Seite - 54 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1
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22, Jänner 1854). Im I, 1798 trat A.
als Esproprii« Gemeiner ins Kürassier-
regiment Melas lzur Zeit des U. Tra-
gonerregiments Graf Fi quel mout).
Scheu im folgende!! Jahre wurde er Uu«
teilieutenaut, machte die Feldzügc 1805,
1809 uud 1812, als Secondrittmeistcr
die Feldzüge von 1813—1815 mit und
that sich durch Tapferkeit und Gcfchicklich-
leit so hervor, daß er nach der Schlacht
von Leipzig außer der Tour zum ersten
Rittmeister befördert und von Rußland
und Preußen decorirt wurde. 1822 wurde
A. zum Major, 1826 zum Oberstlieute-
nant uud zweiten Generaladjutauten Sr.
Majestät des Kaisers Franz, 1829 zum
Oberst uud 1834 zum Generalmajor in
seiner Anstellung befördert. Nach dein
Ableben des Monarchen wurde A. auf
sein Ansuchen beurlaubt, lebte uuumehr
theils iu Steiermark uud Italien und
machte Reisen in den Orient und die Ge-
genden des Südens. Mittlerweile war
er Feldmarschalllieutenant und 2. Inha-
ber des Husareuregiments König von
Preuße» Nr. 1.0 gcwordeu. Beim Aus-
bruche deritalienischenRevolutio» befand
sich A. in Görz uud übernahm erst uach
dem Abmarsch de« Corps de« FZM. Nu-
gent das Militärcommlludo in Laibach,
später den Befehl über da« 3, Armee«
corps, mit welchem er dem Feldzuge
1849 gegen Piemont beiwohnte. Au den
ruhmvollen Ereignissen von Mortara
und Novarra hatte A. thätigen Antheil
genommen und sich namentlich bei No-
varía durch Tapferkeit und Einsicht aus-
gezeichnet.Nach derEinnahme vonNovarra
bewerkstelligte A. die Entwaffnung der
rebellischen Provinz Bergamo. A. erhielt
uuu das Oroßlreu; des Ordens der eise»
neu Krone uud die geheime Rathswürde.
Als cr uach Haiuau's Abberufung das
interimistisch übernommene Commando
de« 3, Armeccorps in Ungarn in die Hände
Sr. tais. Hoheit des Crzheiz. A lb r e ch t niederlegte, trat A, in das vor dem I.
1848 bestandene Verhältniß zurück, und
brachte den Rest seiner Lebenslage in
Graz zu.
Oestr, illustrine Zeitung Ihrg, 1851 (Wien, 4°.,,
Nr, 23« „Viogr, Slizze" mit gelungen. Ho!,,
schnitte, — Hi r ten feld „Ocslr, Militarla-
lender" VI, Iahrg, (Wien 18ZZ1, E. 103, —
Teflr, Militär - Konveilationö-Leiilon, hn
ausgeg, von Hirte njeld u, Nr, M e!) n ei t
(Wien 1821) I, Nd. S, 105, —Porttät lilhogr,
von Kr i ch u b er, (Wien L. T. Neumann, m
Folio u, 4",)
Appel, Joseph (N u m і s m a t i t c r,
gcb. zu Wieu 18. Mai 1767, gest. das.
4. Dec. 1834). Schon A.'s Vater besas;
eine bedeutende numismatische Samui
luug, welche seine Söhne Franz und Io
seph theilten, so daß ersterer die Medaillen,
letzterer die Münzen behielt, welche dieser
mit großem Fleiße und Kostenaufwande
vermehrte. Seine Münzenkeuutniß war
allgemein so anerlannt, daß mail ihn in
schwierige!! uud zweifelhafte!! Fällen stets
zu Rathe zog, wo er dauu schnelle und
sichere Auskunft ertheilte. Appel stand
seit 178? iu Staatsdiensten uud bekleidete
zuletzt die Stelle eines Commissars bei
der l. t. (später aufgelöste«) Einlösung«-
und Tilgung« - Deputation und bei der
Fabrikation der Einlösung«^ und Au
ticipationsscheiue. Geine numismaţi,
schen Werke sind wegen ihrer Grund-
lichkeit uoch immer sehr geschätzt, in«-
besondere da« „Nefertonnm zur Wimknnol l>«
Mittelalter, nnd der nenlien Zeil" (Wien 1719
—28, 4 Bde. iu 7 Thlu. mit K, K,).
Außerdem gab er heraus: „Min,- und
Medaillen-Sammlung" (Wien 1805 — 8,
2 Bde. mit K. K.), uach seinem eigenen
neueu Systeme geordnet; — „slchze eiim
üntlichei »nier Naiser Friny !, ge
Medaille,," (Wien 1822), nud sein
Nntlmcht" erschien in mehierc»
Auflagen.
National - Eiicyllopädie des öfterr. Kaiserftaatcö
<2, Ans!, Wien I3ö»> 1, », einz. Hfl, S, I4?.