Seite - 117 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1
Bild der Seite - 117 -
Text der Seite - 117 -
11?
Behandlungen dieses Stoffes abweicht,
und sich rein auf die Persönlichkeit des Kai-
fers stützte. DeiKaiser ist alsFiiedeusgeber
aufgefaßt; Austria sehusuchtsvoll empor-
blickend, schmachtet nach der Friedens
Palme, welche der Monarch, mit seiner
Rechten die Kniende aufrichtend, mit der
Linken ihr darreicht. Auf vier kleinen
Piedestalen an den vier Ecken des Haupt-
postamentes befinden sich die vier allego-
rischen Figuren der Religion, Weisheit,
Gerechtigkeit und Beharrlichkeit. Auf der
Vorderseite des Piedestals befindet sich
Clio, dieden Namen des Kaisers auf
den Stein der Ewigkeit zeichnet. Dieses
Modell erfreute sich allgemeiner Anerken-
nung; Künstler wie Cornelius und
Rauch besuchten B. in seinem Atelier
und priesen sein Werk. Es war ihm lei-
der nicht vorbehalten, sein Vorhabe», mit
dem Modell nach Wien zu reisen, aus-
zuführen, denn als bald darauf die Cho-
lera in München ausbrach, wurde V.
ein Opfer derselben. Von andern Arbei-
ten B.'s ist nichts bekannt geworden als
sein vollendetes Modell: „Nie iiimnphirende
Venus" ein schönes Zeugniß der Origina-
lität und Schöpfungskraft des Künstlers.
Allgem. Theaterzeitung vonNaueile2?. Iahrg,
(Wien 1834), Nr, 2«: „Biographische Elizze"
von Metzger— Elenda 28. Iahrg, (Wien
1835), Nr, 78, S, 312, Nr, 10Z, S. 419 — u.
Nr, 139, S. 555; Nr. 14?, S. 58?; — „Feier-
stunden" (Ein Wiener Blatt) vom 30. März
I83Z.
Bärenkopf, Jg. (I e s u i t, S ch r i f t-
steller, geb. zu C o mo r n 13. Juli
1741, gest. ? . ) Er trat 17 Jahre alt in
den il'rden der Jesuiten, und ward, nach-
dem er die Philosophie zu Tyrnau, die
Theologie zu Wien absolviit, zuerst im
adeligen Collegium zu Wie», dann in
dem zu Tyrnau Piäfect. Nach Auflösung
des Ordens überließ er sich ganz dem
Studium der Theologie, Jurisprudenz
und Philologie, warb Erzieher im Hause
des Grafen Stephan I I I ss h äz y und bann auf Veranlassung des Primas von
Ungarn Fürsten von B at h y ani, der
seine Gelehrsamkeit und seinen eleganten
Styl zu würdigen wußte, zum Canonicus
inPießbnrg ernannt. Kaiser Leopold II.
verlieh ihm wegen seiner Verdienste die
Mitra und zugleich den Titel eines Abtes
von Gissingen. Hierauf von Preßburg
nach Gran versetzt, ward er Propst von
St. Thomas, und 1808 Director der wie»
der errichteten theologischen Facultat an
der Pesther Universität, so wie Präses
des jünger« Clerus im Hauptseminar
mit bem Titel eines Bischofs. Er
schrieb folgende Werke: „ ^«cliciae
Ooelioatt« IcclcHiarum Occident« (unter
dem Namen nanllne F'llinuniu« Oe^/lü«
l il^o.I.I'.o.li.i.coll. <
Vindel. 1787, 8".), — „De
c»«««, cum
i Decret. D. I,
ii 1780, 8°,); —
ii 1792, l'oi.);—
recte
et »«rig
(Ivrnaviae 1803, 8».). Auch hinterließ
er viele ungedruckte Schriften.
stoegeľ l^o/l, ^seP,), scripture» provin«!»«
H,u«lriac»e LaoietkUs ^esu ,,, (Wien 1855)
Tom. I. P2F. 19. — Joi'llnz/
BärnllllU, Johann Leopold Freiherr
zu Schönieith (Felbmarschall-
Lientenant, geb. zu Kreuzberg im
Fürstenthum Brieg 1700, gest. den Hel
dentod zu Roddofreddo in Italien
am 10. Aug. 174S). B. stammte von
einer alten böhmischen Familie, deren
männliche Linie mit ihm erloschen zu sein
scheint. Er sollte in Prag studiren, aber
ein Verwandter, derin der österr. Armee
diente, beredete ihn Soldat zu werden.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon