Seite - 207 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1
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N ert (Wien 1851) I. Bd, S, 271. (Ärt, u, Hd,
— Leitner von leiinertreu (Th. Ig), Ge
schichte der Wiener-Ncustädtcr Militaialademi
(Kronstadt 1853) II. Thl, S, 100,
Becher, David (A r z t, geb. zu K a rls
bad iu Böhmen 1725, gest, 1795ı, nach
Carro 1792). Vollendete seineSttidien zu
Prag, begab sich nach erlangter Doctor-
würde (1751) in seineVatcrstadt, wo er die
ärztliche Profis mit glänzendem Erfolg
ausübte und auch bald das Physikat erhielt.
Seine Verdienste um dcu Curort Karls-
bad wurden, als er noch lebte, allgemein
anerkannt. Als balucologischer Schrift
steller hat er nameutlich über seine Vater
stadt sehr verdienstliche Arbeiten veröffent-
licht, als: „Nene Zlbhandinnz u»n Nirlzliod"
(Prag 176«—68, 8 Thl?., alle 3 Thle.
in neuer Auflage 1772), Im 3, Baude
der,, Abhandlungen einer Privatgesellschaft
in Böhmen" (1777) ist von ihmdi^Antlr-
lllchnng der nenen 8prndl!qnl!le im Unrlibade
nach iMz, nnd chimizchln Gründen" enthalten.
Als Inaiignral-Dissertation schrieb er:
»«« ««»ei«" ( Ι Ί ^ 1751, 8°.). I. Ch. de
Car ro, der durch feinen seit 25 Jahren
erscheinenden „Almanach von Karlsbad"
bekannte nnd um diesen Gesundbrunnen
viel verdiente Arzt, hat die Absicht, dem
„Hippokrates von Karlsbad," wie er
David Becher nennt, ein Monument
zu errichten.
sVli!V> s^enn l.'/tt'raliei c^, ^IinÄnacn äe ^Ii-lg
da<l (ibis, 1855) 25 Hnnie 8, 22N, wo das I,
1792 als sei» Todesjahr angegeben ist, —
Ocstr Natio»a!°E»cy!lovädic (vo» Grasser
u.C, ila nn!, <Wie» 1835«,!) I,Bd, 2, 21»,
— lD e luca) Da« gelehrte Oesterreich, Ein
«ersuch lwie» 1??«, 8°,) I, Vde«, l, Stück,
T, ι?, — Mensel (I, G,), Da« gelehrte
Deutschland (?emg°I?82, 4, ylusl,) I Bd, S,8!,
Becher, Alfred Jul ius (Musil-
tr i t i ler, geb, zu Manchester 1803
oder1804, kriegsrcchtl. erschossen zu W i e u
23.Nov. 1848). B e ch e r s Vater, i »Hanau gebürtig, ist der Begründer der rheinisch-
westindischen Hanbelscompagnie und war
der Herausgeber des kölnischen „Organs
für Handel und Gewerbe;" seine Mütter
eine Tochter des dänischen Generals von
B i n z e r in Kiel, In früher Jugend kam
B. nach Deutschland, wo er in Heibel«
berg, Göttingen »nd Berlin die Rechte
studirte. Ju Folge dämagogischer Umtriebe
gerieth er in Untersuchungshaft; später
ließ er sich als Advocat in Elberfelb nieder,
wo er aber aus Liebe zur Kunst, überdies
crcentrischcn Charakters, bald seine aus-
gebreitete Praris vernachlässigte, nach
Düsseldorf zog, in den dortigen Künstler-
kreisen sich sehr gefiel nnd mit Grabbe
in vertrautem Verkehr lebte. Darauf
wurde B. Professor der musikalischen
Theorie im Haag und 1840 Professor
ciuer musikalische,! Akademie in London.
Mit der Führung eines Processes iu Wien
betraut, begab er sich 1845 dahin, wo er
mit Empfehlungsbriefen von Mendels-
sohn versehen, in bedeutenden künstleri-
schen und literarischen Kreisen gastliche
Aufnahme fand. In Wien lebte er nur
der Kunst und war, wie die Allgem.Ztg.
1848 Nr, 338 von ihm schreibt: „der
Sauerteig, dessen scharfe Kritik in dem
Sumpfzustande damaligen Mnsiktreibens
Aufwallungen hervorbrachte, die nachher
von guten Folge» waren." Anfänglich
warmer Vertheidiger des lyrischen Ele-
mentes der Musik, wurde erscitBcrlioz'
Erscheinen in Wien dessen Nachahmer
und suchte das Vorbild im descriptive«
Tonsatze z» überbieten. Doch war Becher
als Tonsctzer weniger glücklich; in
allen seinen Schöpfungen war mehr der
Geist als die Phantasie vorherrschend,
daher sie auch nicht zum Gemüthe spra
cheu ; hiugegeu zum musikalischen Kritiker
war er durch sein gründliches Wissen
>i»d die langjährige Routine ganz beson-
der« bernfei!. B.'s Kritiken brachte da«
amals für die Interessen der Kunst in
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon