Seite - 155 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

155 Barć», Felír Freiherr von (k. k. Oberstlieutenant, Mar. Theresien- ordeusrítter, Neffe des G, d. C. Viuccuz Fieíherrn von Barco (s. d.), geb. zu Wien 1756, gest. zu L c mb erg 20. Oct. 182N), Trat 1768 als Cadet iu's Inf.- Rcg. Migazy; wurde 1773 Unterlicu- tenant, 1776 Oberliculenant nnb 1782 Rittmeister im 10. Husaren-Neg., 1789 zeichnete er sich bei Faroany und bei F oksa» aus, wo er mit 4 anderen Offi- ciereu seines Negts. zu Fuß das Kloster Samuel stürmte. 1780 avaucirte er zum Major. 1793 that er sich in den Nieder- landen so hervor, daß er 1794 zum Oberstlieutenant befördert ward und den War. Thercsienordcn erhielt. Im I, 1795 erfolgte dessen Erhebung in den Freiherrustand. Ein Jahr darauf that er sich bei Verfolgung des über Elbeifcld ge- gen Düsseldorf fliehenden Feindes hervor. Endlich zeichnete er sich 1799 vor Novi u, 1800 vor C r e m o n a aus, und trat 1801 in den Ruhestand. Zwanzig I, darnach übernahm er noch das Commando des 1, Landwehrbataillons N n g e u t zu Leinberg, Oesterr, Militär-Konueisations-Lezikon, Her- ausgeg, von H i r t e »fe lb u. Ur, M e y n e r t (Wien 18ZI) I.Bd, T,233, Nr. I, (Art, v, F,K,) ll, Joseph Freiherr von (Feld- marsch all l ieutenant, Mar. There- sienordcusritter, geb. zu Wien 1. Aug. 1798). Trat 1813 als Lieutenant in's Husaieil-Reg. Kien m ayer cín, machte noch dir letzte» Feldzttge gegen Frankreich mit, warb dann Obeilieutenaiit, Adjutant (182N.-25), Rittmeister (1827), Es- cadrons-Commandant (1831), dann Major (1838), Oberstlieutenant (1842), Oberst », Negimentscommanoaiit<1844) im Regimente, dem er vor 31 Jahre» als Uuterlieuteuant angehört hatte. Im I. 1848 verhinderte bei den bedrohlichen Vorgängen in Lemberg sein energisches Auftreten, feine imponirende Ruhen. Mä- ßigung den unausbleiblich scheinenden blu- tigen Conflict. Die ferneren Bestrebungen der Umstiirzvartei, einzelne Theile des Mi- litärs zum Treubruche zu verleiten, ver- eitelte B. durch sein rasches Einschreiten. Sein Verhalten gegenüber diesen Um- trieben brachte ihn selbst in Gefahr, und öffentlich angeschlagene Placate sprachen von Attentaten gegen sein Lebe», Zu Ende des Iahrcs 1848 organisirtc B. einen Landsturm, und brachte in 6Kreisen wäh- rend dcr bewegtesten Zeit 80,000 Mann zusammen. Am 16. Dec. avancirte er zum Gen. Major und erhielt den Auftrag, die Landesgräuze südlich von Stry gegen Ungarn zu vertheidigen, wo er nach dem siegreichen Kampfe bei Novos elica den bisherigen oftmaligen Angriffen des Feindes ein Ende machte. Mittlerweile mußte er den Schauplatz seiner Thätig- keit nach Ungarn selbst verlegen. Auf seinem Marsche nach Kaschau hatte er mit der Natnr, mit Terraiuhindcruisfcn und feindlichen Anfälle» zn kämpfen. Nach- dem seine mit Umsicht entworseneu Ove rationen gegen Munkács nicht den ge- wünschte» Erfolg hatten, marschirte B. im Mai 1849 über Saiidec nach Seipusch, um dann die nngar. Gränze abermals zu überschreiten und de» Iablunkapaß nnd die Waagiibergangspuncte zn decken. Da war nun noch ein anderer Feind in feine Brigade eingebrochen — die Cholera. Sie wüthete furchtbar. B. selbst ward von ihr ergriffen, machte aber gleichwohl, todikianl und zum Sterben bereit, einen verzweifelten Marsch mitten durch die Feinde. Wunderbarer Weise genas er. Am 11. Juli 1849 machte er als Frei- williger die Schlacht bei Komoru mít. Als die Cholera wieder ausbrach, erbat sich B, die Erlaubniß, dicCholeraspitäler errichte» und überwachen zu dürfen. Zu- letzt zeichnete sich seine Brigade noch am 3. Aug. vor Komo r n aus, wo dcr Feind einen heftigen Ausfall mit überlegener Streitkraft machte. Im Oct. 1849 ward