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Der österreichische Werbefilm - Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
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„Ständestaat“eineDichte,wiesiezuletzt zurZeitdesErstenWeltkriegszuverzeich- nenwar. Eine regimetreue Einstellung der Unternehmer sowie eine entsprechend ideologisch ausgerichteteWerbung, die vor allem auch ein kulturhistorisches und katholischesSendungsbewusstseinÖsterreichs implizierte,warenunabdingbar.Mit dem „Anschluss“ Österreichs an NS-Deutschland wurde die Werbebranche völlig demWillen der Partei unterworfen und zentral über den Reichswerberat organi- siert.„Österreich“existiertauchalsBegriffnichtmehr.DieneuenPropagandaricht- linien orientierten sich an einer konstruierten „deutschen Volksgemeinschaft“.27 Jüdischeundantinationalsozialistisch engagierteFilmemacherwurden ihrerberuf- lichen Existenz beraubt, vertrieben und oft Opfer des NS-Terrors.28 Mit Ausbruch desZweitenWeltkriegsmusstedieWerbeindustrieneuerlichumdenken–dieQuali- tät der Waren war nicht zu halten. Die Verwendung von Ersatzprodukten wurde nun „alsDienst amVaterland“verstanden. LetztlichkamdieWerbefilmproduktion völlig zumStillstand.29 Insgesamt stellt somitdas Jahr 1938hinsichtlichderorgani- satorischen, inhaltlichenund(teils)personellenAusrichtungeineklareZäsurdar. 1.3 QuellenundmethodischesVorgehen Das in die Arbeit einbezogeneMaterial besteht aus Filmen, die eine ökonomische Intentionverfolgten,wirtschaftswerbendenCharakterhattenundvoneinemwerbe- treibendenUnternehmeroderEinrichtungenderöffentlichenHandinAuftraggege- ben wurden. Dieser Vorgabe zufolge werden auch Industrie(werbe)filme in die Untersuchungeinbezogen.30 27 Gries,Rainer:Produkte&Politik.ZurKultur-undPolitikgeschichtederProduktkommunikation, Wien2006,S.84–86.ÜberdiezentraleKontrollgewaltdesReichspropagandaministeriumsüberdie Werbewirtschaft in NS-Deutschland berichtete die österreichische Zeitschrift Reklame-Presse im Februar1937:Reklame-Presse,„DieKünderinderLeistung“,Nr. 5,Februar1937,S. 2. 28 Siehe dazu die Publikation: Loacker, Armin /Prucha, Martin (Hg.): Unerwünschtes Kino. Der deutschsprachigeEmigrantenfilm1934–1937,Wien2000. 29 Viele Werbefilmproduzenten verlagerten ihre Tätigkeit im Krieg auf die Kulturfilm- und Wochenschauproduktion. 30 Aufgrund der filmhistorischen Entwicklung sind im vorgegebenen Zeitrahmen Industrie- und Werbefilmnicht eindeutig voneinander abzugrenzen. Der vor allem informative Charakter des In- dustriefilms, trägtoft einemehroderweniger subtil gestalteteproduktionsfördernde (andieBeleg- schaft gerichtete), wirtschaftsfördernde oder konsumorientierte Botschaft in sich. Erst mit dem AufkommendesTonfilmserfolgteineSpezifizierungderGenres.BisdahinwurdeninderFilmbran- cheund-produktionkeine formalenUnterschiedezwischenWerbe-undIndustriefilmgemacht.Die GrenzenzwischendenGenreswaren fließend.Vgl.: Loiperdinger,Martin:„Early IndustrialMoving Pictures in Germany“, in: Vinzenz Hediger/Patrick Vonderau (Hg.): Films that Work. Industrial Film and the Productivity of Media, Amsterdam 2009, S. 65–73. Alexander Jason, Handbuch der Filmwirtschaft 1930,Berlin1930,S. 134–136. 1.3 QuellenundmethodischesVorgehen 7
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Der österreichische Werbefilm Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Titel
Der österreichische Werbefilm
Untertitel
Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Autor
Karin Moser
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-062230-0
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
316
Schlagwörter
Culture of memory, media history, advertising
Kategorie
Kunst und Kultur
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