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XV. Jahrg. (Wien 1824, 4°.) Nr. 122 u. 153.
S. 825 „Denkmale der Wohlthätigleit de« un-
garischen Clerus" »on vr, l. Hoheneggcr.
— Verman» führt diesen „Althann" >» sei-
nem biogr, lexilon I, Heft, S, 112 mit dem
Taufnamen Michael Karl auf.
AlthllNN, Maria Anna Iosepha,
Gräfin von (Pallastdame, geb. zu
Alcudia in Spanien 2U. Juli 1689,
gest. zuWien 1.Märzi<5.5). Sie ist die
Tochter des Marchese P i g n a t elli, Her-
zogs von Belriguardo. Als König Karl
III. (als deutscher Kaiser Karl VI.) 1711
nach Deutschland sich begab, um nach Jo-
seph I, Tode 1711 den deutschen Kaifcr-
thron einzunehmen, folgten ihm mehrere
spanische vornehme Familien, darunter
auch die Marchesa P í g n a t ellí. Am Hofe
Karls VI. lcrntc sie Graf Michael Jo-
hann III, Alt h a n n leunen, warb um ihre
Hand nud erhielt das Jawort, Von mm
an übte die Gräfin einen mächtigen Ein-
fluß zur Ermunterung und Förderung der
Künste und Wissenschaften in Wien. In
der Genealogie und Heraldik wohl be-
wandert, sah sie die ersten Männer der
Wissenschaft jener Zeit in ihren Zir-
keln. Sie war die Freundin und Beschü-
tzerin des Apostolo Zeno, Meiastasio, Ga-
relli, des Abtes Gottfried Bcsfel, Bern-
hard und Hieronymus Pez. Der Kai-
ser erhob sie zur Pallast- nnb Stern-
lreuzordensdamc, Mit seltenm Vorzügen
des Geistes vereinte sic die nicht gerin-
gern des Herzens und war eine wahre
Mutter der Armeu. Ueber die Vermu-
thung, baß sie nach ihres Gatten Tode
(1722) heimlich mit M e t a st a s i o vermalt
gewesen sei, liegt nichts vor, was diese
Ansicht mehr als Vermuthung sein ließe.
Weil sie aus Spanien gekommen, so nannte
sie das Volk, das von ihr, die sehr be-
liebt, geachtet und einflußreich war, gern zu
reden pflegte, gewöhnlich die „sp a u i sch e
Althan»." Einen nicht nnuitcrcssantcn
Zug aus ihrem Leben: wie es ihr iu Folge
von Mittheilungen der Gräfin Eleonore Batthyany-Strattmann, die diese
vom Prinzen Eugen aus Ungarn erhal-
ten, gelungen, von Kaiser Joseph II.
den Aufschub von Maßregeln, deren Fol-
gen unabsehbar waren, so lange zu erhal»
ten, bis Prinz Engen, dessen Einberu-
fung nach Wien immer hinterlistig hinter-
trieben wnrdc, über die Sachlage dem
Monarchen selbst Rapport erstattete, ihre
erste und einzige Einmischung in Staats-
angelegenheiten, erzählt—ohnebieQuelle,
woher er geschöpft, anzugeben— Moriz
Bermann im unten zitirtcn Werke.
Äcrmann (Mor,), Oestr, biogr. kexilon I.Heft.
Altmann, Anton (Landschafts-
maler, geb. zu W i e n 4. Juni 1808).
Verlor früh feine Eltern. Sein Vater
war auch akademischer Maler und starb
2Ü. Feb. 1818. Sein Bruder nahm sich
»nu A's. an und nach zurückgelegten
Studien besuchte der Jüngling die Aka-
demie, wo er sich im Landschaftsfache aus-
bildete und 1829 als Zeichnungslehrer
zum Grafeu A p p o u y і nach Ungarn ging.
Dort nahm der Genius des Künstlers ganz
seinen eigenen Weg; 1838 versuchte er
ein Bild in Ocl zn malen nnd schon sein
zweites (1839) kaufte Se. k. Hoh.Erzherzog
Franz Karl. Dieß ermnthigte ihn, er
arbeitete fleißig und feincArbeiten befinden
sich nun im Besitze vornehmer und reicher
Leute. Von seiner Hand stammen auch
viele geluugeue Aquarelle nnd mehrere
trefflich radirte Blättchen. Von seinen
größeren Bildern waren in Ausstellungen
zn sehen : eine „Nuldlandlchal!" (500 st. vom
allcih. Hofe angek. im östr. Kunstv. 1851
und jetzt im Belvedere);—„Mdurnimen »n
eini,» Waidansgong" (400 st. im östr. Kstv.
Inni 1851) ; — „Ockirzismühle" (450 fl.
im östr. Kstv. Aug. 1851); — „Landzchatt nach
dem Negri," (Ebcnd. 1852, 250 f>.); — .Fe-
bilgs - rnnd-chalt" (Ebend. 300 fl.); —
«end bri Lnnoenbnrg" (Aiisstell. v.J. 1840);
— „drr Aw»" (Ausst. 1842); — „Wall,-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon