Seite - 143 - in Die Transformation des Wiener Stadtbildes um 1700
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Die Legende der AndermĂĽllerschen Vogelschau von 1703 143
rischen Palatin Fürst Paul I. von Esterházy (1635‒1713) in den Jahren 1687 bis 1695
errichtet576. Die Andermüllersche Vogelschau zeigt zwei große Innenhöfe.
(25) Eugen von Savoyen siehe Savoyen
(26) Flasching, Graf von (Graf von Flasching) – Sign.: p – Erläuterung: Ein Teil dieses
ursprünglich aus zwei Gebäuden bestehenden Objekts (Wien I, Bankgasse 10) kam im
Jahr 1700 in den Besitz von Maximilian Ernst Graf von Flasching577. Auf der AndermĂĽl-
ler-Ansicht ist in der Mitte des Traktes in Richtung zur Stadtmauer ein Dachreiter mit
barockem Zwiebelhelm zu sehen.
(27) Fondi, Fürst von, Graf von Mansfeld (Fürst von Fundi, graf Mansfeld) – Sign.:
Uu (im Plan selbst uu) – Erläuterung: Das Gebäude (Wien I, Wipplingerstraße 10)
kam 1679 in den Besitz des Grafen Heinrich Franz von Mansfeld, FĂĽrst von Fondi
(1641‒1715), der von 1701‒1703 Präsident des Hofkriegsrates, von 1703 bis zu seinem
Tod Oberstkämmerer war578. Auf der Vogelschau Andermüllers ist im Trakt an der Wipp-
lingerstraße in Richtung zum Innenhof ein giebelförmiger Aufsatz zu erkennen.
(28) Franziskanerkirche und -kloster (Franciscaner kirch und kloster) – Sign.: No 10 –
Erläuterung: Der seit dem 15. Jahrhundert in Wien ansässige Franziskanerorden erhielt
1589 das ehemalige BĂĽĂźerinnenkloster St. Hieronymus (Wien I, Franziskanerplatz 4,
Weihburggasse 19, Singerstraße 26‒26A), das zu Beginn des 17. Jahrhunderts tiefgehende
bauliche Umgestaltungen erfuhr579. Der ab 1614 an den Chor angefĂĽgte Glockenturm
wird von Andermüller als mit barockem Zwiebelhelm bekrönter Turm, allerdings irrtüm-
lich am Westende der Kirche eingezeichnet. Dass sich an dieser Stelle kein Turm befand,
zeigt auch die Ansicht der Franziskanerkirche und des Franziskanerplatzes von Salomon
Kleiner (1724).
(29) Franziskanerkloster (Franciscaner zu S. Hieronymo) – Sign.: S – Erläuterung:
Siehe dazu die Hinweise oben bei Nr. 28.
(30) Gasthaus siehe Stadtgasthaus.
(31) Gasthof zu den Drei Hacken (Gasthoff zu den drey hacken) – Sign.: hh – Er-
läuterung: Das Gebäude (Wien I, Renngasse 1) führte den Schildnamen „Zu den drei
Hacken“ schon seit dem 16. Jahrhundert, und nicht erst seit 1667580. Im ältesten ge-
576 Art. Esterházypalais (1, Wallnerstraße). Wien Geschichte Wiki.
577 Harrer, Wien 7 196‒198.
578 Art. Wipplingerstraße 10. Wien Geschichte Wiki; Art. Heinrich Franz Mannsfeld. ebd. – Das benach-
barte Palais Herberstein (WipplingerstraĂźe 12, vgl. dazu Haider, Verlorenes Wien 75) ist auf der Vogelschau
von 1703 dagegen nicht verzeichnet.
579 Perger–Brauneis, Die mittelalterlichen Kirchen 230‒236; Art. Franziskanerkloster. Wien Ge-
schichte Wiki.
580 Art. Zu den drei Hacken (Renngasse). Wien Geschichte Wiki; Ergänzung und Korrektur bei Opll–
Abb. 45: Ansicht der Dominikanerkirche auf der Vogelschau des
Bernhard Georg AndermĂĽller von 1703.
Die Transformation des Wiener Stadtbildes um 1700
- Titel
- Die Transformation des Wiener Stadtbildes um 1700
- Autoren
- Ferdinand Opll
- Martin Scheutz
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20856-3
- Abmessungen
- 16.9 x 23.9 cm
- Seiten
- 212
- Schlagwörter
- History, Höfische Netzwerke, Wien, Kartografie, Stadtentwicklung, Karten, Reichshofrat, Europäische Geschichte
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen