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ter und origineller Komik Beckmanns
zu nennen, sein „Vater der Debütantin ;"
— Grübler in „ Jurist und Bauer , "
— Gefaugnißwärter Beil im „Leicht
ünuigen Lügner;" — als Onkel Bau
mann in ,,Er ist nicht eifersüchtig;" —
als Vet ler im gleichnamigen StĂĽcke
ron Benedi r ; — im „Hut;" — in
Vl luerufclds ,,Zu Hause," Ein gcist.
reicher Kritiker sagt von Beckmann
(wir denken es ist K urni t ) ,,Die eigent
liche Ber l iner Schnauze" hat nie ein
Mensch vor ihm und nach ihm mit dieser
'Vermcsseicheit gehandhabt, ebensowenig
als eiuer durch stummes Spiel und schreck
lich schweigendes Dulden den „passiven
Widerstand," der lange schon vor 1848
da war, ausgedrĂĽckt hat, wie er. Seine
Kemik charakterisiert ein Anderer: B. ist
großer Natur» und Menschenfcrschei, er
lauscht der Natur und den Menschen ihre
drolligsten Gebilde, ihre komischsten Nuan
cen, ihre launigsten Gebreche» und Aus
wĂĽchse ab, und gibt sic wieder unversehrt,
unverschlimmeit, eher mit milderen als
mit grelleren Farben. Seine Gebilde
athmen alle eine gewisse gutmĂĽthige,
manchmal sogar gemĂĽthliche Laune. Was
Nest roy's Komik von der B,'s an Ge-
malität nnbUrkräftigkeit voraus hat, was
die von Scholz an Ruhe und Uuwidci-
stehlichtei!, das hat wieber die Komik B,'s
an Wahrheit uud NatĂĽrlichkeit vor den
beiden voraus. N e st i o y mall die Natur
al fresco, Scholz malt sich immer selbst,
Beckmann malt feine komischen Gebild?
milder sprechendsten Treue, — Beck-
mann« schlagende Witze und drollige
Antworten circulircn in Wien im Volts-
uiuude und mache», wie auch seine
Couplet«, z. B, sein „Kometen-Lied"
(Sammler 1842, Nr, 128), — sein
Hebel.Lied im „Verschwender" (FrcischUy,
Hamburg 183?, Nr, 48) u. A, die NĂĽnde
durch die deutschen Journale, Beckmann
zählt zu jenen Künstlern de« Wiener Hofburgtheater«, welche vom Publikum
im Leben und auf der BĂĽhne immer mit
besonderem Wohlwollen und ausgezeich.
neter Theilnahme behandelt werde». Sein
ewig junges Talent die trefflichsten Witze,
Bonmots uud Couplets zu improvisircu,
machte ihu zum Lieblinge in den Allerh.
Kreisen und wenn hohe Gaste die Residenz
besuchen, werden aus der Hofbllhne vor
nehmlich StĂĽcke dargestellt, in denen
Beckmanns eminentes Talent seine
Triumphe feiert. Diese Beliebtheit hat
dem wackern KĂĽnstler nicht blos Beifall,
sondern auch manche denselben ehrende
Auszeichnung eingetragen,
(Vrocthaus) Conveisations-Lelikon (Leipzig 1851,
10 Uufl,) II. N°. E. 4l8. — Vrünner Aiizel
ger izZS, Nr, 100, — Fran li (k. A,), Soim
tagsilättei (Wien !855) S. 1«? — Väuer.
le's Theaterzeitung »om », Juli 1820, 3.64?.
— Portiäle: Als Onlel Baumann im lustsp,
„Li ist nicht eifersüchtig," nach der Natur gez,
und lith, von E, Kaiser mit Facsimile (Wien
I8Z2, Paterno, Fol,),—Nach d. lebe» lith, von
K rieh uber (Nien 1825, Neumann Fol,),—
A, Duncas lec, mit Facsimile (Kunstleil.
der leipziger Modenzeitung von Diezman«),
— Loftumebilder - Nr, 83 ter alig, Theater»
zeitung vonNäuerle: „Der Vater der Debü-
tantin ;" V, al« Tanne Windmüller; Schwel»
leide!. And, G e ig er «c, — Nr. «1 eiend.
B. als Constabler in tem Drama: „Lord und
Seeräuber," And. Geiger «c, —Ebeudas, im
lustspiele ι „Der Vetter" von Benedix; Ed,
Edlingci <!?!, And Geiger »c,
Becsey de la Volta, StephllnFreiherr
vcii (k, t. Oberstlieutenant, Riller
des Mar, Theresiencideus, geb, zu S ze<
gedin in Ungarn 1804). Im Jahre
1820 trat er unter dem Namen Pil»
ler als Cfproprüs« Gemeiner in da«
lf.-Rcg, Erzh, Franz Karl , machte
als Cadet die Expedition gegen die nea
polilau, Insurgenten mit, ward 1823
Fähnrich, 1828 Untcrlieut., 1831 Ober
lielīt,, 1840Capitäulici!t, u. 1842Haupt,
mann. Die Friedenszeit benĂĽtzte er zu
seiner wissenschaftlichen Ausbildung. Al«
1848 der Aufruhr in Italien ausbrach,
stand sein Regiment bei dem 2. Armee»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon