Seite - 233 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

233 schen Kiirassier-Reg,, ohne einen Befehl abzuwarten, feine Division zum schnellen stürmischen Angriff vor, wobei er dieselbe durch den Ruf: „Wer ein biaxel 8er> is!, dirliğe mir! Vorwärts, Albertéi!" begeisterte. Die Attaque gelang und der Feind ward zum Weichen gebracht. Er kehrte zwar mit verstärkten Massen wieder, aber B. trieb ihn jedesmal zurück, und vereitelte im Verlaufe de« Tage« noch mehrmal« durch feine Bravonr uud Standhafligkeit dessen Absichten und Dispositionen. — Bei Leipzig entschied er ebenfalls eine sehr ungünstige Situation der Alliirten zu deren Vortheile. Al« diese nämlich in der Nähe von O r o e b e r n einer von Wachau vordringenden Feindesmacht weichen mußte, stürzte sich B. derselbe» entgegen, formilte auf dem ungünstigsten Terrain und im heftigsten Feuer seine Division und hielt den Feind so lange auf, bis die nachrückenden Regimenter seinen Angriff unterstützen tonnten. Er trug wesentlich zur glänzenden Entschei- dung bei. Auch sonst machte er sich um die Ausbildung der Taktik, namentlich durch Einführung eines Säbel-Eierci- tium«, de« sogenannten Spadoni«»« .;n Fuß und zu Pferde, verdient, so daß er sich die Zufriedenheit des Kaisers und der Erzherzoge Albrecht und Ferdinand mehrmal« erwarb. In Anerkennung dieser Verdienste warb er im Jahre 1821 in den Freiherrnstand erhoben. Freiherrnstandö-Tiplom vom 24, Juli 1821, — W a p p e n : Ein blauer Schild mit goldenem Schildeshaupt, in welchem ein eiserner Berg schlegel und ein eiserner Hammer lreuzweisc liegen. Im blaue» Schilde steht auf einen» Felscngebirgc ei» natürlicher Wolf, Véleme! z>, Siegesfeld, Joseph Freiherr von (Rittmeister, Ritter des Mar, Theresienordeus, geb. in der zweiten Hälfte de« vor. Jahrh,, gest. ?). Bruder des Borigeu und wie dieser von abeliger Abkunft. Er zeichnete sich als Rittmeister indenIahlcnNg^i'i'Wu.NWaus.u.z. zuerst unter dem Commando de« Gen.- Major Fürsten von Neuß in der Erpe» bition bei Marienburg; dann in der bei Sodi e 1e O u з, t e a u, wo er ohne Hülfe der Infanterie den Feind zurück- schlug ; später unter dem Commando des Herrn Feldwachtmeistcr« von Degen- fchild in den feindlichen Attaquen bei Zossu« und Crquelin, wo er da« feindliche Lager angriff, neun Kanonen eroberte und den Feind rerfprengte. In Anerkennung feiner entscheidenden Tha ten erhielt er das Mar. Theresienkreuz. Weiteis zeichnete er sich am 22. Sept. 1794 bei den Dörfern Vi l lers en concilie und Hveriies 1e 8ee, wo er ei» feindliche« Carree durchbrach; ebenso am 29. Oct. 1795 bei Mainz wo er verwundet ward, endlich am 15. Juni 1796 bei Wetzlar aus. Die Cr hebuug in den Freihcrrnstanb erfolgte statutenmäßig; aber der Kaiser verlieh ihm auch noch an« besonderer Gnade da« böhmische Incolat. Fieiherrnstands - Diplom vom 22, Sept. 1787, — W a p p e n: Da« seines Bruder« Heinrich, nur mit dem Unterschiede, daß dieser drei Helme, Joseph aber nur Einen Helm auf de« Freiherrnlrone hat, Beinl, Edler von VienenbUtg, An- ton (k. k. Hofrath und Oberstfeld- arzt, geb. zu böhm. Budweis 1749, gest. zu Wien 12. Juni 1820). Nach- dem er in Prag das erste Jahr Medicin gehört hatte, nnd 1770 im Militärspitale zu Gnmpendorf in Wien als Praktikant in feldärztliche Dienste getreten war, kam er nach 3 Monate» als Unterarzt zu dem Inf.- Reg. Laudon, bei dem er 11 Jahre fpätcr zum Bataillons-Chirur- gen befördert ward. Im I. 1789 lenkte er die Aufmcrtfamkeit Kaiser Iofephs II. auf sich, der ihn zu dem für Batail- lons-Chirurgen neu errichteten Lehr- curse »ack Wien berief. Zwei Jahre spä- ter machte er an der Universität das Magisterium der Chirurgie und ward als