Seite - 167 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

16? Nun aber, erwiederte Karoline P i chle r, wenn nun Ihr Tommaso (das war Vene» d ett i's Vorname) Anlage zum Dichter hätte, würden Sie ihn daran hindern wol- len? — „Wie, rief B., und wen» er An lagc zum Stehleu hätte, sollte ich ihn ei- nen Dieb werden lassen?" — Bottigers Mittheilungen über Barth, der dessen freilich seltsame Lebensweise nud An- sichten i» bald lächerlichem bald hämischem Lichte darstellte, im „Stuttgarter Mor- genblatte" 1818, sind rücksichtslos und im- bescheiden. Fianl l (l, A,), Sonntagsblälter, II, Iahrg, (Wien 18431 S, ?» - „Charalteiisiil" von G raff er, — Ebendas. S. 260 : „Silhouette" von Karoline P ichler, — Handschriftliche Mittheilungen von seinem Pflegelohn Nene, detti, — Grafser (Frz,), Kleine Wiener Memoiren (Wien 1845, Fr, Neck, 2 Bde 1 II. Nd, S, 228, — Sein Porträt: „Joseph Barth, l, l, Rath mid Lciboculist ...," gez, von Ant, 3l i ch t e r ^un, in Wien, Inurens sc. Le ruliui 1804, in Form einer Camöe, mit einer »on der Schlange «miingelten Lancette, Baith-Bllithenheim, Johann Bapt, Ludwig Ehreuieich, Graf vou (N, ö, Regierung« rat h, geb. zu Ha ge- nau im Clfaß 5. März 1784, gest. zu Wien 22. Juni 1846). Stammt aus einem altadeligen Geschlechte in Oester- reich, welches 1662 in den frciherrlichcn, 18Ю in de» gräflichen Stand erhoben worden. Trat 1804 in österreichische Staatsdienste, und fand bald Gelegenheit zur Entfaltung seiner Kraft, Sein erstes Wert: „Aebei die Politischen Verhältnis,! der lerschiedenen Gattungen n»n Obrigkeiten zun, Nanernslande im trzh. Oesterreich n, der Onus" (Wien 1819, Gerold, gr. 8°., 4 Bde.), machte ihm im In- und Auslande einen solchen Namen, daß er bald von Seite der Regierung aufgefordert wurde, seine schriftstellerische Thätigkeit auf diefeni Felde fortzusetzen. Seme Verwendung als Gewerbsrefereiit bei der k. t. Stadt- hlluptmannfchaft in Wien (181?) machte ihn mit dem Stande der commerziellen Interessen des Landes bekannt, und die Frucht davon war seine : „«Veiten, Oemiib,- Handelsgezchkandr, mit ooriiiglicher Kack sich! »nl d»s GH, Oesterreich nnter der Lnns" (Wien 1«19, 9 Bde., neue Ausg., 1846, Braumullerund Seidel, ^.8°., 11 Bde.), ein Werk, das einem längst gefühlten Be« dürfnisse abhalf. 1821 schrieb er die noch heutzutage als einzig competente Quelle benützten „Veillasse !nr politischen Gezchknnde im »«lerreichizchen Naiseutaale" (Wien 1821 1823, Wallishausei, gr. 8°., 3 Bde.), nach den verschiedeneu Zweigen derselben, Kirche, Unteithanswesen, Schule, Staats- bürgerschaft u, f. w.). Dieses Werl ist selbst der franz. Literatur bekannt geworden und die kevne eue^clopsdi^ue 1827 brachte nnter der Aufschrift: .,^ Auszüge aus demselben. Auch die Literatur der Polizeiwissenschaft ward von B.-B. bereichert mit: „system der österr.adminizfraünen Polipi" (4 Bde., 1829). B.'s übrige Schriften sind: „Nie politisch bürgerliche und religiöse Verfassung der Muth» liken im östen, Naizerstuate" (Ebend. 1822, gr. 8°.); — Politische Neifasznng der Izrae liten im lande unter der Eons, and insbelnnvlil in der k, k, Muff and Nesidenzstüdi Wien" (Ebenb. 1821); — „Ver!»«,» ,», dn lande« fürstlichen nnd freien Ortschaften im Orch. Oester, n, der Onn," (Ebend. 1823); — „Nie öster reichilche Zfaatsbiirgerschall, deren tilangnng nnd «erlöschen" (Wien 1822);— endlich sein letztes Werk, worüber ihn der Tod über- raschte, und welches daher unvollendet blieb: „Nas Ganze der özterr, Polit, Administra linn mit »orziig!. Rücksicht nnl das Onh, Oeztirr, nnteı der Gnn» in sistema!, geordneten Abband Iimget! dargestellt" (Ebend. 1836—1845), wovon 37 Liefer, erschienen, von denen mit besonderem Titel als vollendet aus- gegeben wurden: „Oesterreichs geistliche An gelegenhrilen" (1838); — „Oesterreich,schul- nnd Stndiennezen, mit bezonderei Niiekzicht »nk die schn! und stndienuiistalten im Or>h, Oezte»