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täglich gewonnenen unermeßlichen Be-
rechnungen der Naturwissenschaften glei-
chen Schritt. In einem Supplemcutbande
dazu (Wien 1851) hat B. seine eigenen
mannigfachen physikalische» Erfahrungen
niedergelegt. In Verbindung mit Et-
tin g s h an f en und dann allein gab er die
„Ilitzchrifi für Physik nnd ueimandte «Vizzen-
«chatten" (1826—3?) heraus, sie mit Ritter
von Holger fortführend. Schließlich er-
schien von ihm: „Änititung ,nm HnW der
(Wien 1841, mit 2 Tafeln u. 1 Tab.).
Kränklichkeit nöthigte ih», sich vou dem
Lehramte zurückzuziehen und seine Wirk-
samkeit als Director der t, t. Porcellan-,
Gußspiegel- und Schmaltcsabrilen, daun
als Chef sämmtlicher Tabakfabrilen fort-
zusetzen. Von 1848—1848 leitete er dic
Errichtung der elcctrischeu Telegraphen.
1847 ward cr zum Hofrathc bei der allg.
Hofkammerund zum Leiter des Eisenbahn-
wesens ernannt. Nach den Märzereignis,
sen 1848 übernahm er im Ministerium
Pillersdorf den Posten eine» Mini-
ster« der öffentlichen Arbeiten und trat,
als Dobl ho f das neue Cabinet gebil-
det , aus seiner Stelle, den Posten eines
Sectionchefs im Ministerium der Finan-
zen übernehmend. Im 1,1851 ernannte
ihn der Monarch zum Haudelsuiinister,
und da war er es, der auf dem in Wien
abgehaltenen Zollcongresse mit Maß und
Gerechtigkeit die Absichten der Regierung
gegen die überspannten Forderungen
einiger östcrrcich. Industriellen verfocht.
Am 14, Mai 164? wurde er zum wirll,
Mitgliede, am 29. Juni 1855 zum Vicc-
piäsidentcn und Präsidenten der math.-
naturw. Classe, seit 14. Juli 184!) zum
Präsident-Stellvertreter, am 28. Juli
1851 zum Präsideuten der tais. Akademie
der Wissensch. ernannt. Zu Ende des
Jahres 1851 ward er vom Kaiser mit
der Leitung des Finanzministeriums be-
traut, da« er bis zum Wiedereintritte des Ministers Brück, ber mittlerweile den
Gesaudtschaftsposten in Constautinopel
versah, leitete. Der Monarch ehrte N.'s
zahlreiche Verdienste durch Verleihung
des Ordens der eiseiuen Krone I, Classe
und durch Erhebung in den Freiherr«»
stand. Viele einheimische und ausländi-
sche gelehrte Gesellschaften und Vereine
sandten dem Gelehrten und Staatsmanne
ihre Diplome zu. B.'s Verdienste um die
Naturwissenschaft sind bedeutend, uicht
sowohl durch glänzende Entdeckungen und
scharfsinnige Beobachtung«!, durch welche
eine und dic andere Lehre dieses heut mit so
großem Erfolge gepflegten Gebietes des
Wissens bereichert oder unigestaltet würde,
sondern durch da« überaus glückliche Ge-
schick, die Theorien Anderer praktisch zu
macheu und die Physik, ohne ihre Würde
zu schwächen, zu popularisiren.
Oeftr, National-Encyklopädie (»on Grafser
», C zilanch, (Wien 183o, e Bde.) I, Nd.
S, 208. — (Brockhau«) Conversationi-leziko»
(I«, Auflage) II, Bd, E, 378, - Meyer,
Das große Lonversations-lezilon (Hildbuig-
hausen 1844) III, Al'theil, 4, Nd, T, 950, —
^«livelle IZio^rapIiie genérale .. . pudlise
«oul I^ dlrocliun <Ie II, 1e Dr, Holler (ra
r>5 1853) IV, Ld, 5, 82«,— Almanach der lais.
Alademie der Wissensch. VI, Ihig, 1826, S. 73,
— „Lloyd" (Zeitung in Wien) Abendblatt 1822
vom 21, Juni. — Porträt nach der Natur gcz,
und lith, von A, Dauihage (Wien 1824,
Höfelich F) mit Facsimile — Wappen: Ein
quergetheilte« Schild, Im obern blauen Felde
zwei runde Scheiben, eine Zinn, die andere
Kupfer, durch einen Blitzstrahl verbunden; im
untern rothen Felde ein silberner Auler und
silbernes Richtscheit in'sSchrägelreuz, darunter
ei» goldener Schlüssel, psahlweise gestellt, Alle«
von einer Krone umschlösse».
VlMUMttnei, Johann Wolfgang
(Maler, geb. zu Kuf ste i n iu Tyrol
1712, gest, zu Augsburg 17LI).
Schwang sich blos durch die Kraft de«
in ihm wohnenden Genius empor.
Sein augeborner Drang zur Maler-
kunst führte ihn anfänglich zu Versu-
chen in der Glasmalerei und zwar auf
eine Weise, die seine eigene Erfindung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon