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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1
Seite - 240 -
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240 », »«Uin! « Xdelleb) 3, 89. — Nouvelle lie ^nerale ... pudNee gou« І» äirecU«» ^e il, levr. I! n sf «r (»»»ri. V. LÄ, 8p. 214, — Hlu«««c/>e!U, Äellafionte, Gaetano, eigentlich: Santoni (ein durch seine Lebensschicksale denkwürdiger Mensch, geb. zu Florenz um das Jahr 1787), Das Leben dieses Menschen bietet alle jene Verwickelungen dar, welche von den Romanschriftstellern unferer Zeit so leicht erfunden zu werden pflegen. Mit 6 Jahren wurde er aus seiner Vaterstadt von.einem herumziehenden Bettler geraubt, dessen Namen, Bella- fr on te, er annahm. Mit seinem Räuber ging er nach Venedig, wo er mehrere Jahre von ber MilbthätigteitfremderMen schen lebte. Da trng ihm ein Dalma- tiner aus Cattaroan, ihn in einem Kaffee- hause unterzubringen; er reiste mit sei- nem gefundenen Wohlthäter nach Dal- matien und diente drei Jahre in einem Kaffeehanse, bis es ihm im I. 1805 ein- fiel, sein Glück in Triest zu versuchen. Die Ueberfahlt von Cattare nach Trieft machte er mit Silvio Selvatico, einer Magistratspeison aus Cattare, die er von dort bereits kannte; dieser nahm sich des Jungen an und brachte ihn in Triest zu einem Barbier in die Lehre, für ihn das Lehrgeld bezahlend. Als ein Paar Jahre später Selvatico nach Pavia übersiedelte, lud er Gaetano zu sich ein, diesen hielt aber falsche Scham zurück, dem Rufe seines Wohlthäters zu folgen. So blieb Gaetano 3 Jahre i» Triest, ging dann nach Pirauo und hingerissen von den Erfolgen Napoleon«, wollte er sein Glück als Soldat versuchen und trat in ein französisches Regiment. Ob- wohl nicht fo glücklich, in's Gefecht zu lommen, wurde er doch Sergeant, war bei der Einnahme von Costrin und einer der Wenigen, welche von der denk- würdigen Vertheidigung dieser Festung Übrig geblieben. Lange Zeit hindurch fristete B, sein Leben von Brod und Branntwein. Nach Beendigung des Krieges wurde er entlassen und kehrte nachPirano zurück. Im Jänner 1616 »er» heiratete er sich und hatte, als er sich dabei mit den erforderlichen Gebuits-Documen- ten nicht auszuweifen vermochte, mauche Demüthiguugen zu erfahren. In glückli cher Ehe lebte er imKreife seiner Fami- lie und hatte nur den Einen Schmerz: sich seinen Kindern gegenüber über seine ehrlicheGebnrt nicht ausweifen zu könne». Da geschah es in derFasten 1844, daß der Bruder Theobosius Fa na ni aus dem Kloster Pirano in Florenz predigte. Kaum erfuhr Gaetano dies, als er sich znm Guardian des Klosters verfügte und ihm die unzureichendsten Bruchstücke seiner Erinnerungen aus derKindheit, als: daß er öfter in einem Frauenkloster gewesen, einen Teich mit Goldsischen besucht und Aehnliches mittheilte, mit der Bitte, den Bruder Theobosius in Florenz zu er- suche», mit Hilfe dieser Anbeutungen seiner Familie nachzuforfchen. In wenig Tagen gab T h e o d o s i u s Antwort (ber Brief ist Florenz 2. April 1844 batirt) und merkwürdig genug, noch am nämlichen Tage, als er bes Guardians Brief erhielt und denselben im Kloster, wo er sich be- fand, mittheilte, lösten sich alle Räthsel; dennGaetano's Bruder, der unter den Umstehenden, denen The o d osiu« ben Brief la«, sich befand, war selbst Mönch im Kloster; alle Andeutungen stimmten mit den Eiinneruugeu seines Bruders uberei» u»b die Ähnlichkeit der Brüder, welche dem Brnber Theobosius beson- der« auffiel, beseitigte die letzten Zweifel. Gaetano Bellafronte hatte also die genauesten Nachrichten über seine Eltern. Er hieß Santoni und war bürgerlicher Abkunft. Durch die Behörden erhielt er da« kostbare Document, das über seine Geburt Aufschluß gab und bessen Mangel
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Abel-Blumenthal, Band 1
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Abel-Blumenthal
Band
1
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1856
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.18 x 19.61 cm
Seiten
506
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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