Seite - 252 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

252 lich — um, wenn es nicht gelänge, leine Schadenfreude zu erwecken, — auf einem zollgroßeu brasilischen Topas, „das Mend nicchi lecmaiim da Vinci'«" zu schneiden. B. vollendete es, Vid o n i brachte da« Kunst- werk uach Rom, wo noch Ю Jahre später B.'s Sohn eine Fülle de« Lobes über das Kunstwerk de« Vaters vernahm. Ein Freund Canova'«, Antouio b'E ste be- merkte, wenn Canova lebte, gäbe er eine seiner Statuen für diese wunderbaren Gemmen, auf welche der Charakter in den Miencu der Apostel trotz der Klein» heit der Köpfe wunderbar wiedergegeben war. Von seinen übrige» Arbeiten, die meisten« im Besitze von Privaten sich be- finden , und durch ihre meisterhafte Aus- führung dem Kenner schon auf den ersten Blick kenntlich sind, sind bekannt gewor- den: „Der Cod der Incieli» l" — „Psyche, »elche Amor liebkos!;" — „Das Polli»! des Raisers Franz des I.," welches er im Auf- trage der Kaiserin Witwe, die schon im I. 1815 B.'s Arbeite» kemien gelernt, zweimal arbeitete; — „Änpilei bekränz! von din Mm" nach einem Gemälde von Ap- piani auf einem weißen russischen Topas von etwa 8LinienGröße ausgeführt.worau er volle 3 Jahre arbeitete. Das Bild stellt dar : Jupiter auf dem Throne, zweiHoren bekränzen ihn, ihm zur Seite stehen Juno nndHygiäa, vor ihm auf den Knieen Ga- nymed, der ihm die Schale zum Trinken reicht, in derEntfernmig sieht mau imKrei« die übrigen Götter ; und „Nel Canz du Venus «i! den Grazien," Ans einem in den italien. Blättern der letzte» Jahre mitgetheilten Schreiben de« Prof. L. P íchle r (s.dicsen) (ddo. 25. Jum 1844) an Bcltrami erhellet, welchen hohen Platz dieser in seiner Kunst einnahm, indem P ichler, Professor der Medaillen» und Gemmen» fchneidetunst an der Akad. der bildenden Künste zu Wien, an Beltrami unter Anderem folgende Worte richtet: „Sie besitzen einen Muth, den ich nie hatte und nie haben werbe, nämlich den: in Stein Gemälde auszuführen." Antonio)) Insigue ßUltaßrks« Siov. Vellrlnni <?»<!«» 1839, 8icc», 8°. 2« 8,>, — Au« italienliche» Blättern ber Lombardie und Venedigs in den Jahren 1852 — 1855. Beltrami, Johanu Peter (Abt, geb. zu R o v e r e d o 1780, gest, elendas. 1843). Mit eiuer frühzeitigen Neigung zum geistlichen Staude vereinigte er auch alle Mittel, diesen zu Ehren zu bringen. Gründlich gebildet in der Liturgie, trach- tete er vor Allem, dem Gottesdienste jenen heiligen Erust zu geben, der die Gebräuche der tatholischeu Religion so sehr erhebt und auszcichuet. Vorzüglich ließ er sich die Ausbildung des geistlichen Gesanges angelegen sein und als Chordirector der Hauptlirche zu Roveredo gründete er zu diesem Zwecke eine eigene Gesaugsschule, die er bei seineu Lebzeiten und nach seinem Tode freigebig botirte. Er selbst compo» »irte mehrere Gesäuge. Aber auch sonst war er wissenschaftliche» Bestrebungen nicht fremd. Vorzüglich war er Meister in der lateinischen Sprache, in welcher er mehrere gediegene Inschriften verfaßte, die jedoch größtentheils verloren gegangen sind. Al« Freund de« P. Aut. C e f a r i, der ihn bei feinen» Wörterbuch« der Crusca zu Rathe zog, hatte er Gelegen» heit, auch zur Verfeinerung der italie- nischen, Sprache beizutragen. Er hinter- ließ mehrere liturgische Schriften. ?Ioli!e^iu scientUlca-ztUlica-letterilrio Hel Ii min It^IIllix, <Vou Iacopo <3»Iv»el>i>, ľkÄu» 1856, änßcln »icc», 'lrimeslre I, p, INI, Nelzoni, Johann Baptist (berühmter Reifender, geb. zu Padua 1778, gest. zu Gato an der afrikanischen Goldküste 3, Dec. 1823). Einer jener merkwürdigen Charaktere, die durch Wil leuslraft uud Ausdauer das Höchste zu vollbringen im Stande siud. Nachdem er seine Jugendzeit in Rom verlebt, und er die Absicht gehabt hatte, in ein Mönchs