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1814, gcst. iu Olmiitz 9. Mai 1855).
Er smdirte in Olnintz und wurde im I.
1838 zum Priester ausgcwciht. Als fol»
chcr fungirte er zuerst in Morkovice, dann
in Vlto« und kam dann nach Kisclovcc,
wo cr scin erstes Werl „Katniiell)' I^n
eionälllli," d.i. Katholisches Gesangbuch
(Olmütz, Halausta) herausgab, das er
nach Fiyöaj gänzlich umarbeitctc und
mit vielen Gesängen vermehrte. Im
1,1852 gab er die Gesäuge zu demselben
heraus. Für die überaus günstige Auf-
nähme dieses Gesangbuches spricht der
Uinsland, daß es in sieben Jahren sechs
Anslagen erlcbtc, wovon 4N,000Ercmpl.
verkauft wurden. Im I. 1854 erschien
von ihm das Werk: „Oesta χ ^eruia
leiris do Hinaus," d. i. Neise von Je-
rusalem nach Eman«. Im Jahre 1849
begann er in Gesellschaft des Dom-
herrn Freiherr« Arthur von Köuigs-
brnnii«-» nud des Olmützer Vicars
L ) s t die Herausgabe des Kirchenblattes
„Oprili a Uetknd," ^ Im I. 1853
erschien von ihm: „^ivot,
c>, ľnnn^ diarie die
d. í. Das Leben unsers Herrn Jesu«
Christus und der Jungfrau María nach
Bonaventura, — In dcinfclbcn Jahre
gab cr seine Marinnischcn Prcdigtcu und
im Jahre 1854 „Mt», Mariánska" zum
Vortheile des Knaben > Seminariums iu
Kremsier, und überdies mehrere Aiidachts»
biicher in slavischer Sprache heraus, Fiir
dieses Seminarium, au dessen Begrün-
dung B, wesentlichen Antheil genommen,
lcgirtc cr auch cin Capital von 3»<>N fl.
C, M.
8><>v!!n«ki Iluvin) . lWien ltz'iZ. ?«!,) >',. Lu,
Beccarla, Ccfare Bouesano dc
(Ncchtsphilosoph und Humanist,
geb, zu Mailand 15. März 1738, nach
Andern 1735, gest, ebendas. 28. Nov.
1794, »ach A. 1793), Entstammt eiuei
altadeligen Familie Pavia's. Seine Mut-
ter ist eiue Visconti ba R hü. Seine» ersten Unterricht erhielt cr bei den Jesui-
ten in Parma, wo cr sich insbesondere iu
de» classische» Sprache» ausbildete. Früh-
zeitig faßte er eine besondere Vorliebe für
philosophische Studien und las mit meh-
reren Gleichgesinnten die Wcrle der fran-
zösischen Philosophen C o n d і l la c, H el«
v e t i u s und der Encyklopädisten. Einen
nachhaltigen Eindruck machten aber auf
ihn vor allen andern die Schriften
Montesquieu's und insbesondere
dessen ^ettres persanes," Betreffs
dieser seiner Studien äußerte B, öfter:
Nass ihn mil imifoche Gmllündüiig behirrlche:
Debe >»r Wiszrnzchilt, ljünz zur Freiheit und
Theilnahme »n lünKchicksnIrii seiner Mitmensche»,
So warf cr sich unnmchr auf das Studium
der Nationalökonomie und anläßlich einer
in Mailand plötzlich eingetretenen com-
merziellcn Zerrüttung fchricb er fein erstes
Werk: „Dei cleHvrcline e clei «meclü clelle
monete nello Htcito cli Mi/cino nei/anno
1762" (luneca, 8°.). B. zählte damals
24Iahre, Mehrere gleichgcstiumiteSeelcn,
welche »m seine Zeit eben iu Mailand
lebten, schlossen sich enger zusammen und
bildeten den Verein ^ n F e / der alsbald
das gleichnamige Blatt herausgab. Zu
diesem Vereine zählte» die Gebrüder
Peter und Alerauder Grafen V e r r i ,
der Mathematiker Paul F r i s i , Ludwig
L a m b c r t h e u g in.A. Das Blatt erschien
durch zwei Jahre, und B, lcgtc in demsel-
ben manchen werthvollcn Aufsatz nieder,
darunter: „/l clisco«« ««»/li Ocio» »" und
,,8lH« üinuNHl'a ali» Owzcci." Im
i.Nllco«« clel Marnane" zeigte er seinc
mathematischcn Kenntuissc und im ,,?'«»
tat«!?« »nalilico «ui Oontrclüuclncli^ wandte
er dic Mathematik auf die Nationalökono-
mie an. Im „Dlzcoi'lonu/ngll ^eriocl/ci '
erörterte er de» Vortheil, dc» das Volk
vo» de» Zeitungen ha! und wie ihm durch
dieselben nützliche Wahrheiten anf's
schnellste bekannt würben. Noch schrieb
er ,,8lu ľiciceri ckll'ImmllZlNllHione" und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon