Seite - 51 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1
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erkannte er den Mißgriff seiner Standes
wähl und die Erkenntniß seines Irrthums
löste sich in Poesie auf, die noch allein sciiicn
Schmerz lindertc. So wnide A. der erste
elegische Dichter Ungarns. Als er 1782
nach Stuhlwcißeuburg als Gymnasial-
lehrer versetzt wurde, litt seine ohuehiu
schon geschwächte Gesundheit durch das
ungesunde, damals sumpfige Klima noch
mehr, und nach 2 Jahren schon, in der
Blüte seines Lebens (28 I. alt) erlag A.
dem Tode. Noch bei seinen Lebzeiten er-
schienen mehrere seiner Gedichte einzeln
gedruckt (1778—1783). Nach seinem Tode
gab aber Ign. von Nagy, Bischof von
Etuhlwcißenburg „Nclu« «acra«" von ihm
heraus, und Bacsänyi sammelte dcn
größern Theil seiner Handschriften, die
er nnter dem Titel ι „^««/n« ^ul ^un-
/ich'«" (Wien 1798, d. i. die Werke des Paul
A.), iu sehr geschmackvoller Ausstattuug
veröffentlichte. Sic enthalten Episteln,
Elegien und Lieder. A. ist scutimentaler
Dichter, der in den nicht wohlklingenden
lransdannbiauischen Dialecten der magya-
rischen Sprache dichtete. Doch ist cr Mei-
ster in der Wahl der Wörter, voll zarter
Empfindung uud lieblicher Bilder,
Ocstr. National-üncyNopädie (von Gräffcr u,
Czillln»,) (Wien 1835) I, Nd. S, »З, —
Kert b in y (C, Ni), Album hundert ungar.
Dichter (Dresden u. Pcsth l«54)V, 28 u. 488.
Anzengrubei, Johann (dramati-
scher Dichter, gcst. zu Wien 8. No-
vember 1844). Bei seincm vorzcitigcn
Todc war es ihm nicht vergönnt, in die
Oefsentlichlcit zn dringen, was nach dcn
inden „österr.Blättern fürLitcratnr nud
Kunst," hcrausgcg, von Dr, A, Adolf
Schmidt, dto. 25>. Dcceinbcr 1844,
Nr. 7? abgedruckten Bruchstücken eines
Trauerspiel»: „Nerih«!!» Schwär," zu be-
dauern ist. Schüchternheit und Kränklich-
keit hielten dcn Dichter vor einem ent-
scheidende» Schritte zurück, bis der Tod
jeden Zweifel löste. Eine Baronin von Mink war es, die den Hingeschiedenen
wenigstens dem herzlichen Angedenken
der Mitwelt übergab, indem sie kurz vor
des Dichters Ende Andreas Schuma-
cher aufforderte, etwas für denfelben zu
thun. Dieser, von den gelesenen Proben
aufs tiefste ergriffen, bereitete einen
lesenswerthen Aufsatz über ihn vor, aber
A. erlebte diese Genugthuung nicht mehr.
Er hiiitcrlics, mehrere dramatische Arbei-
ten iu Handschrift, als ,F
nnd Liebe" :c.
Oesterreichischc Blätter i'iii Literatur nnd Kunst.
Non Dr, A, Adolj Schmid!, I, Jahrg.
(Wien 1844), IV. Quartal, Nr. ??, S. «09,
ApfalttlN, Ernst Freiherr von (g e
lehrter Jesuit, geb. zu Wien nach
Bermann 12. März 1720, gest. zu
S te y er 14. Oct. 1767). Ist dcr Sproß
einer alten irainischcn Adelsfamilie, die
schon im 9. Jahrhunderte in Krain blühte.
Ferdinand Ernst wurde im I. 1675
sammt der ganzen Familie von Kaiser
Leopold I. in den Freihcrrnstand er°
hoben, und Ernst, der Icsnit, stammt
in gerader Linie von Ferdinand.
Früh schon trat er in den Orden und
wurde 1748 Decan der philosophischen
Facultat an der Universität zu Wien.
Er schrieb: „i
/. «Iciecul«!» I «u urini?!,« ««iverlitati« ,
8°.). Fortgesetzt wurde das Wert von
Rech bach uud Dollcuz bis zum I.
1>i(!4 iu ciucin 2. und 3. Bde.
,Ι,',,,Ι (Vlennne l»,',«), 'l'om. I, 8, 13, wo dci
n>, Junii?«? aw scin Geburtstag angegeben
ist. — V c r »i a n u (Mor,), Ocstr, biogí, lex.
I, Hcft, S. 2<!2, — De» Ttand der Familie
in der Gegenwart siehe: Goth, geneal, Ta-
schenbuch dcr frcihenl, Häuser VI, Jahrgang
(185L), S. ?, — Wappen u, geschichtl, Notiz
cl'endas, I, Iahig, (1848), S, 11,
ApsalttlN, Johann Nepomuk Frei
Herr von (Generalmajor, geb. 1743
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon