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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1
Seite - 297 -
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29? gest. zu Padua 22. Jum 1847). Sohn armer Eltern, machte er seine eisten Studien im Seminar zu Monza, dann in dem zu Mailand, wo er sich mit beson- derem Fleiße der Philosophie und Theo- logie hingab. Sein Eintritt in den geist- lichen Stand, dem er sich anfänglich zu- neigte, ward nur durch feine große Ge- wissenhaftigkeit vereitelt, indem er sich den schweren Pflichten desselben nicht gewachsen glaubte. So warf er sich nun in Pavia auf da« Studium der Rechts- und politisch-ökonomischen Wissenschaften. Schon in früher Jugend leitete er die Erziehung von Zöglingen au« vornehmen Häufern. Im Jahre 1804 machte er da« Doctorat, und schrieb zu gleicher Zeit — 24 Jahre alt — da« Werkchen: ^«ame clei^ rinciM «jeli' autore «iella morale uni- «ergale o«»cl pensieri «ill' oboliga^ione morales worin sich ungewöhnlicher Scharfsinn kundgibt. Nachdem er zu Pavia, das sein zweites Vaterland ward, Eorrepetitionen im öffentlichen und Natuirecht, fowie in der politischen Oeko» nomie gegeben, ward er an den neuen von der städtischen Behörde gegründeten Schu- len für Logik, Moral und andere Wissen- schaften als Professor angestellt. Er hielt eine Antrittsiede „saggio «ulla ricencle «ole liipenlien^a <iel zier/eaionamento in- lellettuule e morale/' die er später zugleich mit seiner Schrift: „sulla vicenclevole clipenclen«» ciel per/e^ionan! ecl economico clelle» «ociet» 1812) m Druck erscheinen ließ. In diesen zwei Abhandlungen bekämpfte er mit gkößem Scharfsinne die politischen An- sichten von I. I. Rousseau, Diderot, Helvetiu«, Filangieri, Verr i , Stewart und Lauderdale. Die östr. Regierung ward auf den Werth diese« Manne« aufmerkfam und A, erhielt einen Ruf auf verschiedene Kanzeln; zuletzt (1819), nachdem er noch sein Werl: ri, civil«" geschrieben, zur Professur de« römischen und Lehenrechte«. In dieser Stellung blieb er bi« zu seinem Tode. Er war allgemein geachtet, nicht nur seiner ausgebreiteten Kenntnisse, sondern auch seiner übrigen persönlichen Eigenschaften wegen, darunter Beschei denheit im Vordergründe stand. Er war fchwei zu bewegen, öffentliche Auszeich- nungen, z. B. im I. 1825 die Stelle eines Rector« Magnificus, anzunehmen. Als Kaifer Ferdinand I. von ben Lei- stungen dicse« Gelehrten Kenntniß er- hielt, zierte er ihn mit dem Ritterkreuze der eisernen Krone (1838). An ihm verloren auch die Armen einen ihrer liebevollsten Wohlthäter. »UHU 184« l> tuttu i! 185« (Lresc!», Tip, Ventu- lini, 185«!, S, ie»: Nekrolog, gelesen von Professor Agostino Reali. — Lioßrkpnie He« nomine« vivant» (Paris 181«, N, I/.lllienauH, 8°,) I, Bd, S. 284, — Nouvel!« Nioßlünnie generale . . . publise sou» I» direction äe U, I« vr. Uoslei- (kariz 1853) V. »cl, 8p, 481. — ju l l in , LiOßrlllw äüssli It»!!«»! Betg, Karl Freiherr von (l. l. Ritt» meister, Mar. Theresienordensrittei, geb. zu Rostock im Mecklenburgischen 1755, gest. zu Meniu 9. Oct. 1793). Im I. 1787 Unteilieu». im 8. Husaren Regim. Nauendorf, machte er mit dem» selben den letzten Türkentrieg mit. Er zeichnete sich da ganz besonders bei B e« schania aus (22. Juli 1788), als er nämlich durch einen kühnen Flankenan« griff den da« äußerste Infant. > Piquet hart bedrängenden Feind zurückschlug. Er erhielt zum Lohne das Mar. Theie- sienkreuz. Später that er sich bei Semlin hervor, worauf er Oberlieut. warb. Das Jahr darauf geiieth er aber bei Hassan Pascha Palanla« türkische Gefangen» fchaft und kam nach Konstantinopel. 1791 losgekauft, llvancirte er zum Rittmeister, und ging 2 Jahre fpäter mit den Kara» cz ay'Lhevaufleger« in die Niederlande, wo er neneiding« seine Tapferkeit bewies.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Abel-Blumenthal, Band 1
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Abel-Blumenthal
Band
1
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1856
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.18 x 19.61 cm
Seiten
506
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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