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Die Transformation des Wiener Stadtbildes um 1700
Seite - 73 -
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Die Transformation des Stadtbildes der ummauerten Stadt 73 wurde dieser Transformationsprozess entweder mit den tiefen Zäsuren der beiden osma- nischen Belagerungen von 1529 und 1683 bzw. mit Schlagworten, wie dem durchaus zutreffenden der sogenannten „Klosteroffensive“306 der Gegenreformation oder dem Auf- kommen des Barockpalais, beschrieben, ohne dass das Wesen des Wandels eingehender untersucht und so besser begreifbar und verständlich gemacht wurde. Im Folgenden wird daher der Versuch unternommen, die Transformation des Wiener Stadtbildes in der Frü- hen Neuzeit und deren Implikationen auf Lebensbereiche und -formen der Wiener Be- völkerung unter Bezugnahme auf drei Bereiche, nämlich die ummauerte Stadt selbst, die Befestigungsanlagen und die Vorstadtgebiete, somit in gewisser Weise von Innen nach Außen, näher zu skizzieren. 10.1 Die Transformation des Stadtbildes der ummauerten Stadt Das Jahr 1529 mit der nur mit Mühe abgewehrten osmanischen Belagerung gilt seit jeher, und das zu Recht, als Zäsur in der Entwicklung Wiens. Bis dahin hatte sich die Stadt seit ihren Anfängen in der babenbergischen Epoche zu einem gerade auch baulich in vieler Hinsicht bürgerlichen Gemeinwesen entwickelt. Mit dieser Etikettierung soll und kann freilich in keiner Weise verdeckt werden, dass es im Wesentlichen die geistli- chen Bauwerke, in Sonderheit Kirchen und Kapellen sind, die schon aufgrund der reich- haltiger fließenden Überlieferung unser Wissen um das bauliche Gefüge und Gepräge des mittelalterlichen Wien bestimmen. Zwar liegt für den bürgerlichen Hausbau sowohl mit den Beurkundungen zahlreicher Immobilientransaktionen als auch den seit dem 14. Jahr- hundert auf uns gekommenen Grundbüchern ebenfalls eine durchaus beachtliche Do- kumentation vor, architektonische Spezifika treten aber nicht in vergleichbar prägnanter Weise307 hervor, wie dies eben bei kirchlichen Bauwerken der Fall ist. Vor allem Letztere sind es, die uns nicht zuletzt auch eine Vorstellung von der allmählichen Verdichtung der Verbauung im Stadtkern308 vermitteln. So sind etwa schon für das 12. Jahrhundert mit St. Peter309, St. Ruprecht310, St. Stephan311, Maria am Gestade312 und dem Schottenkloster313 wichtige Markierungen im städtischen Gefüge gegeben. Im 13. Jahrhundert setzt sich dieser Prozess in beschleunigter Weise fort. Dabei sind mit der Pfarrerhebung der Schot- 306 Art. Klosteroffensive. Wien Geschichte Wiki. 307 Wichtige Erkenntnisse zum älteren Hausbestand in Wien bietet vor allem Lichtenberger, Wiener Altstadt. 308 Zur Kirchenlandschaft vgl. insbesondere Perger–Brauneis, Die mittelalterlichen Kirchen, sowie Schedl, Klosterleben und Stadtkultur; zur Siedlungsentwicklung im 12. und 13. Jahrhundert ist zu verweisen auf Opll, Planung oder Genese; ders., Seigneurial Power and Planning; ders., Wien um die Mitte des 13. Jahrhunderts; ein Gesamtüberblick zur mittelalterlichen Stadtgeschichte Wiens findet sich in den einschlägigen Abschnitten: Wien. Geschichte einer Stadt 1. Kartographische Umsetzung nach dem Forschungsstand um 1980 fand dies bei Opll, Wien (Öst. Städteatlas); jetzt auch online unter: http://mapire.eu/oesterreichischer- staedteatlas/wien/. 309 Siehe dazu unten Anhang 2, S. 152f. Nr. 77. 310 Da die Ruprechtskirche auf der Andermüllerschen Vogelschau fehlt, ist hier zu verweisen auf Art. Ruprechtskirche. Wien Geschichte Wiki. 311 Siehe dazu unten S. 158 Nr. 104; zum Dom vgl. auch 850 Jahre St. Stephan. Symbol und Mitte in Wien (Katalog, 1997). 312 Siehe dazu unten Anhang 2, S. 150 Nr. 64. 313 Siehe dazu unten Anhang 2, S. 155f. Nr. 94.
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Die Transformation des Wiener Stadtbildes um 1700
Titel
Die Transformation des Wiener Stadtbildes um 1700
Autoren
Ferdinand Opll
Martin Scheutz
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20856-3
Abmessungen
16.9 x 23.9 cm
Seiten
212
Schlagwörter
History, Höfische Netzwerke, Wien, Kartografie, Stadtentwicklung, Karten, Reichshofrat, Europäische Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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