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sichtitalei der iigqpiizchrn Nnnzt" (Wien 1835,
gr. Fol,) und das neuestc: „Die Nnulerliich
sammlnng der k, k, ijMibüiithell in Wien, in einer
Zlnsllahi ihrer mlckniirdigltei, Niiiüei (Wien
1,854), ein gründliches Werk, da« in der
Kunstwclt Anerkennung gesunde». Nitter
v. V arts ch ist auch Künstler, und von sei-
ner Hand stamme» die Maler » Portrate
für das lithographische Institut in Wien,
eine Skizze nach Füg e r in Kreidemanier,
und noch mehrere andere Radiiungen,
die mit Geist und Gewandtheit behandelt
sind.
Bluzoni, Victor (Nechtsgelchi-
ter und Publicist, geb. zu Lo n a to
im Nenetianischen am 1?. Dec. 176?,
gest. ebenda,. 22. Aftril 1843, nach An-
deren irrig z» N e a p el 1829). Nachdem
er seine Vorstudien in Verona gemacht,
bildete er sich zu Pavia iu den höher»
Disciplinen feines Faches aus, und pflegte
zu gleicher Zeit unter den Einstüsscu C e
s ar ot t i's die fchönen Wissenschaften,
Er übte hierauf in Venedig die AdVocatnr
aus, aber mehr als dieses Aml beschäftigte
ihn das Studium der Geschichte und Philo-
sophie des Socialismus, dcsfcn erste Frucht
sein „Iolüliriu clelle Alpi" (1794) war.
In diesem trat er mit allen Gründen der
Vernunft und der Erfahrung gegen die
demotratifcheu Principieu, namentlich der
Franzosen, auf, die damals sein Vater»
land und ganz Europa bedrohten. Nach-
dem dicfe die Alpen wirtlich überschritten
und Venedig besetzt hatten, fuhr er fort,
seine polilischen Grundsätze tundzugcbcn,
und zwar in einem von ihm gegründete»
Journale: „Oullo^il/ «Vic,," Zn gleicher
Zeit richtete er an Bonaparte cíne
Vrofchürc, in welcher er die neue Ord-
nung der Dinge fo cntfchicdcn angriff,
daß er, um seine Freiheit und fein Leben
zu sichern, Venedig verlassen und nach
Toscana fliehen mußte. Hier in der Ab-
geschiedenheit eines Benedictinerklosters schrieb er sein berühmtes Werk: „Ko
»nani i» örecill" (1796), eine Anspielung
auf die Gegenwart der Franzofen in
Italien, das er nach dem Frieden von
Campo Formio in Venedig drucken ließ.
Nach diesem schrieb er die: „/
clellli /il'/moollüli /runcese '
1799), die Ereignisse in Frankreich von
1789—1799 darstellend, und dann die
ilella Aepuobll'c« reuet«"
ι Mailand) 31, Äai,
1800, 2. Hutl,, Mailand 1814). In
dem Zeitraume, der zwischen ber Ver
öffcntlichung dieser beiden Schriften lag,
war er in Wien, um sich da für die in
Padua erledigte Kanzel der italienischen
und lateinischen Literatur zu bewerben;
aber die Wachsamkeit und der Haß der
französische» Regierung lilt seinen Auf-
enthalt daselbst nicht, n»d er war gezwun-
gen, den Schutz des englischen Gesandten
i» Anspruch zu nehmen. Er ging daher
ans einem englischen Schiffe nach Malta,
wohin er Anfangs 1804 gelangte. Hier
stellte ih» die englische Negierung als
Publiciste» an, und er redigirte nach einan-
der 3 Journale, nämlich: den „Oartaai
ne««/' das „üiornllle politico," und das
„üinrilllle ck ^I/cil«»," worin er durch die
Zeit seines Aufenthaltes in Malta (11
Jahre) einen Federkrieg gegen Nona-
p arte unterhielt. Nach dem Sturze des
frauzösischeu Kaisers begab er sich mit
einer englische» Pension i» fcin Vaterland
zurück, wo er dann unangefochten, ab-
wechselnd in Mailand, Crema, Brescia
nud Verona, zuletzt і» Louato lebte.
Außer beu geuanuteu Schriften hinter-
ließ er noch einen Band von Reden, ge-
halten bei verschiedenen Gelegenheiten,
ein Drama ^Vni-in»," eínWcrtchen über
die Ursachen de« Bruches des Vertrages
von Amie»« (3. Aufl., Mailand 1815).
Eine andere bemerkenswerthe Schrift
B.'s „DelcriHioni" (Mailand) enthält ein
malerisches Tableau der Apenninen, die
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon