Seite - 199 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

199 fertigte zu V.'s Romanen mehrere Zeich» uungcn für die Kupferstiche. Außerdem schrieb N. mehrere kleinere Novellen und Erzählungen für Journale. ImAthenäum las er auch die wissenschaftliche Arbeit: „Delio «lalo atttic/ü^inlo <lell'nlt« I^oni bărcii« per (/«anln rilguarci« l'origine cli Zergnülo," Endlich hält mau ihn auch für den Verfasser der 1838 bei Maniui iu Mailand erschienenen fantastischen kegende aus dem Mittelalter: „I,« «cum me««« col cliarolo," die ihrer beißenden Satyre wegen Aufsehen erregte. Der Verfasser geißelt darin die Sünden der Mächtigen gegen die Schwachen, und führt in bald dramatischer, bald epischer Form treu copirte Scenen aus jener eigenthümlichen Zeit (13. Jahrh.) vor. Der sittliche Gehalt de« Ganzen gibt die» ser Schrift noch einen befonderen Werth. B. bekleidete mehrere ehrenvolle Aemter, sowohl außerhalb als in Mailand selbst, wo er, allgemein geachtet, den größeren Theil seines Lebens zubrachte. I/ItaliH rnuZicsIe. giornale di letteratura, belle arti, teatri e vai-iotä (Zlilano 1854, I^ r. I^ ucea) Nr, !5, — Zch midi (Ad. vi ), Oestr, Blät- ter f. Literatur u. Kunst (Wien 1844, I. Ihrg., 4°.) kit. Bl, Nr, IN, S, 75. — Nuovis-iinn Dizionario de^Ii uoinini illustri d'ugni eta °c, Milano 1854, 16°,) I, Ld. 5. 3gl, Belllilieu, Johann Peter Freiherr von (k. k. Feldzeugmeister und Mar. Lheresienordensritter, geb. zu Nam ur in den Niederlanden 1725, gest. zu Linz 22. Dec. 1819). B. entstammt einer alten niederländischen Familie, trat 1743 in das Regiment des Herzog« von Lothringen und ward schon 1747 Haupt- mann. 1757 wurde er zum General- Qliartieimeisterstabe übersetzt und avan- cirte zum Major. Im siebenjähr, Kriege, ben er unter D a u n mitmachte, zeichnete er sich in der Schlacht von Kol l in, bei der Erstürmung von Sch weidn itz, iu den Gefechte« von Breslau und Leu- then, beim Entsatz von Olmütz, in den Treffen bei Gera und Maren durch einsichtsvolle nnd beherzte Führung der Angriffscolonuen fo fehr aus, daß ihm da« Capitel de« Mar. Theresienorbens am 23. Jänner 1760 das Ritterkreuz desselben zuerkannte. Bald avancirte er auch zum Oberstlieut. im Generalstabe. Nach dem Hubertsburger Frieden wid» mete sich B. der Wissenschaft und nament- lich Knuststudieu, die er nach dem Auf», trage, die kaif, Lustschlösser zu verschönern, praktisch anwenden konnte. Im I. 1768 ward er zum Obersten ernannt und i» den 'Niederlande!! angestellt. Dort sam- melte er aufseineinLandsitzeIodoignes während eines 20jährigen Aufenthaltes Medaillen, Bücher, Karten, Plane, Ku- pferstiche , Handzeichnliugen nnd andere Kunstschlltze. Die 1789 ausgebrochenen belgischen Unruhen, zu deren Dämpfung FZM. Baron Bender und FML. Graf Latour beordert worden, wurden na» mentlich durch B e a ul i e u's Umsicht und Tapferkeit zu einem schnellen Ende ge- bracht. In diesem Aufstande fiel fein ein- ziger Sohn, der als Hauptmann unter ihm focht. Als man dem Vater noch wäh- rend der Schlacht die Trauerbotfchaft überbrachte, entgegnete er fest und ruhig: „Freunde, es izt jetzt nicht Zeit >n »linen, sondern !° siegen! " Im 1.1790 erhielt er das Com- maudeurlreuz des Mar, Theresieuordens, wnrde Generalmajor uub noch im näm- lichen Jahre Fcldmarschall« Lieutenant. Beim Ausbruch der französischen Revo- lution (1792) erhielt B. das Commando einer Division im Armeecorp« des Her zogs Albert von Sachsen-Teschen. Am 29. und 30. April dess. I. schlug B. bei Ieinapp es u. Quieviain den vier- mal stärkeren Feind und eroberte dessen Lager. Im Verlaufe dieses Feldzugc« bewährte wohl der tapfere General seine alte Einsicht und Tapferkeit, doch blieben diese gegenüber einer so großen Ueber- macht de« Feindes erfolglos. Glücklichere