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Die Transformation des Wiener Stadtbildes um 1700
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64 Andermüllers Wien-Plan als Visualisierung seines höfisch-politischen Netzwerkes bedeutsame Beraterfunktion am Wiener Hof zurück. Der Reichshofrat galt neben dem Grafen- und Fürstentitel als wichtige Sozialisierungsetappe, wollte man in das oberste Beratergremium des Kaisers vorrücken. Andermüller lässt in seiner Karte der kaiserlichen Residenz zahlreiche Mitglieder der Geheimen Konferenz aufmarschieren, einige der im Kartenbild aufgeführten „Personen“ waren zwar 1703 schon tot, aber der Dessauer Regierungsrat nahm wohl zu Recht an, dass die in dem betreffenden Haus wohnenden Familien weiter über Patronagenetzwerke und über Einfluss in den Entscheidungszentralen des Heiligen Römischen Reiches sowie, eng damit verbunden, der Habsburgermonarchie verfügten. Mit Otto Ehrenreich von Abensberg-Traun (1644–1715)266, Ferdinand Fürst von Dietrichstein267 (1636–1698), Ferdinand Bonaventura von Harrach268, Dominik Andreas von Kaunitz269, Fürst Hans Adam von Liechtenstein (1657–1712)270, Heinrich Franz von Mansfeld-Fondi271, Johann Adolf von Schwarzenberg (1615–1683)272, Theodor Athletus Heinrich Graf Strattmann (um 1637–1693)273, Karl Ferdinand von Waldstein (1634–1702)274, Gottlieb Amadeus von Windischgrätz (1630–1695)275 und Albrecht von Zinzendorf (1619–1683)276 finden sich auf Andermüllers Plan die Palais maßgeblicher Teilnehmer der Geheimen Konferenz genannt. Der Landeshauptmann in Österreich ob der Enns, Graf Franz Joseph von Lam- berg (1637–1712), galt offenbar schon zeitgenössisch als Mitglied der Geheimen Konfe- renz, obwohl dies nicht zutrifft277. (2) Aber nicht nur die Geheime Konferenz, sondern auch die Häuser von Inhabern wichtiger Hofämter oder von Inhabern von Ämtern der Zentralverwaltung finden sich auf Andermüllers Wien-Ansicht. Um ein oberstes Hofamt zu erlangen, musste man eine lange Tour durch verschiedene Institutionen der Habsburgermonarchie hinter sich ge- bracht haben, um schließlich als Obersthofmeister oder Oberstkämmerer die Ämterkar- riere zu beschließen. Meist begannen die späteren Inhaber von Spitzenämtern nach einer Kavalierstour oder einem Studium an einer Universität mit einem ersten Einstiegsamt bei 266 Biographie bei Sienell, Die Geheime Konferenz 210. – Sein Palais ist auf der Andermüllerschen Vogelschau vermerkt, siehe unten Anhang 2, S. 158 Nr. 108. 267 Biographie ebd. 180–182. Drei Dietrichsteinsche Palais sind auf der Andermüllerschen Vogelschau vermerkt, siehe unten Anhang 2, S. 142 Nr. 19‒21. 268 Biographie ebd. 191–193. – Sein Palais ist auf der Andermüllerschen Vogelschau vermerkt, siehe unten Anhang 2, S. 144 Nr. 36. 269 Biographie ebd. 198f. – Sein Palais ist auf der Andermüllerschen Vogelschau vermerkt, siehe unten Anhang 2, S. 148 Nr. 52. 270 Biographie ebd. 210f. – Seine beiden Palais sind auf der Andermüllerschen Vogelschau vermerkt, siehe unten Anhang 2, S. 149 Nr. 59‒60. 271 Biographie ebd. 199–201. – Sein Palais ist auf der Andermüllerschen Vogelschau vermerkt, siehe unten Anhang 2, S. 143 Nr. 27. 272 Biographie ebd. 85–87. – Sein Palais ist auf der Andermüllerschen Vogelschau vermerkt, siehe unten Anhang 2, S. 156f. Nr. 96. 273 Biographie ebd. 178–180. – Sein Palais ist auf der Andermüllerschen Vogelschau vermerkt, siehe unten Anhang 2, S. 158 Nr. 106. 274 Biographie ebd. 193f. – Sein Palais ist auf der Andermüllerschen Vogelschau vermerkt, siehe unten Anhang 2, S. 160 Nr. 114. 275 Biographie ebd. 188–190; von Gschliesser, Reichshofrat 275f. – Sein Palais ist auf der Andermül- lerschen Vogelschau vermerkt, siehe unten Anhang 2, S. 160 Nr. 116. 276 Biographie bei Sienell, Die Geheime Konferenz 173–175; von Gschliesser, Reichshofrat 255. – Sein Palais ist auf der Andermüllerschen Vogelschau vermerkt, siehe unten Anhang 2, S. 160 Nr. 120. 277 Sienell, Die Geheime Konferenz 213. – Sein Haus ist auf der Andermüllerschen Vogelschau ver- merkt, siehe unten Anhang 2, S. 148 Nr. 55.
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Die Transformation des Wiener Stadtbildes um 1700
Titel
Die Transformation des Wiener Stadtbildes um 1700
Autoren
Ferdinand Opll
Martin Scheutz
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20856-3
Abmessungen
16.9 x 23.9 cm
Seiten
212
Schlagwörter
History, Höfische Netzwerke, Wien, Kartografie, Stadtentwicklung, Karten, Reichshofrat, Europäische Geschichte
Kategorien
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