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da durch feine hervorragenden Kenntnisse
in allen Staatswissenschaften zu de» höch-
sten Aemtern. Als geh. Staatsfecietär
nahm er entscheidenden Einfluß auf die
Gründung des k. k. Haus«, Hof» und
Staatsarchives, dessen Direction er auch
führte, 1733 wurde er in denFreihcrrn-
stanb erhoben. B, war Mitarbeiter au der
pragmatischen Sanction und Verfasser der
Kriegserklärung an Frankreich (1741);
doch später durch Kaunitz verdrängt
(1750). Als Erzieher Kais, Josephs II.
schrieb er für denselben instructive Werke:
uker den Naizerztilii nnd dezzen
g, Nachrichten um drn nngnnschln nnd
(g Bbe., in der Cerro ni'schcn Manu-
scriptensammlung). Noch 3 Jahre vor
feinem Tode ward er mit dem Comuian»
deurkreuze des ueiierrichteten k. ungar.
St. Stephanordeus geschmückt. Ein
merkwürdiger, in Oesterreichs Geschichte
tief eingreifender Zug seines Lebens muß
der Nachwelt aufbewahrt werde». Maria
Therefia war nach der verlorenen
Schlacht bei Prag (6. Mai 1757) ent-
muthigt nnd in ihrer schweren Vcdräng-
niß nahe darau, dem König Friedrich
jenen Theil vou Böhmen, der zwischen der
Grafschaft Glatz nub der Elbe bis zu ihrem
Ausflusse nach Sachsen liegt, abzutreten.
Die bereits abgefaßte Staatsschrift sollte
B a r t e n st e i u als böhmischer Víc e«
tanzler mitunterschreiben. Zit-
ternd legte V., nachdem er das Document
gelesen, dasselbe aus der Hand und ver-
weigerte die Unterschrift. — „Wir befeh-
len es ihm hiermit!" rief die Kaiserin
mit Strenge. B art c n st c in warf sich
aber der Kaiserin zn Füßen und beschwor
sie, von dem Vorhaben abzustehen. Seine
Rebe war so eindringlich, daß die Kaise-
rin, tief erschüttert, ihren Entschluß auf-
gab. Dann erhielt Auftrag, Prag zu
entsetzen, uud wenige Wochen darauf
entschied die Schlacht von Pla n ian das Schicksal Böhmens und würbe jeneZ von
Preußen entschieden haben, hätte man
die errungene» Vortheile zu benutzen ver-
standen. So hatte Barten stein einge
denk der Pflichten seines Amtes als böh-
misch e r V i c e t a n z l e r gehandelt. Die
ihm noch fchlendc Denkfaule möge ihm
mit bem Vorstehenden gesetzt sein,
Ocstl, Archiv f. Geschichte, Erdbcschr,, Staaten-
lunde, Kunst u, literatur, HeraiiSgcgebcu von
I, Nidlcr, I, Iahrg, (Wien 1313) Nr, 144.
— Ocstr, Zeitschrift für Oefchichtö» und Ttao-
tenlundc. Herausg, von I. P. K a l t e n b ä ck.
I, Iahig, (Wien 183ü) Nr. Z, 6, ? - „V.'s
Briefwechsel mitBernhaidPez V0NI714—18"
von Theodor Meyer in Melk, — Oeftr, N»»
tional-Eucyilopädic (von Giäffer u, Lzi-
lann), (Wien 1835, « Bde,) I Nd, E, 188;
VI, Nd, T, 355, — Nouvelle Ninßrnvliie ee
nsr^Ie ... pudlise gou» I» dir. de 21. le Dr.
Holler (I^i-is 1853) IV. L<!, 8, «13. —
Lie Genealogie «nd da§ Wappen der Familie
siehe: Genealog, Taschenbuch der freiherrl.
Hänfer (Gotha 184Z », 1850, Perthes) II,
Iahrg. 2. 2», 21 und IV, Iahrg. S 20.
Bärtflly, Labislaiis, auch unter dem
Namen Vimdurfi bekannt (Dichter,
corresp.Mitglied der ung. Akademie
nud der Kisfaludy - Gesellschaft, geb, zu
Fclsü-Vadliö; ini Abanjer Comitate
U, Mai 1797). Hatte in Kafchau stndirt,
lam 18^7 uach Pcslh, wurde Notar bei
der Tafel und hörte in feiner freien Zeit
Heraldik bei M. Sch war tu er. 1819
kam er als Secretar in's Graf Karolyi-
schc Haus. Mit Franz Kaziu czy, ben
er schon früher kannte, trat er 1822 in
brieflichen Verkehr. 1823 wurde er Ad-
vocat, Innige Freundschaft verband ihn
mit Kazinczy, Kölcsey, Karl Kis-
faludy, Barou Nikolaus Wessél«» yi
uud V ö r ö s m arty, B 5 r t f a y's lieb-
liche Muse kam nuler den tödtendcu Ein
fliissen des Geschäftes, dem er oblag, nicht
zur volle» Entwicklung, aber aus dem
Wenigen, was er fchrieb, läßt sich ahnen,
welchen Flug sie hätte nehmen können.
Seine Gedichte erschienen 1822^-24 in
Kisfaludy'« „^uroi-ü,;" ein Lustspiel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon