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die sechs lateinischen Schulen feiner Vater-
stadt, kanı hierauf, sehr juug, nach Wien,
wo er, in intimer Freuudschaft mit
Krüger und Koch, eiue große Leideu«
schaft fĂĽr die BĂĽhne faĂźte, und bereits
Engagementszusicherung von Seite des
t. t. Burgtheaters hatte, als sich seine
Eltern diesem Vorhabe» cutgegensteinm-
!e», und ihn in eine italicuischc Seiden«
Handlung zur weiteren Ausbildung gaben.
1822 vermalte sich Anton B e u k er t mit
Charlotte Graf iu Pesth, einer SchĂĽle-
rin L ey b o ld t s, in engeren Kreisen als
Blumenmalerin bekannt; etablirte ein
eigenes Geschäft in Wien, einer der Ersten,
welche den Korallenhandcl nach Oesterreich
einführten; übernahm später das Hotel
seiner Mutter „zum König von Ungarn"
in Pesth, nnb widmete sich endlich, als
durch Familienverhältnisse sein Vermögen
verloren ging, völlig der Literatur. Von
1830—45 lieferte er mehrere Theater-
stĂĽcke, darunter die folgenden Beifall
fanden: „Der Postilion im Liebez" — „Nie
seiltänpi in Konok!«« ;" — „Naimnnd und die
geleslilte Phantasie;" — „Vie lnlzche Finnn,
Glzlir" u. f. w. Auch versuchte B, 1884
nochmal« zum Theater zu gehen, gastirte
in Ofen und Kaschau, doch ohne Erfolg.
Später schrieb er die Novelle „Ver Licht-
chirm" (Pesth 1832, Landeier, kl. 8".);
— „Pesther libenzbilder." l> Hefte (Pesth
1830—1832) ; — „Vull, dez Elementiz „nd
ÄliloedesMenschnihenen,, ckedenklinch dirgrizzn,
Donaniiberlchlllmming «»n Nizth nnd Ate» am
12,, 1». »nd 1b, Mär, 183«" (Pesth 1838,
mit Vildern); — „Nnnk Nildn »n, dem
Leben" (Pesth 1842) n»d „Ammern,,»,!,!»»,,"
(Pesth 1844). Auch war er seit l831 bis
an seinen Tod Hauptcorrcsftoudcnt nnd
Commissionar der „Wiener Thcaterzci-
tung" für Ungarn, »nd starb als Ehren-
bürger der Städte Modern und Baja,
Benkelt. Karl Maria, pseudonym
Kertbönv (Schriftsteller, insbeson-
dere U ebersetz er ungarischer Poesien, geb. zu Wien 28. Febr. 1824). Sohn
des Vorigen; kam mit seinen Eltern
bereits im 2. Jahre seines Lebens nach
Ungarn zurĂĽck, besuchte die Normalschu-
len zu Pesth und Erlau, machte 183?
eine Reise nach dem Orient mit, lernte
hierauf von 1838—40 den Buchhandel
bei Gustav H ecken ast in Pesth, hielt sich
bis 1841 in Wien, Prag und Dresden
auf, trat sodann als Cadet in's t. t. 5.
Feldartillerie-Regiment, diente bis 1843,
lebte dann einige Zeit iu Pesth, ging auf
Reisen nnd hielt sich von 1845 — 53 in
Italien, der Schweiz, Frankreich, Eng-
land und Deutschland auf. ZurĂĽckgekehrt
nach Oesterreich, lebt er seitdem in
Ungarn und in Wien. Bereits 1845
gab er unter seinem Familiennamen ein
„Jahrbuch des deutschen Elementiz in llugain"
heraus, von dem jedoch nur die erste Hälfte
erschien. Im nämlichen Jahre gestattete
ihm die Pesther Comitatsbehörde aus
gesetzlichem Wege seinen Namen Nentert
in Keitbeny zu verändern, und mit
solchem erschienen von ihm bisher inDrucl:
„Umeinnoliinhig Gedichte ans zweinndtüut!^ frem-
den stachen" (Ieya 1848, Mauke); —
„Oedichte «on Äleilinder Pltöü, Uns »e« Nnga-
rischii" (Frankfurt 1849, LĂt. Anst.) ; —
„Der Held I«»»!, V»n Pelou, All» dem Nngari
schen" (Stuttgart 1850. Hallberger) ; —
„Vierhundert nnanzche Volkslieder, Metrisch
iilmzch!" (Darmstadt 1851, Leske-: —
„Des Henkers Ztriik, Noman nach PeM" (Halle
185t); — „Orsahlendl Dichtungen uon Johann
, Ans drm Angarischen," 2 Bde. (Leipzig
. 2. Anfl. 1853) ; — „Valk-Iiederouellen
in der dentschln Lüiratnr" lHallc 1852); —
„Ungrizche Naiionalliidei, Metrisch ukerbeti!"
(Nraunschwciss 1852) ; — „D°l Ech» o»n
Tihann,, Märchen i>»n Pmnner»,, Ins o, ilngr,"
(Pesth 1853) ; — „Die heil, ungiische Urone
nnd ihre schick,»!e" (Pesth 1853) ; —„Album
hundert nnzrizcher Dichter, In eigenen nnd fremden
Neberzchnngen" (Dresden 1854, Schäfer,
2. Aufl. 1855) ; — „Dichtungen »»n Ich«»»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon