Seite - 153 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

1802 wurde A, Hofrath bei der t, f. allg. Hofkammer. Thätigen und von glücklichem Erfolgc begleiteten Autheil nahm V, au der Sendung als zweiter k.k. Commissar im I. 1815 nach Wien behufs der Con tributioncn^beiUebernahmedcsAcrarial- depets und anderer mit dein franzes, Ge- neralintendanten Darn zu pflegenden Unterhandlungen. Ter Kaiser zeichnete ihn dafür mit dem St. Stephansorden aus. In den I. 1809 und 1810 zu den in Ofen abgehaltenen Conferenze!! des Fürsten Liechtenstein mit dem frauzös, Bevollmächtigten Grafen Champagne zugezogen, stellte er de« Letzteren nbcr- fpannteu Forderungen in Oesterreichs Interesse solchen Widerstand entgegen, daß Graf Champagne gegen Bar- bier's Anwesenheit bei den Unterhand- lungen protestine. Nun wurde B, zum Viccpräsidenten der k. k, allg, Hofkammer und zum wirtl, geh. Rathe erhoben. Im 1.1814 war V. beim Heere der Nlliirten im Gefolge der obersten Armee-Verwal- tung, wo er so ersprießliche Dienste lei- stete , daß er mit dem nur sehr Wenigen verliehenen goldenen Civilehreukieuze von seinem Kaiser ausgezeichnet wurde. Er wohnte den Conferenze!! des Wiener Congresses bei und im 1,1815 führte er 3 Lommissionen au«, vou denen ihm der insbesondere bei letzterer bewiesene Tact und die dabei bethätigte strenge Rechtlich- keit einen europ.Rnf erwarben, NieseCom- Missionen waren : 1) die Privatfordcrun- geu Oesterreichs an Frankreich, 2) die- selben Forderungen der alliirtcn Staaten und 3) die Realisiruug der französischen Contribution«! au die Alliirteu. B, er- hielt uuu da« Commandeurkreuz des St, Stephausordeus und wurde in den Frei- herrnstand erhoben, Bi« znm I, 1822 verblieb B. in Paris , 1828 begab er sich behufs mehrereröstr. Reklamationen nach Brüssel zum Abschluß der Convention vom 5. Mai 1828. Als er nach Igjähr. Abwesenheit nach Wien zurückkehrte, berief ihn der Monarch zu dem Posten eine« Gouverneurs der östr, Nationalbank, aus welcher Stelle er 1837 in die Ruhe über- trat uud bei dieser Gelegenheit dasGroß- kreuz des k, k. Lcopoldordens erhielt. Aus feiner Ehe mit Theresia Dcplangue hinterließ cr vier Töchter, doch keiueu männlichen Erben. Im Leben heiter, leidenschaftslos, zeichnete er sich durch strenge Moralität, Gottesfurcht, Men- schenliebe und Anspruchslosigkeit aus. Zeitung sür den deutschen Adel (i8lM Nr, 93. — Neuer Nelrolog der Deutschen (Weimar 1842, Voigt) XVIII, Jahrg. 18«, 2. Thl. 3, 100«, — Ocstr, Natioual-EncyNopädieft, Oiäffei n, Cziiann), (Wien 183«, e Ndc,) I. Vb. S, 182. Barbieri, Giuseppe (Philolog, Dichter und Kanzelredner, geb. zu Bassa n o 1774, gest, in der Nacht auf den 10. Nov. 1852). B, besuchte die Lehranstalt des Dr, Prosper C o in po- stella di Rosa inVassaNl ! spater genoß er des Unterricht« des Abbate Caris- simi, den V,'s Vater in sein Haus ge- laden hatte; dann schickte ihn dieser in'« Seminarium nach Treviso, welche« sich damals eines bedeutenden Rufes er- freute, aus dem er endlich auf die Hochschule nach Padua kam, wo die Vor- träge des Bénédictin ers Pu ja t ti den wesentlichsten Einfluß auf den Jüngling übten nud dessen Eintritt in das Ordens- haus von P r a glі a zur Folge hatten. Die bald darauf erfolgte Betauntschaft mit Cesaretti wirkte mächtig auf V., der indessen in der Anstalt mit dcm Unter- richte in der schönen Literatur betraut wurde, welche Aufgabe er mit Auszeich- nung löste. Nachdem er schon früher eine H favole italiane, »lemanne, e ali «б« llella Ziorenlu" (Vas »anc, 1800, 2 Ld«,) uud später „6li i äelle z,i<inle"(ľadua1803,8°. und 1804, 4 °.) herausgegeben, er- schien von ihm das Gedicht: ,,^.