Seite - 237 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

23? Vttdowsll, Frawz Xaver (Pada gog und Redacteur, geb, 181?, gest. zu Lembe rg l>. Mai H850). Ein Mann, der unter den ungünstigsten Verhältnissen eine reiche Thätigkeit »namentlich für die Erziehung der Jugend entfaltete. Merk- würdig ist, baß er die zu diesem Zwecke von ihm redigine Zeitschrift selbst schrieb, setzte und rylografthiite. Sietam in Lemberg unter dem Titel: „^^A «el cl«»««," d. i. Der Kinberfreund, in den Jahren 1849—1852 heraus. i'Xßoäuik I^an'Hki. kisrno literackie, b. i Lembergei Wochenblatt, kileiarische Zeitschrift (kembeig, 4»,) 1850, Ni , «O, S, 1L8, Belegishlülin, Johann (t. l. Major, Besitzer de« Militär - Verdienstlreuzes). Trat aus der Wiener-Neuftädtei Militär Akademie als Fähnrich zu S öld en ho fen Inf. Nr. 23 und avancirte in dem selben zum Hauptmann. Im I. 1848 focht er bei der Einnahme von Wie n und in der Schlacht bei Schwechat(26— 30. October). Als sich der Kampf nach Ungarn gezogen hatte, ward B. imNeserve» corp« eingetheilt. Am 12. März 1849 nahm er an der Dampfschiffsefpedition de« Obersten Horváth Theil, der die Donau von den Rebellen zu reinigen hatte. Bei einem Streifzuge that sich B. in Vertheidigung der Insel St. Andre gegen die Insurgenten hervor, welche bei Waitzen den Donauübergaug erzwingen wollten, focht dann in der Festung Ofen mit, und warb nach der Erstürmung durch die Nebellen gefangen. Erst nach der Schlacht bei Temeswar erhielt er die Freiheit und als Belohnung das Militär Verdienstkreuz, Seit 1851 ist er Major im 9., gegenwärtig im Gen» daimerieregimeiite zu Graz. Lei tner von Leitnertrm lTh, Jg.), Geschichte der Wiener-Neustädter Militärakademie I I , Thl, S. 31«, Belesznay, Johann Nicolau« Frei- herr von (t, t. Felbmarschalllien« tenant, geb. zu Pil i« im Pesther Ko mitate 1673, gest. 2?. Oct. 1754). Er machte sich bei der denkwürdigen Erhe- bung der Ungarn für die große Maria Theresia im I. I741 zuerst dadurch bemerkbar, daß er bei Errichtung des 10. Husaren-Regiment« den wesentlichsten Antheil hatte. Al« dessen Oberster, Com- mandant und Regiments-Inhaber zeich- nete er sich 1742 vor Brunn au«, welche Stadt er durch einen raschen, kühnen An- griff von dem Feinde, der sie eingeschlossen hatte, entsetzte. Nachdem er sich in Mäh- ren noch vielfach hervorgethan und unter Nadasdy die Belagerung von Prag mitgemacht hatte, kam er 1743 zur Ar- mee nach Deutschland und 1744 in die Niederlande. Noch in demselben Jahre ward er O.-M. und kurz vor seinem Tode Feldmarschalllieutenant. Oesterr. Militär-KonuersationK-leziton, Her auSgeg, von Hiitenfeld u. Kr, Meyn ert (Wien 18S1) I. Nd, E, 3«. (Art, v, Hd) Belgilljoso Fürstin Trivnlzio (Zeit- genossin). Machte sich in der italieni- schen Revolution als Trägerin diploma- tischer Missionen der Revolutionäre be- merkbar; ein höhere« Interesse erweckte sie aber durch eine Reihe aus der Ver- bannung geschriebener Briefe, worin ne- ben nicht zu ernstlich gemeinten radicalen Ausbrüchen scharfsinnige Charakteristiken und kleine Züge aus dem Leben bebeu- tender Personen vorkommen, Ihre diplo malischen Versuche im Lager Carlo Alberto's endeten mit dem Falle Pie^ monts; ihre politische Wirksamkeit ver- tauschte sie in der römische» Republik mit der lohnenderen einer Pflegerin der Ver- wundeten, Zur Zeit, als ihre Briefe die Runde durch die euiopäifchen Blätter machten, bemerkte man treffend über die Fürstin: „Man dürfe die Ausbrüche des Radicalismus, denen man in ihren Brie- fen begegnet, wohl auf Rechnung ihrer Lage als einer Verbannten setzen. Im