Seite - 43 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1
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er das Land nach allen Seiten, ver-
öffentlichte die Ergebnisse seiner Reisen
und lieferte 1832 die erste geognostifche
Karte vou Steiermark, wvvou wenig
Exemplare vorhauden zu sein scheinen.
A.'s Verdienste um seine Wissenschaft
wurden allgemein anerkannt uud erwar-
ben ihm von mehreren Seiten ehrenvolle
Auszeichnungen, die gelehrte Welt ehrt
seineu Namen im A n k e r іt, einer Species
des Kalk-Haloides. Im I. 1840 — al«
Greis von 70 Jahren — trat A. von
seiner Lehrkanzel ab und setzte seine Wirk-
samkeit noch als Custos des Ioaneums
bis an seineu 3 Jahre später erfolgten
Tod fort. Außer den angeführten Schrif-
ten schrieb A. noch: „Nnize HarzIÄlung
liner Mineralogie mn Kwlrmück" (Graz, Fersll
1809 u. 10. 2 Bdchc».); — „Nnne Dur
der minernlogizch-gNllMztischli! Hilmyl
> dlrKteieillüirk" (Graz 1835) nnd
eine Menge Abhandlungen und Aufsätze
in Zeitschriften mineral. Inhalts, welche
alle in der unten angegebenen biographi«
schen Skizze des Ritter v. L e í t n e r (s. b.)
verzeichnet stehu.
Nütiheilungc» de« historischen Vereins f. Treier
marl 4. Heft, Oraz 1853. S. 243. : „Än ter's
iiogi. Slizze" von C. G. Ritter von Lcítncr,
Anlerberg, Wenzel, Edler von
(Schachspieler u. Numismatiker,
geb. 1757, gest. zu Wien 27. Juni 1824).
Von Geburt aus heißt er Epstein und
war der Sohn eines armen Juden, 1771
kam er nach Wien, wo ihn vermögende
und einflußreiche Israeliten unterstützten.
Er studiile Medicin. Sein Gönner Ban-
quier Abalb. vou Henitsteiu setzte ihn
zum Erben eines nicht unbedeutenden
Kapital« ein. Nun trat er zum Katholi-
eismus über uud nahm den Namen An-
kerberg an. Graf Sauer, der A,'s
Fähigkeiten würdigte, nahm ihn als Prä-
sidialsecictär nach Innsbruck mít. Vlach
Sau c rs Tode kam A. als Hofsecretär
zur böhm. Hofkauzlei nach Wien, wo er durch seinen Geist, Witz, seine mannig-
faltigen Kenntnisse und sein vortreffliches
Schachspiel die Zierde auserlesener Ge-
sellschaften bildete. Mit wissenschaftlichem
Eifer sammelte er Münzen, und mehrere
Wiener Blatter seiner Zeit, insbefondere
Gräffers „tlnuirsationslilatt," enthalten
geistvolle Aufsätze aus seiner Feder. Seine
amtlichen Verdienste bewirkten A.'s Er»
Hebung in den Adelstand. Was B ret-
schneid e r in Mensels „Misieilm" und
^dll 1a Garde" im uuten genannten Werke
über A. vorbringen, beruht auf Gehässig-
keit. A. besaß ein sehr mteressaittesAlbnm,
wo riu die Namen eines E e s a r o t ti, De«
nis, der beibenWeltnmseglerForster,
Geblcr, Max Lamberg, Nicolai,
Wcsfenberg u. A. glänzten. Gräffer
nennt Anterbcrg „einen Mann von
vielen Kenntnissen, uon glänzendem Ver-
stände, feinem L i ch t e n b e r g'schen Witze,
äußerst interessant im Umgänge und
einen meisterhaften Schachspieler."
F ran kl (l. A.), „S°!!ntag«blatter" II, Jahrg.
(Wien 1843> S, «21 von Grafser. — 0e l»
Ocü-ile s^!,), ^ete« et souvenirs du Lunare«
de Vienne (Pari« 1843,2 Bde,) II, Bd, S. 115.
— Graffer (Franz), Kleine Wiener Me-
moiren (Wien 1845, 2 Bde,) II, Bd. S. 39, —
Térfélbe: Wiener Dosenstücke (Wien l84ü,
Thle,) I. Theil, S, 29: „Anleibeig und
Birlenstock."
Anlcrshufen, Gottlieb, Freiherr von
(Geschichtsschreiber, wirkl. Mitglied
der hist, philos. Classe der kais. Akademie
der Wissenschaften, geb. zu Klagenfurt
22. August 1795). Ist der Sohn des
landeshauptmannschaftlichen Rathes in
Käinthcn, Gottlieb Karl, studirte die
Rechtswissenschaften, trat in den Staats«
dienst, in welchem er die Stelle eines k.
k. Appellations-Secretar« betleidet, uud
jetzt in Klagenfurt der Wissenschaft lebt.
Seine emsigen historischen Forschungen,
die namentlich seine Heimath Kärntheu
betreffen, hatten zur Folge, daß er von
mehreren in- und ausläudischen histoii-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon