Seite - 283 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

283 henlinden und Salzburg ausge- zeichnet hatte, bewies er sich bei Fran« tenmark als ein en Officier von höherer militärischer Einsicht, da er durch tapfe- ren Widerstand gegen den Feind der be- drängten Cavallerie Zeit verschaffte, einen beschwerlichen Rückzug glücklich auszu- führen. Später in Garnison »ach Böhmen versetzt, arbeitete er während des Friedens an seiner weiteren militar. Ausbildung, uud im I. 1804 ward er bereits Major bei dem Neg. K er p en. Im Feldzuge von 1805 vollführte er de» Auftrag, über die Solter-Alpen zu gehe», mit Glück, Aravour, uud zur vollsten Zufriedenheit seine« Generals. Im I. 1807 wurde er zum Major, 1809 zum Oberstlieut. beför- dert, tam nun zum Reg. R e » ß - Pla u eu, uud machte den Felbzug dieses Jahres mit. Bei Aspern that er sich in glänzen- der Weife hervor. Freiwillig stellte cr sich an die Spitze der Sturmcolonuen und rückte im heftigste» Kartätfchenfcucr vor. Sein Adjutant, Lieutenant Barou O utstedt, ward an seiner Seite er- schossen , ihm selbst das Pferd unter dem Leibe getöbtet, und erst mit zwei Wun- den zu Boden gestreckt, mußte er in sei- nem Heldenlaufe einhalten. Die Ernen- nung zum Obersten und Commandanten de« Jus.-Reg. Vogelsang war die nächste Folge dieser Thaten. Nach der Schlacht bei Wagram (5. uud «, Juli 1«09), in der er sich mitte» in das in Unordnung gebrachte, fcho» wankende Regiment stürzte, es an seine Pflicht er- innernd, mit der Fahne in der Hand selbst dem Feinde entgegeuführl, nud die ver- lorne Stellung rasch wieder gewinnt, er- hielt er den Mar. Theresienorden (18KY. Nachdem der Rheinbund gestiftet worden war, und B, die österr, Dienste hatte ver- lassen sollen, weil die Besitzungen der Familie Ben the i m dem Großherzog- thum Berg einverleibt worden waren, erbat er sich die kais. Kämmererwürbe, um in der ösierr. Armee fortdieuen zu tönuen. Im I. 1813 erstürmte er den Wald von T elln itz, machte 400 Gefan- gene und erbeutete eiucn Adler. Hierauf zum G.-M. befördert, erhielt er den Auf- trag, die österreich. deutsche Legion zu «r- ganisircu, nud warb Commandant der- selben. Schon im I, 1814 rückte er mit 2 Linien-, 1 Iägerbataillon und 2 Divi- sionen Husaren in's Feld, und zeichnete sich abermals bei Montine il an t au«. Nach Auflösung der österreich. deutschen Legion trat er an die Spitze einer Gre- nadier-Brigade. 1818 ward er in den Fürstenstand erhoben, 1825 zum Ober- sten und Inhaber de« 9. Inf.-Neg., 1829 zum FML. ernannt. Während der Un- ruhen im Kirchenstaate (1831), und auch nach denfelben war B. in Italien thätig. Im I. 1839 als Ndlatus des comman- dircnden Generals von Oesterreich starb er plötzlich. Der Furst war ein Bieder- mann im echten Sinne des Wortes. Er besaß einen durch sorgfältige Erziehung, vorzüglich aber durch fortgefetztes Selbst- studium wissenschaftlich gebildeten Geist. Unerschrocken im Felde — wo sein Muth il,» zum Hcldcu gemacht — scheute er im Gefühle feiner Pflicht keine, auch nicht die furchtbarste Gefahr, und als die da- mals (1836) fo gefürchtete Cholera in seiucm Corps wüthete, besuchte er fleißig alle Spitäler, Trost und Hilfe fpeudend und durch fei» Veifpiel den Muth bele- bend, wo er zu sinken begann. Qestr, Militär, Zeitschrift 1840, Heft 3, S. 13», — Neuer Nekrolog der Deutsche» (Weimar 1«ll, Voigt) XVII, Iahrg, 1839, 2, Theil, 3, 103«. — Oestr, Militär-Konversations, desilo», Hcram'geg, von Hirteuseld und ür, Mcynert (Wie» 1851) I, Bd, S, 362,— H ellb ach (Joh, Chr, v,), Adel« - Lexilon «Ilmenau 1825, Voigt) I, Vd, T. I22. Benueiiuti, Tommaso (T on künst- le r, geb. in Venedig uin das I. 1839). In früher Jugend bereit« entwickelte sich in B. ein hervorragendes Talent für die.