
- Untertitel
- Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
- Autor
- Karin Moser
- Verlag
- De Gruyter Open Ltd
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-11-062230-0
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 316
- Schlagwörter
- Culture of memory, media history, advertising
- Kategorie
- Kunst und Kultur