Seite - 35 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1
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hielt, mit einer halben Escadron Husaren,
warf ihn zurück und hielt ihn so lange
auf, bis die ganze Truppe passirt hatte.
Auch eine Kompagnie de« 5. leicht. Inf,-
Regimts., welche nicht mehr über die
Brücke konnte, wurde durch A.'s Ta-
pferkeit gerettet. Bei der Recognosciiung,
die V.M. Merveld am 20. Juni, ge-
gen Friedberg unternommen, befehligte
U. die Vorposten und es gelang ihm, 46
feindliche Husaren, den Commandanten,
2 Offiziere und 20 Mann Inf. gefangen
zu nehmen; ebenso ist es A.'s Umsicht zu
danken, daß der am 4, Dec. 1800 er-
folgte Rückzug der öfter. Armee von Haag
in Baiern nach Mühldorf, ungeachtet das
Regiment ohne Geschütz war nnb oft in
der Flanke angegriffen wurde, in der be-
sten Ordnung mit geringem Verluste be-
werkstelligt wurde. Für seine Waffentha-
ten avancirte A. 1800 zum Obersten im
Regiment und erhielt den Thercsicnordcu.
In Folge seiner Wunden trat er 1803
mit Gen.-Maj.-Charakter in den Ruhe-
stand , den er noch 14 Jahre genoß.
Oestr, Militär-Konveisations-lezikon, Herausg,
von Hirtenfeld u, vr. Meyner: (Wien
1851) I. Nd. S. 76—79, von Ltftal).
Andlässy, David von (General-
Major und Mar. Theresien-Ordens-
ritter, gcb, zn Raab 20. Dec. 1762, gest.
den Heldentod vor Dresden 27. Aug.
1813). Stammt aus angeschener Fa-
milie, trat 1778 als Cadet in'sInf.-Reg.
Nr. 32, wurde 1782 Fähnrich, zeichnete
sich im Türkenkiiege, in den franz. Krie-
gen, am Rheine und in Italien aus.
1805 wurde er Major, orgauisiite, als
die ungar. Insurrection errichtet wurde,
im Ncogiader Comitat das Bataillon, des-
sen Commandant er wurde. 1808 avan-
cirte er zum Oberste». Bei Asp crn,
22. Mai 1809, als der Feind das Mit-
teltreffen des östr. Heeres durchbrcchc»
wollte, war er es, der den viel überlege-
nen Feind aufhielt nnb durch dicfe Waf« feuthat sich den Mar. Theresien'Orben
verdiente. 1812 kämpfte er gegen die
Russen bei dem k. k. HilfsHeere und wirkte
wesentlich zum Siege bei Podubnie
mit. Für seine Waffenthat avancirte er
zum General-Major. In der Schlacht bei
Dresden, 27. August 1813, riß ihm
eine feindliche Kanonenkugel die linkeSeite
weg und A. starb den Heldentod. Seine
Leiche brachte sein Adjntant, Oberlieute-
nant Sauer aus dem Feuer und begrub
sie unweit Dresden. A. war so aus gan-
zer Seele Soldat, daß er auch die meisten
Söhne seiner zwei Arüder für diesen
Ehrenstand erziehen ließ.
Oestr, National-Encyllopädie (Wien 1835) I. B.
— Oestr, Militär-Konverfalions-Lei,, Heiausg.
von Hirtenfeld u, vr, iMeyneit (Wien
1351) I, Nd. S. 76, von Meynert),
Mi r , Christian Karl (Journalist
und Volksschriftsteller, gel , zu
Hildburghausen 20. März 1763,
gesi. zn Stuttgart 19. Juli 1831).
Nicht in Oesterreich geboren, nicht in
Oesterreich gestorben,aber ebenso wie seine
zwei Söhne Emil und Rudolph
(siehe diese) ein um die Landes» und
Volkscultur und das Erziehungswesen
der Monarchie hochverdienter Mann, der
auch wesentlich zur Verbesserung des östr.
Kalendcrwesens, das vor ihm ziemlich im
Argeu lag, beigetragen. Sein Vater war
preußischer Stallmeister. Christian Karl
stiidirte zu Jena 1779, ward 1785 fürst-
lich waldeck'scher Erziehuugsrath und
wirkte dann mehrere Jahre in Salz-
mann's Erziehungsanstalt zn Schnepfen-
thal, mit dessen Tochter er sich vermählte.
1798 ward er Director der protestanti-
schen Schule zu Brunn nnd begann 1800
die Herausgabe seines so einflußreichen
„Plilrwiilchen «»Malte," (10 Bde.), da«
nach 5 Jahren, von der Cenfnr unter«
drückt, zn erscheinen aufhörte. Seinen
energischen Bemühnugeu gelang es 1809
nnd 1810 drei periodische Schriften zn
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