Seite - 182 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

182 brachte er sich mit einem kleinen Dolche 4 Wunden am Halse bei, von denen aber keine tödtlich war. Lautlos ertrug er seine Schmerzen, so daß die nah an seinem Bette stehenden Wachen gar nichts be- merkten, gar nichts hörten, bis sie ihn am Morgen bewußtlos und voll Blut auf seinem Lager sahen. Durch ärztliche Hilfe kam er wieder zu sich, nud das Todes urtheil ward wegen seiner Wunden am Halse abgeändert. Er sollte erschossen werden. Den 6. Oct. Nachmittag um 5 Uhr wurde er auf den Richtplatz geführt. Neben ihm ging der Feldcaplan, B. bat ihn, er möge ihm helfen, da er ganz kraft- los sei. Durch den Blutverlust war er bedeutend blasser als gewöhnlich, ging in- dessen ganz gerade und mit festen Schrit- ten. Seine letzten Worte waren an die Jäger gerichtet, die sein Leben enden soll- ten: ,,Alle«, alle^, öliger/" sagte er drin- gend, warf feine Mütze ab, kniete nieder, ließ sich die Augen vom Feldcaplan ver- binden, — eine Secunde später hatte er geendet. Sein Leichnam wurde einfach durch einen Geistlichen, seinen Hansarzt, und durch seinen Bedienten im Ioseph- städter Friedhofe beerdigt. D^dd kori ismeretek tir»,, d. i, ung, Louver- sations-Lexilen der neueren Zeit (Pesth l850, Heckenast) I. Nd, S, 353. (Urtile! von U,) — Graf k. Baithyiny, ung, Premierminister, sein Leben, Willen und Ende; mit bisher ungedruckten Documenten und Reden B.'s belegt, von einem Deutsch-Ungarn (Grimma u. Leipzig I860, ie°, mit Porträt),—H o r v a t h (Stephan), Graf L, Batthyány und der «. October in Ungarn (Hamburg I85l>, 8°,), — Szemére (Bartholomäus) , Graj (5, Natthyilnft, Arthur Oörgei, Ludwig Kossuth, Politische Charaiterstizzen auö d, ung, FreiheiMriege (Hamburg 1853, 8",). — Levitschnigg (Heinrich Ritter v,), Kossuth und seine Bannerschast (Pcsth 1848, Heckeiiast, 2 Bde,) I, Nd. S, l!!? —21?, daselbst auch da« Facsimile seiner Nntcrschrift. — («rock- han«) Conversations-Lex, (10. Aufl.) II, Nd, S. 255. — Xouvelle IZio^rapüie generale ,,, imdliee 5ou5 Ι» direction de Ä, 1e Kr, »ol ler (l>l>ri5 I8ö3) IV, Ac!, »p. 738. — Lonstitutionelle Zeitung (Berlin 1»«, Fol), Mitte October im Feuilleton: „Graf Ludw, NatthlMY" von F, N, — Kölnische Zeitung 1843, Nr. 298, 3NN—3U4 ι „Ludwig Natthyiiny, seine Familie und Umgebung," Von einem Honved. Vlltthyäny, Theodor Graf (Techno, log, lebte noch zu Ende des vorige» Jahrhunderts). Den 17.Septembers? sprach man in ganz Wien von nichts An- derem als von dem „Vatthyanyscheii Schiff." Graf Theodor B. war ciu eifri- ger Frennd technischer Erfindungen. Er war aber auch Kenner, arbeitete selbst mit und verwendete große Summe», wenn es galt, der vaterländischen Industrie zu nützen. Lange trug er sich mit der Idec einer Vorrichtung, stromaufwärts zu fah reu ohne Ruder und derlei gewöhnlichen Behelf. Schon 1793 hatte er ein 20jähr. Privilegium auf Stromaufwärts-Fahr- zeuge erhalte», unter der Bezeichnung: , „Neue königlich privileg. Schiffbau- und ^ Schifffahrts-Conipagnie." Amobbenaun- ^ ten Tage erfolgte nuu die Probefahrt auf ' der Donau nächst der Brigitten«». Alles was lebte war hinausgegangen um da« neue Wunder der Technik zu sehen. Das Fahrzeug mit der Maschine enthielt eine Lastvon?Ot)Ctrn,, angehängt wurde eiu 18 Klftr. langer Kehlheimer und eine Schaluppe, zusammen 45l) Ctr, schwer. In einem Nu schoß der Zug aufwärts, ohne das allermindeste Hinderniß. Die Meuge ringsum jubelte über das Gelin- gen, Antheil an dieser Unternehmung schien auch der belauute Geograph und Schriftsteller Maz, Baron Lichteusteru zu haben. Doch tonutc G raff er, dcm wir dic Mittheilung verdanken, über deren Ausgang weder vo» diesem, uoch sous! vom Aiideru etwas Weiteres erfahren. Grafser (Franz), Wiener Dosenstiicke (Wien 184«, 2 Bde.) I, N°. 3, 2? : „Die grafi, Batthylinische Wassermaschiue," VütthtMi, Vince»; Graf von (Staatsmann, geb. zu Graz 28. Febr. 1772, gest 3. Dec, 1827). Von