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Bilder – Grundriss einer Studie
Michael Geyer,61 Karin Hausen,62 Rainer Hudemann,63 Bernd Ulrich,64 Christine Beil,65
Ewald Frie66 und Julia Köhne67 zu nennen sind. Diese Forschungen nehmen vor al-
lem Deutschland, Großbritannien und Frankreich in den Blick. Sie betrachten – wie
etwa Geyer – Kriegsopferfürsorge als Beginn der modernen Wohlfahrtspflege, analy-
sieren sie – wie Hausen und Kienitz – aus der Genderperspektive oder wählen – wie
Beil
– einen erfahrungsgeschichtlichen Zugang. Eine Veröffentlichung, die den Versuch
unternimmt, das Thema nicht auf einen Zeitabschnitt oder einen Aspekt beschränkt
zu betrachten, ist ein von David Gerber im Jahr 2000 in den USA herausgebrachter
Sammelband,68 der Aufsätze zu verschiedenen europäischen sowie den beiden nordame-
rikanischen Staaten versammelt und Kriegsopferversorgung als Thema der öffentlichen
Politik, aber auch als eines der Repräsentation vorstellt. Auch im Zusammenhang mit
den Disability Studies wird das Thema aufgegriffen.69 Jüngst erschienene Beiträge um
Natali Stegmann70 betonen im Gefolge von Geyer neuerlich die sozialpolitische Bedeu-
tung der Kriegsopferversorgung für die Integration der Kriegsbeschädigten in Staat und
Arbeitsmarkt. Sie erweitern die Forschungslandschaft außerdem um einen Blick auf die
tory, 18 (1985) 2, S. 170–187 ; ders., Victors or Victims ? Disabled Veterans in the Third Reich, in : Jour-
nal of Modern History, 59 (1987) 4, S. 705–736.
61 Geyer, Vorbote.
62 Hausen, Die Sorge der Nation für ihre „Kriegsopfer“.
63 Hudemann, Kriegsopferpolitik.
64 Ulrich, „… als wenn nichts geschehen wäre“.
65 Christine Beil, Zwischen Hoffnung und Verbitterung. Selbstbild und Erfahrungen von Kriegsbeschä-
digten in den ersten Jahren der Weimarer Republik, in : Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 46
(1998) 2, S. 139–157.
66 Ewald Frie, Vorbild oder Spiegelbild ? Kriegsbeschädigtenfürsorge in Deutschland 1914–1919, in : Wolf-
gang Michalka (Hg.), Der Erste Weltkrieg. Wirkung, Wahrnehmung, Analyse, München 1994, S. 563–
580.
67 Julia Barbara Köhne, Kriegshysteriker. Strategische Bilder und mediale Techniken militärpsychiatri-
schen Wissens (1914–1920) (= Abhandlungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaf-
ten 106), Husum 2009.
68 Gerber, Disabled Veterans.
69 Z. B. in der Sondernummer der European Review of History. Revue Européenne d’histoire, 14 (2007)
4 : Enabling the Past : New Perspectives in the History of Disability, hg. v. Julie Anderson/Ana Carden-
Coyne.
70 Natali Stegmann, Deutsche Kriegsgeschädigte in der Tschechoslowakei 1918–1938, in : Bohemia. Zeit-
schrift für Geschichte und Kultur der böhmischen Länder, 48 (2008) 2, S.
440–463. Siehe auch Compe-
rativ. Zeitschrift für Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung, 20 (2011) 2 : Veterans
and War Victims in Eastern Europe during the 20th Century : A Comparison, hg. v. Katrin Boeckh/
Natali Stegmann ; darin vor allem Natali Stegmann, Veteran Status and War Victims’ Policy in Czechos-
lovakia from the End of the First World War until the Nineteen-Fifties, S.
63–74 ; Julia Eichenberg, War
Experience and National State in Poland. Veterans and Welfare in the 20th Century, S. 50–61.
Die Wundes des Staates
Kriegsopfer und Sozialstaat in Österreich 1914–1938
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Die Wundes des Staates
- Untertitel
- Kriegsopfer und Sozialstaat in Österreich 1914–1938
- Autoren
- Verena Pawlowsky
- Harald Wendelin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79598-8
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 586
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918