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Die Wundes des Staates - Kriegsopfer und Sozialstaat in Österreich 1914–1938
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28 Einleitung tigungserscheinungen einer propagandistischen und apologetischen Kriegsgeschichts- schreibung“ blieb  – wie Oswald Überegger überzeugend darlegt  – die traditionelle Mi- litärgeschichte noch bis in die 1960er-Jahre „verpönt und […] negativ konnotiert“.35 Die in den 1990er-Jahren in Österreich einsetzende Forschung litt  – und leidet immer noch  – an der meist „fast zur Gänze fehlenden Grundlagenforschung“36 zu kriegs- alltags- uns mentalitätsgeschichtliche Aspekten des Ersten Weltkrieges. So nimmt es nicht wunder, dass die Kriegsopferversorgung in all den genannten Studien, die den Krieg als Phänomen zum Inhalt haben, allerhöchstens ein thematisches Randdasein führt. Kriegsfolgen. Anders verhält es sich mit Studien, die stärker auf die Folgen des Krie- ges, jenseits seiner politischen Konsequenzen, fokussieren, Studien also, die die Trans- formation der Gesellschaft in eine Friedensgesellschaft in den Blick nehmen. Es ist kein Zufall, dass gerade die historiografische Beschäftigung mit der Nachkriegszeit des Ersten Weltkriegs, mit der Bewältigung der Kriegsfolgen und all der notwendigen Transformationen infolge dieses Ereignisses heute oft gerade entlang der Kriegsopfer- versorgung geschieht.37 Veröffentlichungen im Gesamtzusammenhang der Kriegsfol- genforschung richten ihren Fokus aber auch oft stark auf die Frage des Umgangs mit dem Kriegstod, die Entstehung von Erinnerungskulturen sowie der ihnen eingeschrie- benen Kriegsdeutungen.38 Sie stellen die inneren Veränderungen der Staaten Europas vor dem Hintergund der Massenmobilisierung und sozioökonomischen Modernisie- 35 Oswald Überegger, Vom militärischen Paradigma zur „Kulturgeschichte des Krieges“ ? : Entwicklungs- linien der österreichischen Weltkriegsgeschichtsschreibung im Spannungsfeld militärisch-politischer Instrumentalisierung und universitärer Verwissenschaftlichung, in : Oswald Überegger (Hg.), Zwischen Nation und Region. Weltkriegsforschung im interregionalen Vergleich. Ergebnisse und Perspektiven (=  Tirol im Ersten Weltkrieg : Politik, Wirtschaft und Gesellschaft 4), Innsbruck 2004, S.  64–122, hier S.  94 und S.  95. 36 Überegger, Vom militärischen Paradigma, S.  109. 37 Ein anschauliches Beispiel dafür ist die Aufnahme eines entsprechenden Textes in das Themenheft der Militärgeschichtlichen Zeitschrift ; siehe Sabine Kienitz, Der Krieg der Invaliden. Helden-Bilder und Männlichkeitskonstruktionen nach dem Ersten Weltkrieg, in : Militärgeschichtliche Zeitschrift, 60 (2001) 2 : Nach-Kriegs-Helden, S.  367–402 ; siehe auch die Beiträge im Themenheft von Geschichte und Gesellschaft. Zeitschrift für Historische Sozialwissenschaft, 9 (1983) 2 : Die Organisierung des Friedens : Demobilmachung 1918–1920, hg. v. Wolfgang J. Mommsen : Michael Geyer, Ein Vorbote des Wohlfahrtsstaates. Die Kriegsopferversorgung in Frankreich, Deutschland und Großbritannien nach dem Ersten Weltkrieg, S.  230–277 ; Antoine Prost, Die Demobilmachung in Großbritannien nach dem Ersten Weltkrieg, S.  178–194 ; David Englander, Die Demobilmachung in Großbritannien nach dem Ersten Weltkrieg, S.  195–210. Grundlegende Überlegungen zu Nachkriegsgesellschaften  – wenn auch vorrangig zu jener nach 1945  – finden sich bei Klaus Naumann (Hg.), Nachkrieg in Deutschland, Ham- burg 2001. 38 Vgl. z. B. die Aufsätze im Sammelband Joerg Duppler/Gerhard P. Groß (Hg.), Kriegsende 1918. Ereig- nis, Wirkung, Nachwirkung (= Beiträge zur Militärgeschichte 53), München 1999.
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Die Wundes des Staates Kriegsopfer und Sozialstaat in Österreich 1914–1938
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die Wundes des Staates
Untertitel
Kriegsopfer und Sozialstaat in Österreich 1914–1938
Autoren
Verena Pawlowsky
Harald Wendelin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79598-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
586
Kategorien
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