Seite - 7 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1
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lanzel der Analysis an der Hochschule zu
Bologna an der Stelle ihres erkrankten
Vater« verlieh. Obiges Wert wurde ms
Französische und Englische übersetzt, ins
erstere von d'Antelmy (Paris 1775),
ins letztere von Colston (London 1801),
und die Verfasserin in ganz Europa
gefeiert. Seit frühester Zeit bewährte
sie cincu besondern Hang zur Einsam-
keit und wollte mit 18 Jahren ins Klo
ster, aber ihrem Vater zu Liebe gab sie
diesen Gedanken auf; als er aber im I.
1752 starb, wendete sie sich theologischen
Wissenschaften zu, studirte die Kirchen-
väter und brachte es darin so weit, daß
sie der damalige Erzbischof Pozzobonelli
bei jedem theologischen Werke, welches die
Presse verließ, zu Nathe zog. Als im I.
1771 zu Mailand das Hospiz Trivulzio
errichtet worden, war sie die Leiterin und
Aufseherin der daselbst befindlichen Frauen
des Ordens der blauen Nonnen. Später
zog sie selbst ins Hospiz nnd lebte daselbst
der Armen« und Krankenpflege, bis sie
in ihrem 80. Jahre ihr schönes Leben en-
dete, von Allen tief betrauert. Außer dem
obbenannten mathemat. Werke schrieb sie
noch: „
e^plicavit eitem^nre et
al» ob/ect« rinclicnbit" (Mail. 1738) und
„Oratio </«
ι »/oemineo
«»»o netát« «»no
«iáét»" (Mail.1727). Eine ausgezeichnete
Abhandlung ülerdieKegelfchuitte erschien
nicht in Druck.— Ihre Schwester Maria
Theresia war eine vortreffliche Dilet-
tantin in der Musik, nnd componiite
außer vielen Clavierconzerten und So-
uateu 3 Opern: «Fo/oni^ ba^ Oi'ra in ^lr
meni« und Mtocrl'i welche II»! das Jahr
1760 erschienen. Sie starb im I. 1780.
Niobio «tūrio» <U K, t?, i^
(Muuna 1799. 8°,), 11»,!, en frane, pir^,
Hlari« Heni-i Houini-cl (?»«« 180?. 8°.),—^ Hlo^ 'ou Dianen) Vita äi ^l. l?. ^gns^i (Uilann
183S, 8°. Mit Portr,), Nur in wenig ExemPl,
gedruckt und nicht i» den Handel gekommen,—
^uovi55imo Dizionario 6e^Ii uomini illu
»Iri (Milano, Leutenllri e ll, 1855. 1«°.)
vol, I. ?, 8l,
Agncthler, Michael Gottlieb (Na.
turforscher, geb, zuHermannstadt,
nach Oettinger 10. Juni 1719, nach
M. Hermann am 19. Juli; gestorben zu
Helmstedt 15>. Jänner 1752). War
der Sohn des Heimaunstädtei Rectors
Daniel Agnethler. Michael besuchte 1742
die Hochschule zu Magdeburg, studirte
anfänglich Theologie, später Medicin.
1750und 51 erhielt er dieDoctorswürde
der Philosophie und Medicin. Zum Pro«
fessor der Archäologie und Beredsamkeit
in Helmstädt ernannt, trat er seinen Po-
sten kaum an, als ihn, der von Kindheit
aus schwächlich und leidend war, der Tob
ereilte. Seine Schriften, archäologischen,
naturwissenschaftlichen und medicinifcheu
Inhalts sind aufgezeichnet im Meuse! und
in I»h»nn snout's unten angeführtem
Werke. Als zur Gefchichte und Literatur
seines Vaterlandes gehörig werden hier
angeführt: „Nlart, Schineihel's trianternng gvld.
und silberner Münzen unn Siebenbürgen, »eiche zn
gleich »nch die merk», Negeb, «es iß,, 17, », zz,
Jahrh, im sieb, Fürztmihume zn erkennen gibt, Her
»nsgeglbln »»n G, N!, Ignetliier." (Halle 1748
4° m. X. «,) — und „Inckx Lio
^ T'rllNHllvciNllle <
Oocliciou«
1er (Heimst, 1752, 4».). — S e i U e r t (Juh,),
Nachrichten von Eiebenbürgischen Gelehrten
und ihren Schriften (Pießburg, Korabinily
1785. 8°.), S. 2—9.
AgNKlettU, Angelo (Theolog, geb.
zu Noventa im Paduanifcheu 3.
Nov. 1743, gest. daselbst IL. Oct., nach
Bcrmann 6. October 1831). Er lehrte
am Seminar zu Padua die Kirchenge»
schichte und Dogmatil. In dieser Eigen--