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Der österreichische Werbefilm - Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
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Das filmischePropagandamaterial sollte denKrieg an sich stützen, denTrup- peneinsatz, die Behandlung der Kriegsgefangenen, „den kulturellen Zustand der Monarchie“, die Volksernährung, die Kriegsindustrie, „die landschaftlichen Schönheiten derMonarchie“unddas Kaiserhaus bestmöglich in Szene setzen.237 Die „bildliche Berichterstattung“ hatte aber nicht nur den Auftrag, gegenwärtig wirksame Propaganda im In- undAusland zu betreiben, siewar zudemdazu ge- dacht, „fürdie Zukunft jenesMaterial bereitzustellen“, dassdieGeschichtsschrei- bung, aber auch die Kunst „zur nachträglichenVerherrlichung der kriegerischen Großtaten“benötigte.238 ZurUmsetzungder gewünschtenFilmaufnahmenbedurfte es qualifizierter und erfahrener heimischer Produktionsfirmen.239 Nachdem die eben erst einsetzende filmischeProduktwerbungmitdemAusbruchdesKriegseingestelltwordenwar,bot die staatlicheFilmpropagandadenProduzenteneinewillkommeneneueEinnahme- quelle.DieverändertepolitischeSituationkamderösterreichisch-ungarischenFilm- industrie durchaus zugute. Mittels eines Zirkular-Erlasses vom 17. August 1914 wurde die Aufführung französischer, englischer, russischer und belgischer Filme verboten, zugleich der Import von Filmen aus „feindlichen Staaten“ untersagt.240 MituntergabesaufAnsuchenderKinounternehmervorerstnochAusnahmeregelun- gen. Filme aus „Feindesstaaten“, die noch vor dem 1. August 1914 von einer öster- reichischenLeihanstalt angekauftundbezahltwordenwaren,bei einerneuerlichen Prüfungalsunverfänglichgaltenodergar„österreichisch-ungarischpatriotischeSu- jets“enthielten,durftenbisweilennochgezeigtwerden.241 Letztlich fördertedieZugangssperreallerdingsdie inländischeFilmproduktion, die ihre Aufnahmen dadurch leichter am heimischenMarkt platzieren konnte. In 237 KA,KM,Präsidium,Ktn. 2369,„DirektivenüberdieHerstellungunddenAuslandsvertriebvon Propagandafilms“, 8.Februar 1918,Präs.Nr.: 10618. 238 KA,KM,Präsidium,Ktn. 1890,„Vorschrift fürdiebildlicheBerichterstattung imKriege“, 1916, Präs.Nr.:46, 15/3–2,E.-Nr.4992 (AOK). 239 DieAutorinzitierthierKapitel 4 ihresArtikels:Moser,Vom„öffentlichenÄrgernis“ zumPro- pagandawerkzeug, Kapitel 4 „Organisierte Propaganda: Die Filmstelle des Kriegspressequar- tiers“, in: Virtuelle Ausstellung „Der ErsteWeltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie“, http://ww1.habsburger.net/de/kapitel/organisierte-propaganda-die-filmstelle-des- kriegspressequartiers, 30.11.2014. 240 Bono, Bemerkungen zur österreichischen Filmwirtschaft, S. 59. ÖStA, Allgemeines Verwal- tungsarchiv (AVA), Ministerium des Inneren, Allgem., 20/6a, Kinematographie, Spiele, Bettelmu- sik, Lizenzen für Kinematik und Bettelmusik; in genre; 1913–1915. Ktn. 2174, „Runderlass an alle Kommissariate“, 20.August 1914; beigelegt: Gegenstand (Ggstd.): Verbot derAufführungder fran- zösischenFilms„DieKönigskinder“,P.Nr.:67783, 1915. 241 Ebd. Sowie: ÖStA,AVA,Ministeriumdes Inneren,Allgem., 20/6a, Kinematographie, Spiele, Bettelmusik, Lizenzen für Kinematik und Bettelmusik; in genre; 1913–1915. Ktn. 2174, Ggstd.: Pathé frères&CoGmbH inWien.Nichtzensurierung eines FilmsdieserGesellschaft.Ministerial- rekurs,P.Nr.:68135, 1915. 5.1 OrganisierteKriegspropaganda 53
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Der österreichische Werbefilm Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Titel
Der österreichische Werbefilm
Untertitel
Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Autor
Karin Moser
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-062230-0
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
316
Schlagwörter
Culture of memory, media history, advertising
Kategorie
Kunst und Kultur
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