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Die Transformation des Wiener Stadtbildes um 1700
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Die Transformation des Stadtbildes der ummauerten Stadt 77 regelrecht verödete, einige Jahre hindurch als städtisches Waisenhaus genutzte Hierony- muskloster342. Landesfürstliche Bauinitiativen umfassenden Ausmaßes sind – gleichfalls ab dem Jahr der Ersten Türkenbelagerung – insbesondere im Bereich ihres Sitzes in der Stadt, der Wiener Burg343 zu konstatieren. Zügig schritt man dabei über den Kernbereich der spätstaufischen Kastellburg, des Schweizerhofes, hinaus, und unter Ferdinand I. wurde bereits in den 1530er Jahren ein Erweiterungsbau entlang der Stadtmauer in Form des sogenannten „Kindertraktes“ errichtet. Für seinen Sohn und Nachfolger Maximilian ließ Ferdinand in den 1550er Jahren eine eigene Residenz neben der Burg in Form der späte- ren (und heutigen) Stallburg errichten. Dieser wiederum, Kaiser Maximilian II., ließ das kaiserliche Zeughaus gegenüber der Burg in die Renngasse verlegen und an dieser Stelle in den 1570er Jahren für seinen Sohn Erzherzog Rudolf, den späteren Kaiser Rudolf II., eine eigene Residenz aufführen. Sie wurde nach Rudolfs Thronbesteigung in der Folge für dessen Bruder Erzherzog Ernst verwendet und als „Neue Burg“ (heute: Amalienburg) bezeichnet. Das 17. Jahrhundert344 war in der innerstädtischen Wiener Bauentwicklung ganz maßgeblich von den Faktoren der Gegenreformation wie auch der Umgestaltung un- ter Übernahme moderner Bautrends, vor allem des Frühbarock und des Barock selbst, geprägt. Wenn für das 14. Jahrhundert das Schlagwort einer „Gotisierung der Wiener Kirchenlandschaft“ angebracht scheint, so ist es für das 17. Jahrhundert (und in weiterer Folge auch für das 18. Jahrhundert), allerdings unter deutlicher Einbeziehung auch des adeligen, vielleicht sogar des bürgerlichen Bauens, durchaus berechtigt von einer „Ba- rockisierung des Wiener Stadtbildes“ zu sprechen. Wenden wir unser Augenmerk von 342 Siehe dazu unten Anhang 2, S. 143 Nr. 28. 343 Zur Entwicklung der landesfürstlichen, dann kaiserlichen Burg in Wien sind jetzt die beiden Bände für die mittelalterliche und frühneuzeitliche Entwicklung des Hofburgprojekts der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zu vergleichen: Die Wiener Hofburg im Mittelalter; Die Wiener Hofburg 1521‒1705. 344 Zur Stadtgeschichte Wiens in der ersten Hälfte dieser Epoche vgl. den Sammelband: Wien im Dreißig- jährigen Krieg, sowie die einschlägigen Abschnitte bei Wien. Geschichte einer Stadt 2. Abb. 10: Ansicht des Kapuzinerklosters am Neuen Markt auf der Vogelschau des Bernhard Georg Andermüller von 1703.
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Die Transformation des Wiener Stadtbildes um 1700
Titel
Die Transformation des Wiener Stadtbildes um 1700
Autoren
Ferdinand Opll
Martin Scheutz
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20856-3
Abmessungen
16.9 x 23.9 cm
Seiten
212
Schlagwörter
History, Höfische Netzwerke, Wien, Kartografie, Stadtentwicklung, Karten, Reichshofrat, Europäische Geschichte
Kategorien
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