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Die Wiener Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät 1918–1938
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Morgenstern nicht nur vomLaura Spelman-Stipendium, sondern als wissen- schaftlicher Mitarbeiter beziehungsweise später Leiter des Instituts für Kon- junkturforschungauchvom institutionalgrantderRockefellerFoundation.Als er 1938 indieUSAauswanderte,wurde seinGehalt als Professor inPrinceton noch jahrelangbezuschusst, später erhielt der arrivierte Forschernoch immer kleinereRF-Reisestipendien. FernerwarEric(h)Vögelin langjährigerEmpfän- gervonGrants-in-aidundFlüchtlingshilfegeldern.NochinWienerhielterüber zwei Jahrehinwegmonatlich50US-Dollar vonderRockefeller-Foundationund wurdenachseinerEmigrationindieUSAindieUnterstützungsmaßnahmenfür Flüchtlingeaufgenommen62. Auffällig an derWiener Stipendiatenliste ist die hohe Anzahl von Teilneh- mernanLudwigMises’Privatseminar:Fürth,Haberler,Machlup,Morgenstern, Rosenstein-Rodan,TintnerundVoegelinentstammendemKreisumMises,was wohl als Indiz dafür gewertet werden kann, dass »[w]ie bei anderen karriere- förderndenMaßnahmen […]dieEmpfehlungdurchProtektorendie entschei- dendeRollegespielt zuhaben[scheint].«63Mises selbstwar schon1925mittels einesSpecialFellowshipderRFzueinemmehrmonatigenForschungsaufenthalt indenUSAeingeladengewesen.DasMises-Netzwerk trugschließlichauchauf denFluchtwegen insUS-amerikanischeExil, alsallenvoranGottfriedHaberler, nachdem er 1936 eine Stelle inHarvard angenommen hatte, fortan selbst als zentraler Vermittler von österreichischenWissenschafter/inn/en fungierte. In dieserRollewarerseinemSchwagerFürthunddessenFreundHulasowieseinen StudienkollegenGrossundVögelinbehilflich.64 Abschließend sei hinsichtlich dieser Fellow-Liste noch angemerkt, dass als entsendende Institution nicht allein die Universität Wien fungierte, sondern öfters außeruniversitäre Institutionenwie die Volkshochschule oder auch die Zeitschrift für Nationalökonomie oder die Arbeiterkammer aufscheinen. Dies zeigt die in vielen Fällen nicht universitär systemisierten Karrierewege von Absolvent/innenderWienerRechts-undStaatswissenschaftlichenFakultät auf unddeutetdamit zugleichaufdas »ParadoxdesErfolgsunterwidrigenBedin- gungen«65. Joseph Herbert Fürth etwa verdiente seinen Lebensunterhalt als Rechtsanwalt, stand aber alsMitbegründer desGeist-Kreises in ständigem in- tellektuellenAustausch,betätigtesichaußerdeminderVolksbildungundander Handelsakademie, sodass ihn die Rockefeller Foundation als Wissenschafter einstufte: »Fürthwasoneof the leading lawyersofViennaandwhilehedidnot 62 Vgl. Fleck, TransatlantischeBereicherungen97 f. 63 Fleck,RockefellerFellows6. 64 Vgl. Feichtinger, ZwischendenKulturen202 ff. 65 Fleck,AlfredSchütz 98. Stipendien 121
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Die Wiener Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät 1918–1938
Titel
Die Wiener Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät 1918–1938
Autoren
Thomas Olechowski
Tamara Ehs
Kamila Staudigl-Ciechowicz
Verlag
V&R unipress GmbH
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-89971-985-7
Abmessungen
15.5 x 23.2 cm
Seiten
838
Kategorie
Recht und Politik
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Die Wiener Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät 1918–1938