Seite - 257 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

257 Sobieski, dadurch baß er ihm das Leben rettete, den Dienst vergalt, den er der Stadt Wien erwiesen, bei Ofen und 1688 bei Belgrad auszeichnete, wurde Vemb der erste Platzlieutenant Bel« grads. Auf feiner Eltern Wunsch nahm nuu Bem b eine Frau, mit welcher er zwei Söhne hatte. Die mittlerweile mit den Türken gepflogenen Friedensunter Handlungen waren erfolglos geblieben, die Unruhen begannen wieder, und 1690 bedrohte der Großvezir die Stadt Bel- grad. Eine in das Pulvermagazin der Stadt gefallene türkische Bombe machte den Gioßvezir zum Herrn der Stadt, Alle« ward niedergemetzelt, und Bem b sah es, wie seine Familie in Feindes- macht gerieth. Seines Dienstes Pflicht hatte ihm die Möglichkeit geranbt, den Seinen zu Hülfe zn eilen. Im Schmerz um den Verlust von Weib und Kindern litt es ihn nicht mehr in seinem Stande; er nahm Abschied, wurde nun, was feine Eltern längst gewünscht, Geistlicher, und trat in da« Aenedictinertloster Ge- orgenberg (in Tyrol zwischen Ratten- berg und Schwatz gelegen). Unter dem Klosternamen Cölestin warb B. vom Abte aufgenommen, und stieg im Kloster von Stufe zu Stufe, bis er 1704 Abt wurde. Den Einfluß, den Bemb bei der Ver- theidigung Tyrol« im Untcrinnthale gegen Mar Emanuel und Vendome, wel- che vereinigt in Tyrol eingefallen, be« hauptet und wodurch der Feinde Vor- haben vereitelt worden, hatte wesentlich zu V.'s Abtcnwahl beigetragen. Al« das Kloster 1705 ein Raub der Flammen wurde, hatte Bemb die Prälatur in der Ebene zu Fiecht (1707—1709) ganzúen aufgebaut. Da ereignete sich nach 20 Jahren (1710)ba«Niegehoffte: Bemb'ö Flau und Söhne, welche bei jener Metzelei in Belgrad verschont geblieben, waren aus der Sclaverei in Constantinopel entkom- men, und naa/ ^к. ^! zu Cölestin geeilt, B. v, Wurzbach, biogr. wurde von diesem Ereignisse so ergriffen, baß er das Kloster plötzlich verließ und mit feiuer Familie nach Salzburg floh. Das Kloster, das B e m b's Lage erkannte und würdigte, bot ihm eine Unterstützung an, B. schlug alles aus und ernährte sich kümmerlich als Schulmeister in Ober- kärnthen, später zu Anraß im Pusterthale. Selbst die unter Obedienz ihm vom Bi- schof von Vriren aufgedrungene Unter- stützung lehnte er mit den Worten ab: ,,z»n5! musse er die Seinen llerillssen, und «»chtln »n's Onde dn Welt." Er starb 62 Jahre alt; der Stiftsnekrolog meldet seinen Tod mit den Worten: „Alenus virwwiu odiit;" seine Flucht aus dem Kloster be richtet dieses Document folgendermaßen: nauk) eo c^uartuni ineendiuui passum est inonasterium in luonte 8, Geui'ßii. ad Ledéin moiitis in I'ieekt Oölestinus 1707, 1709 inüaditari eoepwin, 1710 Archiv für Geogi., Hist,, Staats- u, Kriegskunst (Wien 1822, 4".) XIII, Jahrg. Nr, 144,145. BeiUczy, Franz von (Rittmeister, geb. zu Ende der ersten Hälfte des vori- gen Jahrhundert«, gest.?). Ward am 4. October 1759 zum Graf Erd ödi- schen Husaren-Regimente assentirt, avan« cirte 1770 zum Corporal, 1776 zum Wachtmeister, 1778 zum Unterlientenant, 1785 zum Obeilieuten. und 1790 zum Secondrittmeistei. Er zeichnete sich mit dem Degen in der Faust im letzten preu« ßischen Kriege, u. z. bei Kön i g s h o f in Böhme», fowic im letzten Türkenliiege bei Votuzfan und Orsowa au«. Im I. 1761 ward er von den Preußen ge- fangen genommen, undi 762 cartelmäßig rauzionirt. Auch bei Kön i g s h o f geiieth er in Gefangenschaft, befreite sich aber aus derselben durch seine Nravour, mit großer Lebensgefahr. Der damalige Gen.- Major und Brigadier von Blanken» stein rief ihm als Augenzeuge bei dieser 1?