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Kanzlei in Hermannstadt. Als die glor«
reiche Maria Theresia die ungarische
Leibgarde begründete und die Comitate
beider Schwesterländei aufforderte, von
den Jünglingen, die hiezu Lust hätten,
die vorzüglichsten und wohlgestaltetste» aus-
zuwählen, bewarb sich B, um de» Ein-
tritt in die Garde, und nur dem Ein-
flüsse des Grafen Stefan Mikes gelang
es, seine Wahl durchzusetzen. Am 20.
Sept. 1760 trat nun Baro czy cin.
Zu dieser Zeit begann in der deutscheu
Literatur mit Lessing, Klopstock,
W i cla n d »enes Leben, und ein S o n-
nenfels und Denis rissen anch Wien
au« dcm Geistesschlafe, in welchem es
lauge genug lag. Baröczy, Barcsay
und Bessenyei, welche in Wien da«
neue Leben sahen, wurden durch dieses
Beispiel begeistert, und begannen in glei-
cher Weise für die ung. Literatur zu
wirken. Den Reigen eröffnete (1772)
Neffen ye>; ihm folgte Baro czy
(1774) mit seiner „üassandrn." nach
Cal p re nebe, uud (1775) .mit „Nr
Noiesi inesöli es levelek," d. i. Morali-
sche Fabeln uud Briefe »ach Dusch.
Diese Werte Baro c ; y's crweckteu der
magyar. Literatur glänzende Hoffnungen,
die aber nicht in Erfüllung gingen. B.'s
Arzt fachte in ihm die Vorliebe zur Alchymie
an, B » r o c z y warf sich auf dieses Stu-
dium, und sein fernerer Antheil an der ung,
Literatur war nur mehr ein anregender.
Erst 25 I. nach dem Erscheine» der uwr.ili«
schen Fabeln nnd Briefe erschien von ihm
wieder ein Werk: „^ vsdelmextetett,
»lüFMi- n^elv," d. i. Die iu Schutz ge-
nommene magyarische Sprache (Wie»
1790) uud später: „^.x u^doptus 6« liü
2sikü,nak Utkai," d. i. Des neue» Adcp.
teu und Röschens Geheimnisse, Er sah
Siebenbürgen nie wieder nach feiner Ab-
reife nach Wien, wo er im Alter von 72
Jahren als pensionirter Obrist der ung,
Leibgarde starb. Mit ihm erlofch auch
v, Wurzbach, biogr. sein Geschlecht, dessen Zierde er war. B.
machte sich wirtlich verdient um die ung.
Sprache nnd Literatur, in seineu Arbeiten
beurkundet cr deutlich die Kenntniß der
Klassiker, doch wirft man ihm Uucorrekt-
heit desStyls vor. Seine Schriften wurden
(1813 u. 14) von Kazinczy herausgeg.
(De Luca) Das gelehrte Oesterreich, Ein Ver-
such (Wien 1??«, 8»,) I, Vde«, I. Stück,
S. 1«, — Allgem. liter, - Ztg, Intelligenz«.
1810, Nr. 85, S, 680, — Baur (Samuel),
Ällgem. hiftor^biogravh,-literarisches Hand-
wörterbuch aller merlwürdigen Personen, dic
im 1. Iahrzehcnd res 1». Jahrh, gestorben
sind. I, Nd. S, 70, — Hilßykr iiük, Netr»!?.
KüTiieü/l «-«es, d. i. Ungar. Schriftsteller.
Sammlung von Lcbensbcschr, Non Ialol Fe-
lenczy und Joses Danielit (Pesth!85S,
Gustav Emich). S, 25, — Annalen der liler.
und Kunst des In- und Auslandes (Wie,,, 8»,)
Jahrg. 1810, II, Nb, S. 5l5, — Sein Bild
von Czettci gestochen 1802, Nicht gan;
gelungen,
Baron, Bernard (R echt« gelehr-
te r, geb, in Such au im österr. Schlesien
am 7. Äng. 1780, gest. in L ember g am
26. Februar 1829.) Er studirte das
Gymnasium iu Tesche», die Philosophie
i» St. Petersburg, uud die Nechte iu
Wien, wo er auch im Jahre 1830 zum
Doktor graduin wurde. Am 9. November
desselben Jahres wurde er zum Professor
des römischen und des Kirchenrechtes er-
nannt, welche Stelle er bis zu seinem
Tode bekleidete. Von ihm erschienen:
„Die ^»nztitntiim, «der Slnotzsoim nnd biirger
iiche ll-rsielinn," (Wien 1816, Gerold, 8°.) ;
— „Vebei Gerechtigkeit". Eine akademische
Rede. (Ebenda, 1814, 8.°> Außerdem
war er Redacteur der deutsche» „Lem-
berger Zeitung".
!<«',>»!,kie^ na mk 182N, d, i, Miszcllen, Bei-
lage der Laietà I^liwsk», für das I. 18Ü0
(Lcmberg, 4°.) Nr. 29. S, 112,
Baronllwsly (Großhändler nnd
Gemäldesammler, gest. iu Wien
1854). War Ageut de« Baron Sina,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon