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lande ober selbst auf einer ausländischen
Bibliothek um jede« Preis fortzuse^e»,
Georg von Fejes, Oemeindc-Iuspector
im Klein-Houter Districte, unterstützte
ih» і» dicsem Vorhaben, und im I. 1781
tonnte V. dic Witteuberger Universität
besuche». Dort hörte er dnrch 2 Jahre die
Vorträge Hirt's, Tí t t ma u's, Nein-
hard's, Dresde's, Schrökh's und
Hitler's. Im Jahre 1783 kehrte er
zurück, »in die Stelle eines Rectors an
der evang. Schule in Na tko w a im Gö-
mörer Comitate, und acht Wochen darauf
bic eines Predigers zu Ostina in dem-
selben Comitate anznnehmeu, iu welcher
Eigenschaft er bis zn seinem Tobe ver-
blieb. Während dieser Zeit war er auch
Decan und Notar der evang, Fraternität,
I m I . 17N heirathetc erKathar. Mar-
tou; die Frucht dieser Ehe waren zwei
Söhne und zwei Töchter. Seine Ver»
dienste »m die Literatur gründen sich anf
seine Bemühungen für slavische Sprache
und Geschichte seines Vaterlandes. Unter
seinen zahlreichen Schriften sind ihres
geschichtliche» oder gcograph. Inhaltes
wegen bemerkenswert!,: „Aning pir cke
schichte der Gémeim» zn Tchnchniiz nnd Pila"
(1780); — ,,De
«»li^.liö et
rica" (^ViNeiider^ 1788
1796, 4°,); — „V»rt»r Orobjon, eine Fotím
»nl gube sMrn" (Neujohl 1784); —
„chespliich zwischen Noiskr Joseph I!, nnd Ma
th!»» borninns im Niiche der Godten" (Neu-
sohl 179y);— „Oeschichľe lunZmiiiK»" (in
slavischer Sprache, Prcßburg 17!»!!); —
„Siamsche «ßeograihie" (Neusohl 1798); —
i »nein«" («euljolll 1799, 8°,)
U. s. w. ; — » Truclal« /uiloricu-p/lilulo-
gicu« cle nomi«« Gumur el e»
»pucl AnonĮMUm üelae /iegi» V^<
ob««" (I.eut8cІ1au18o4, 4°.); — ,,^ ν«.
lilia /llHtorico-geoiirllp/lico-llatlHllcll incli/t,
! Osmitalu« üöMü 1808, 4°., 784 S.
mit einer Karle); ein ausgezeichnete«
Werk.; — ,,/)<! Hnjore «mne «lllum, Nllvi
Zero" (Wien 1808, 4°.); — ,^
et /^assĮ/aricvm
«int rel avellati«, » '
1814, 8°,) Die Kupfer zn seinen Werken
hat er selbst gestochen, und das Kupfer
stechen von selbst erlernt. Einer seiner
Söhne ist gleichfalls Prediger in der Gö-
mörer Oespannschaft.
Annalen der l'iteratili u Kunst in den österreichi-
schen Staaten (Wien 1803 , I. P. Tegel» II,
Iahrg, II, N5, Iutclligenzblati Nr, W, E, 22? :
„Beiträge zum gelehrten Oesterreich; n) von
noch lebenden Gelehrten." — Oestr. National-
Encyklopädie (von Oräfser u, Lzilann),
(Wien 1835, e Bde,) I, Bd. S, 194, — Neuer
Nekrolog der Teutschen (Ilmenau 182?!
III, Iahra, 1825, II, Nd, Nr, 148, S, I4!2,
von R u ι» y.
Vartholomao, Paulinus von St.
(Missionär, geb. zu Hof in Nieder-
österreich am 25. April 1748, gest. zu
R o m am 7. Iän. 1806.) Sein früherer
Name war Phil ipp W esd in. Als
der Sohu armer Bauersleute, trat er im
20. Jahre iu dcn Orde» dcr uubeschuhten
Carmcliter, und ward 17U9 eingekleidet,
wonach er in das Misfionsseminarinm
seines Ordens in Rom kam, und 1774
nach Malabar reiste. Er hielt sich dort
als Gencralvicar mit besondere» Voll-
machte», und später als apostolischer Visí»
tator 14 Jahre lang auf. Nach Rom zu-
rückberufen, um der Congregation zur
Verbreitung des Glaubens einen umständ-
liche» Bericht über den Zustand der Mís
sion iu Malabar und anderen benachbar-
ten Gegenden zn geben, übernahm er da»
selbst (17^0) d!c Aufsicht über die den
Missionen uölhigeu Bücher, »ud besorgte
bei der Congregation den Drnck der Bü-
cher des Inder. Im Jahre 1798 zwang
ihn die Besetzung Noms durch die Fran-
zosen , nach Wien zu gehe». Nach zwei
Jahren kehrte er aber wieder nach Rom
zurück, wo ihn Papst Pius VII. zum
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon