Seite - 102 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1
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Babai, Franz (Jesuit, Schrift-
steller, geb. zu FĂĽn f k i r ch e n in Un-
garn 12. März 1742, gest. daselbst 1777).
Trat 1764 in den Orden, ward 1773
Vorstand der catechetischeu Bibliothek zu
Tyrnaii, au der er bis au seiucn Tob
wirkte. Er trieb geschichtliche und genea-
logische Studien und schrieb folgende
Werke:
nil ^/llrillm TV
lc>ni«, acta
clenucta"
1773,»°,),— ,
palatini el iella
2776, canl/ienliio metrica
via« 1775, 8",); — „^rclnezck
Ho inetrica «ieclucli
no «,ulo 2002 acl 2776
1776,8°.);-,^^
»leorum et^ ro/nnonon ^ibri ///," (II).
1777,8°.).
l^crintores VruvinelLL ^U8tri^c!l6 Ls'eietätig
^««u (^Vien 1855) Toni, I, paz, 18, — i/ui »,,,,
s^/eX.), Zlemoriil IIllUL^i-oruin.
Bllbarczy, Anton Freiherr vou (k, t,
Hofrath, Präsident des Urbarial-
Obergerichts in Oldenburg, geb, zu O fen
12. Febr. 1813). Die Schulen besuchte
er zu Szegediu und Pesth mit ausgezeich-
netem Lrfolge, den Staatsdienst begann
er als Comitat«-Notar von Csengrud
1832, und wurde 1840 Secretar der k.
Statthalter«, Ebendaselbst wurde er 1847
fupernumerärer Rath und in dieser Eigen-
schaft Regieiungs-Commissär zuSzegedin;
später wählte ihn daöCsongrader Comitat
zum Abgeordneten auf den letzten PreĂź-
burger Landtag, wo Gabriel Klauzál
gestĂĽrzt ward. Hier zeichnete sick) B. als
das klügste und eifrigste Mitglied der con»
servativen Partei aus. Er und Paul
Soms ich, beide vortreffliche Redner,
hielte» mit ausdauernder Kraft uub Ent-
schlossenheit da« Banner der Aristokratie empor, bis die Märztage es ihren Hän-
den entrissen. Babarczy war weniger
gemäßigt und zur Ausgleichung weniger
geneigt als So ms Ăch. MitBeiseĂtesetzuug
aller Popularität und ohne sich um den
Lärm und Spott der Zuhörer zu kümmern,
warf er sich kĂĽhn der Opposition entgegen,
wcschalb er von K o s s uth, S z c n t k i r » ly i
und Andern keine Schonung erfuhr. Be-
sonders hat er sich hervorgethan im Streite
wegen der Adresse. — Als Redner besaß
A. Gewandtheit im Vortrag, logische An»
ordnung und eine reine, gefällige Sprache.
Als er im März 1848 die Unmöglichkeit
der ferneren Verfechtuug seiner Ideen sah,
ergab er sich der neuen Ordnung der
Dinge und wurde Mitglied jener Ge-
sandtschaft, die in Wien ein unab-
hängiges, ungarisches Ministerium er-
wirken sollte. Während der Zeit der
ungarischen Revolutions-Regierung lebte
er zurĂĽckgezogen und wir sehen ihn erst
auftreten, als Fürst Windisch grätz
1849 in Pesth einzog. Der angestamm^
teu Regierung in unerschĂĽtterlicher Trenc
ergeben, schloĂź er sich, als Kossuth sich
an die Spitze der Nebellion stellte, der
kaiserlichen Armee an, fĂĽr welche er in
der Eigenschaft eines Verpflegscommissärs
thätig war. Seine Kenntnisse, Umsicht
und Energie verschafften ihm den Ruf
eine« ansgezeichnete» Staatsbeamten,
welche Eigenschaften ihm die hohe Stelle
erwarben, die er als Präsident des Oeden-
burger Urbarial-Oerichts betleidet.
IHaddkori ismeretek tira, d. i, ungar,Lonver.
lations-Lexilo» (Pesth, Heclenast, 1850) I, Nd,
3, 241 (Aitile! »on I,), — (Nroclhaue) Con
»ersation« ^cxilon IN, Aufl. II. Vd. S, 12».
— Meyer (I,), Lonvcrlation« - keplon für
die gebildeten Zländc (Hildburghausen 1852,
8",! I, Suppl. Bd, S. 1231,
Bllbarczy, Emerich von (Oberst-
lieutenant in Pension). Ist ein Vetter
des Vorigen, diente in dcr kaifeil. Armee
und war fchon1859 als erster Rittmeister
im galizischen Chcvaur-legers-Reg. Nr. 3
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon