Seite - 115 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1
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wĂĽrde. Sein jĂĽngster Sohn Eduard
studiite in Wien, trat 1826 in Staats
dienste, wurde 1840 Hofconcipist, ver
ließ später den Staatsdienst und lebt
gegenwärtig privatisirend in Dresden.
Al« Schriftsteller pflegte B. die lyrifche
uud didaktische Poesie, das Drama,
die Philosophie; trat in dieser in letzterer
Zeit poleinisirend auf, uud leistete als
Tourist das Bedeutendste. Seine erste
selbstständige Arbeit, welche in die Ocffcnt
lichkeit kam, War „Hinzuim-zts Verbannung
drimntizchr Vagale!,e" (Wien 1836. Beck).
Ein größeres dramatisches Gedicht B.'s
ist sein „Nümpt nm Gyr»!" (Bunzlan 1842,
Appun, 2 Thle.), der erste Theil: „Fried
rich dei Orine" hist. Schauspiel in 4 Auf;,,
der zweite: „Gsm»!» non Nolkeustnn", hist.
Sch, iu 4 Auf;. Beide sind von localer
Färbung und erwecken kein allgemeines
Interesse. Als Novellist hat B, ein ge-
wandtes Erzählertalent beurkundet und
erschienen von ihm: „Tag und Nachtfalter,
»neuen" (Bunzlau 1837, Appun); —
„Mannen, Miirchen" (1839); — „Phanwsil-
stĂĽcke nndTeoinsliildir". Als Dichter entfaltet
Badenfeld eine groĂźe Fruchtbarkeit, und
auĂźer seinem lyr. didaktischen Gedichte:
NlleĂnigkeiti (Leipzig 1848, Arnold, 2. Tit.
Aufl.) erschienen von ihm „Gedichte"
(1846, 2 Bde,) und findet man seine Ar-
beiten zerstreut iu Almanachen und Zeit«
schriften, als: in deu „Alpenblumen aus
Tyrol," „Huldigung der Frauen," „Au-
rora," „Veilchen," „Hormaycrs Archiv,"
„Andre'sHesper»«," „Bäueilc'sTheater-
zeitung," „Sammler" u. a. m. Als Tourist
ĂĽbergab B. seine trefflichste Arbeit der
Pressen,;, seilten „Spazierging durch die Zinen
uomEr»unstein zun, Nlontlilinr/^Wien, Oe ^b,
1844, 12°. »Bde,), worin er von allen
materiellen und allen streng wissenschaft-
lichen Interessen gleich entfernt, seine
Excursion vom rein kalo bio ti sch eu
Slaudpuuctc aus vornahm und die besuch- te» Alpenländer als den wahrhaft classi-
schen Boden für höchst verschönertes Leben
in Bezug auf Natur midGefelligkcit darzu-
stellen sich bemĂĽht. Der Verfasser gibt
in diesem Buche Resultate, nach denen
man sich in wissenschaftlichen Reisebe-
richten vergeben« umsieht, dabei aber
regt er in wohlthuender Weise zu eige-
nem Nachdenken an. Auf seinen Wan-
derungen durch die Gebiete der Philoso-
phie wollte ihm die Kritik keine Aner-
kennung zollen. Scine philosophischen
Schriften sind: „Gin neues Auch n»n den
göttlichen Ningen »der Philoscchie eines Welt
mannes" (Leipzig 1845, Tenbncr), worin
B. gegen die Männer der „modernen
Wissenschaft" StrauĂź uud Feuer-
bach feine Waffen führt; — „Anfangs-
grĂĽnde der Psychologie tĂĽr die nichtstndirende
Zngend, u. f. w. (Wien 1848, Gerold) ;
„Ner moderne Materialismus in seiner Nich-
tigkeit »nd Gibärmlichkeit, »der Nari Vagt, der
Mnswloge »er Fianklnrter Nation»!-Versamm-
Inng, ein siir »Hemul »uz dem Gemul! der Mi!»-
lnfhie Iiiullnsgewnlfln" (Leipzig 1849, in
Commission bei Tcubner, 28 S. gr, 8°.);
2. Aufl. mit „ZMnoii über nnd an Wolfg.
Nenze," (Ebendas, 1849, 32S.gr. 8°.).
Blattei fĂĽr literar. Uiiterhaltg. Iahrg, 1842
(Leipz, 184«, 4°.) II, Nd, Nr. 321, S, 128?.
— Ebendas. Iahrg, 18«, I, Bd. Nr, 473,
S, Llll,— Ocsti, National-Cncyllofädie (von
O r ä f f e rll,Cz à I a nn) (WienlWö-Z?, KNde.)
VI, Nd. Tuvvl, S. 3Z4,-Echmidl(Ă„d.1,
Qestcrr, Bl. f. Lit, und Kunst I. Iahrg.
(Wicu 1844, 4°.) II. Quartal, «it. Äl, Nr, 19.
Vlldovinac, Marko (Bildhauer),
geb. iu cine», Dorfc nächst Rumbera!
(Sichclburg) in Croatie« im I. 1771,
gcst. zu Krcuz iu dci Militärgränze
im I. 1851 im 81. Lebensjahre.) Er stu-
dirte anfangs in seiner Vaterstadt, tam
dann in das gr. tath. bischöfliche Semi-
riunì nach Kreuz uud wurde Pfarrer
zu Mrz lali. Im 1.1821 wurde er zum
Rector des bischöflichen Seminariums in
Kreuz ernannt. Im Jahre 1831 wurde
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