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Der österreichische Werbefilm - Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
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Hinblick auf die Aufgabenstellung des KPQ konnten vorerst drei Firmen von der neuen Auftragslage profitieren. Am 10. August 1914 wurden mit der „Sascha- Filmfabrik“ (Sascha Kolowrat), der „Österreichisch-Ungarischen Kinoindustriege- sellschaft“ (Josef Somlo) und der „Wiener Kunstfilm“ (Anton Kolm) Verträge hin- sichtlichderAusstattungundBeschickungvonFilmtrupps,derProduktionunddes Vertriebes propagandistisch motivierter Filme geschlossen. Bereits im Dezember desselben Jahreswurden die Kontrakte aufgrund der zu hohen finanziellen Belas- tung der Filmfirmen abgeändert und die materiellen Verpflichtungen der drei Unternehmen erheblich gesenkt. Im August 1915 wurden die geltenden Überein- kommen schließlich völlig aufgehoben und mit der Abteilung „Kriegsfilmpropa- ganda“ eine eigene Zentralstelle begründet, die von der „Sascha-Filmfabrik“ und der „Österreichisch-Ungarischen Kinoindustriegesellschaft“ Laufbilder erhielt. Spä- terkonntenauchzweiBudapesterFirmenfürdieProduktiongewonnenwerden.Die „WienerKunstfilmgesellschaft“warindessenohneweitereVerpflichtungenausdem Vertragentlassenworden.DieLeitungderDienststellewurde imNovember 1915Sa- scha Kolowrat übertragen, 1917 ging diese Funktion an den gleichfalls filmisch er- fahrenenHauptmannHansOttoLöwenstein.242 Der Konkurrenzkampf innerhalb der Filmbranchewarweiterhin hart undblieb auch demKPQ nicht verborgen. Bereits dieWahl der drei für die Kriegsfilmpropa- ganda vorgesehenen Firmen hatte zahlreiche Beschwerden, mündliche Anklagen undVerdächtigungen vonMitbewerbern zur Folge. DiversenOperateuren (Kamera- männern)derKinoexpositurenwurdeetwaeinevormaligeBeschäftigungbei franzö- sischen Tochterunternehmen zum Vorwurf gemacht und eine „unpatriotische“, wennnicht sogar feindlicheHaltunggegenüberder k.k.Monarchieunterstellt,wäh- rend gleichfalls qualifizierte „gute Österreicher“ nicht berücksichtigt worden wären.243FürMissmutsorgtezudemdiesichmanifestierendeFührungsrolleder„Sa- scha-Filmfabrik“. Das Unternehmen hatte vorausblickend umfassende Mengen an Rohfilmbeschafft undwar allein inder Lage, Positivfilme in ausreichender Zahl zu erzeugen. InderFolgeübergabenalle fürdieFilmstelle tätigenBetriebe ihreStreifen zurweiterenVerarbeitungandie„Sascha-Filmfabrik“.LetztereversahalleLaufbilder mit ihrem Firmenzeichen und erweckte damit den Eindruck, die Kriegsfilmpropa- ganda inAlleinregie zubestreiten,wasProteste der anderenKinoexpositurbetreiber nach sich zog. Dieswarmit ein Grund für die Entmachtung Sascha Kolowrats und 242 Mayer,OrganisationdesKriegspressequartiers, S. 84–85. KA,KM,Präsidium,Ktn. 1726, „Pro- tokoll vom 21. Jänner 1915“, beigelegt: Ggstd.: Verwertung von österr.-ung. Kriegsfilms, Präs.Nr.: 1425, 1915. KA, AOK, KPQ, Ktn. 60. Filmstelle 1917, „Einleitungsreferat des Kommandanten des Kriegspressequartiers zuderam9. Juli 1917 stattfindendenkommissionellenBesprechung inAnge- legenheitenderKriegsfilmpropaganda“,Nr.6850/17. 243 KA, KM, Präsidium, Ktn. 1590, „Aufstellung von Kinoexposituren“, „Schreiben Redakteur BergmannanKriegsministerium“,Präs.Nr.: 12361, 1914. 54 5 DerErsteWeltkrieg:EndeundAnfang.NeueWegeder filmischenWerbung
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Der österreichische Werbefilm Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Titel
Der österreichische Werbefilm
Untertitel
Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Autor
Karin Moser
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-062230-0
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
316
Schlagwörter
Culture of memory, media history, advertising
Kategorie
Kunst und Kultur
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