Seite - 232 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

232 den lilhuen Schnitt des Antlitzes, die Schwärze ihre« Haare«, die heiße Glut ihrer großen schwarzen Augen, die hohe Leidenschaftlichkeit der Empfindung, die Reizbarkeit der Phantasie, mit einem Worte, die dramatifche Verve verdankt sie ihrem italienifchen Naturell; hingegen sind die Coriectheit, die Zi'ichtigkeit ihres Gefanges, die bewuudernswerthe Aus- dauer, da« Edle und Ideale des Gefühls, womit sie jede ihrer Gestalten ausstattet, und zuletzt die »uterordmmg de« eigenen Ichs uuter die strengsten Bedingungen der Kunst, die Kunstweihe uud Kunst- keuschheit, die Ergebnisse deutscher Kunst- bildung. Ihre Stimme umfaßt 2 Octaven, so daß die Pole moderner Gesangcstunst: die Königin der Nacht und die Fides, ihr gleich bequem liegen. Dramatischer Ausdruck gilt für ihre Künstlerschaft ihr als das höchste erste Gesetz, wie ihre künstlerische Devise ist: „Nralt, Seele, leben," Leipziger Illustiirte Zeitung lWebei, Fol,! 1855 »om 12, Mai, Nr. «19, mit dem xylographir- ten Porträte de« Künstlerin, Beidtel, Ignaz (k. l. pens. Appel- lationsiath, corresp. Mitglied bertais. Akademie der Wissenschaften, geb. zu Hof in, Mähren 15. Jänner 1783). Sein Vater war Baukal « Inspettorats- Adjunkt zu Tescheu, wo der Sohu mit allem Fleiße den Studien oblag. 1797 ging er nach Olniütz, wo er feine Studien bis 1802 fortsetzte. Nunmehr wurde er Doctor der Rechte, 1807 Professor der Universal-Geschichte amOlmützer Lyceum; trat dann zur Justiz über, wurde Apella tionsrath und am28. Juli 1851 zum «r- resp. Mitgliede der Akademie ernannt. Seine schriftstellerischen, theils historischen, theils rechtswissenschaftlichen Arbeiten sind: „Nntirznchungen über einige Ornndlagen der Siralgrzchgetmng, mit jincksich! »ni die nene ren ^ntuinile z» StralgezeiMchkrn nnd einige neue Hwigesche" (Leipzig 1840, Barth); — „Verachtungen »lill einige »nich die Hei!«» «tande »lllnders nichtig gewordene HeglNltande der CinilgezeiMbnng nnd der stralglschaennng" (Ebenda 1840). sIm Jahre 1842 kam zu diefem Werke noch ein zweiter Thcil, im nämlichen Verlage, hinzu); — „Nebellicht »er Oeschichte «es äöierreichischen Naiseitbuins n«n den ältesten biz »ül die neneste» Heilen" (Brllun 1842, und Leipzig 1843) ; — „Anlersnchnngen über die kirchlichen Anstände in den Kaiserlich »zterreichischen Staaten" (Wien 1849, Gerold); — „Das cananizche llech!, betrachte! »uz dem Standunniti des Stanlliechte«, der Politik, de» allgemeinen Gezelischaltslechie» nnd der »ei! dem Jahre l Ws entstandenen Kwats nechältnisse" (Regensburg 1849, Man; ) . Einige Aufsätze in dem von B u dau« in Jena bei Fromma» in den Jahren 1844 —45 herausgegebeneu „Archiv." Tcheischni! (Leopold Johom», Nachricht pon Schriftstellern u. Künstlern au« dem Teschner Füistenthum «Teschen 181»! T, 51. — Al- manach der lais, Alademie der Nissenschaften für d. I. 1852 (Wien, Staatsdi., 8°.> T. 21«. Beleme!, Heinrich Freiherr von (Oberst, geb, zu Wolfsberg inKärn ten 1775, gest. ?). B. ist von adeliger Abstammung, trat am 1. Jänner 1789 in's Inftr.-Regim. Michel Wallis als ex propi-iis ein, avaucirte im Mai des- selben Jahres zum Fähnrich, warb 1790 als Unterbeut, zu Laudon transferir!, 1794 Oberlieut,, 1800 zweiter und 1804 erster Rittmeister, 1809 Major, 1812 Oberstlicut. u. 1813 Oberst u. Regnit«.- Cominaudant. Er machte den Türken krieg von 1789, dann die Felbzüge gegen Frankreich in den Jahren 1793—18151 mit, gerieth am 6. Sept. 1793 in Ge- fangenschaft, die bis 22. Sept. 1795 währte, und zeichnete sich ganz befonders in den Schlachten bei A sper n u. Leip- zig au«. Al« i» der ersten Schlacht die feiudliche schwere Cavallerie da« Centrum der bei Eslin g eu stehenden Armee fast fchon durchbrochen hatte, führte B., da- mals Oberstwachtmeister de« Alberti-