Seite - 269 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

269 Ungarns, Böhmens, der Lombardei und Venedigs in den vier Ecken; von beiden gibt es Prachtdrucke auf Chinapapier; — „Fra»! !- Kaiser u»i> Gesteiieich" nach L. Ku- pelwieser; der Kaiser stehend, ganze Figur im Kröuuugsornate. Die ersten sechs Abdrücke iu höchst gelungener Vol- lendung von Seite des Druckverfahrens. In den übrigen Abdrücken wurden die geschabten Tinten etwas verstärkt, wo- durch diese in härtereiAbstufung erschei- nen; — „NeuirschwemmnngssclNl ans dem Naichleide an der Donan bei Wien" nach I. M. R an f tl. Eine Hündin vorstellend, welche sich mit zwei ihrer Jungen zu retten fucht, indem sie mit ihnen den Dachstuhl eiue« in den Fluten stehenden Hauses zu erklettern sticht. Aqualinlen- stich; — „Die Grablegung Christi" nach Tizian; — Gruppe aus Leonardo da Vinci's „Abendmahl/' — „Der deu Gesang dir D'igei mi! oer FMe begleitende Ongel" nach F e n d i ; — Porträt seines väterlichen Beschützers und Gönners: „North;" — des Britten „Kimlaii, — Hmmn/s, — Naffinger«, — des Abbe Wnrowsk«, — des Herzngz »on jliichslM" nach Dllffinger. In »euerer Zeit waren im österr. Kunst- vereine ausgestellt: „Die Mrke" nach Haye; (Dec. 1850); — „NMitärz" nach Tremi (4K»pferst. 1850); — „Vie »rt tnng »us dem Nrande" (Aquarell 1855) ; — „D°s Stelldichein" (Aquarell Ebenda.). Auch befinden sich viele seiner Arbeiten in „Auer«" Faust, einer seit 1854 erschei nenden, durch ihre Kunstblätter werth- volle» period. Schrift, und namentlich diese letzteren meisten« nach Originalen von Fendi, T-rcnil, Nanstl u. A. zeichnen sich durch eine seltene Weichheit der Behandlung aus. Oestr. Natiou»l°E»cyllopÄdie (von Graf fei und Czila»!», «Wien 1»35, e Bde,) I, Nb. T. 25« inenut tondo» als Ä/« Geburl« orti. — Nouvel!« Mossikplne ßeue>Hl« , ,, publie« «ous I» lUreeüoi» de ü, le Dr, (kori, 1852» V. Lä, 8°, «43, — Meyer (J,), Da« große Conversation«- kexilon fur die gebildeten Stände (Hild- burghausen 1845) IV, Nd. 4. Abtheilung Inach diesem und dem vorigen Werke ist irrig „R o m" als N,'« Geburtsort bezeichnet), — Nagler, Neues allgem. Knnstler-Lezilo«. — Bartsch (Friedrich Nitter von), Die KuPfer- stlchsamnilung der l, l. Hofbibliothei in Wien (Wien 1824, Bvanmiiller) S. 108, Nr, 1842 —1848, Benedict, Markus (Talmudist und mahlisch-schlesischer L a n d e s r a b b i n e r, geb. zu Sür g e, Stuhlweißenburger Co mitat in Ungarn, gest. zu Karlsbad 1829). Ist der Sohn sehr frommer aber armer jüdifcher Aeltern. Die Mutter war eine Enkelin des berühmten Frank- furter Rabbiner Naphtali Kohn; der Vater ein Abkömmling des berühmten Chacham Zew». Da B. in frühester Ju genb seltene Geistesanlagen zeigte, brachte ihn die Mutter »ach Nikolsburg zur Großmutter. Der dortige Vorsteher der Talmud-Tora unterstützte die Taleule des Knaben durch Lehrer, die er ihm hielt, und im 11, Jahre schickte er ihn auch nach Ittingen imElsllß, Bis zu seinem IS.Iahre hatte B. schon einen Commentar über den kentateueli, einen Band Talmudifcher Dissertationen und noch einen dritten Commentar geschrieben. Im Hause des Rabbiners zu Illingen, der den Jung» ling seiner seltenen Geistesgaben wegen sehr liebte, wurde er vom Hasse der Frau des Rabbiners, die seinetwegen ihren IZjährigeu Sohn zurückgesetzt glaubte, verfolgt, und diese vergaß sich in ihrem Zorne so weit, daß sie alle Manusciivtc des Jünglings ins Feuer warf. In Folge diese« Ereignisse« wandte sich B. auf ei- nige Zeit vom Talmud ab, trieb andere Studien der hebräifchcn Theologie, kehrte aber dann wieder zum Talmud zurück. Mit 20 Jahren heiratete er, war aber, als fein Schwiegervater starb, bald großer Dürftigkeit preisgegeben. Nu» erhielt er erst eine Unterrabbinerstelle zu Nitols» burg, kam aber bald darauf als Oberrab«