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Doctor, 1774 Professor der Medicin,
Chirurgie und Hebammenkunst in Kiel,
1776 Etatsrath. Seine Bibliothek und
4000 Thaler hinterließ er der Kieler
Universität als Veimächtniß. Er schrieb:
„Llemeiotica partul iegilinu, <le ^er/ect«
«im» eniXUi «igni«" (Xopenlia^en 1759,
4".) ; — „Iuper chirurgi« genuina
et rect« <i«cenH ralione etc."
1776);— „olimpi,, dil Hebamme" (Leipzig
1785,8°.).
Christiani (Wilh, Ernst!, Einladung z» einer
Gedächwißiede ans C, A. Berger (Kiel
1?»9, 4°,). — Oestr. Nalional-Encyllopädie
(»on Gläfser und Czilann), (Wien
1835, « Bde,) I, Vd. S. 27». — Lio^r^iiliie
lQ^die^le. — Nouvelle Lio^ravnie ßönsrals
... vudlise goug la direction d« 2l. le Dr.
»ol ler (?Hri« 1853) V, Lä, 8x. 49«, —
Allgemeine Encyllopädie der Wissenschaften u,
Künste. Heransgeg. von I, S, Erfch und
I, G, Gruber («eipzig 1822 u, s,, Gleditsch,
4°.) I. Sect, 9. Thl, S. 121.
Berger von Beigenthal, Johann
Wenzel^Großh äudl er, geb. zu Arnau
in Böhmen 28. Inm 174.5, gest,?). Der
Sohn eine« Leinwandhändlers setzte er mit
Fleiß und Glück das Geschäft seines Vaters
fort. Sein Wohlstand mehrte sich bald so
sehr, daß er durch Eröffnung vielseitiger
Erwerbsquellen die ärmeren Volksclassen
kräftig unterstützen konnte. Er beschäf-
tigte 500 Weberstllhle und eben so viele
Spinnereien, und sein Etablissement er-
warb sich solchen Ruf, daß er zweimal mit
erlauchten Besuchen, nämlich vou Kaiser
Joseph II. uud Kaiser Franz II, be-
ehrt ward. Als er später in Besitz der
landtäflichen Güter Forst uud Studeuetz
lam, machte cr sich auch um Verbesserung
der Landescultur, namentlich durch Er
zeugung de« Flachse« uud Anbau de«
Leinsamen« verdient. Seine patriotische
Gesinnung fand er im I. 1801 bei dem
Aufrufe de« Erzherz. Karl zur Nildung
einer böhmischen Legion, daizuthun Gele-
genheit. Er stellte nämlich aus Eigenem
16 Mann, und dazu, um mit gutem Vei spiele voranzugehen, seinen Sohn Wenzel
als Freiwilligen. Seine kais. Hoheit Erz
herzog Karl gab ihm hierüber seine Zu-
friedenheit in einem besonderen Schreiben
zu erkennen. Ferner sorgte er für die
Verpflegung der Verwundeten. Aber auch
nach anderer Seite hin war feine Huma-
nität wirksam. Im I. 1805, als unter
den Gebirgsbewohnern feine« Vaterlandes
Epidemien und Nahrungssorgen einge-
rissen waren, ließ er aus seinen Verra-
then Getreide vertheilen, und wendete
überdies beträchtliche Geldsummen zur
Unterstützung auf. Iu Anerkennung aller
dieser Verdienste warb ihm 1810 der
Adelstand verliehen.
Adelstand« - Diplom vom 23. Jänner 1811, —
Wappen: Ein durch einen silbernen Balle»
oben mit vier Zinnen quergetheilter Schild,
Im oberen rothen Felde ein zum Streit ge-
schlstei silberner Löwe mit zwei silberne»
Sternen zur Seite, Im unteren blauen Felde
ein goldener Fels,
Bergel von der Pleiße, Johann
Freiherr von (k. k. Feldzeugmeister,
Ritter de« Mar. Theresienordens, geb.
zu Nagy-Mäitou in Ungarn 1768).
Seit 1786 Cadet im Inf.-Reg. Anton
Fürst Esterházy Nr. 34, machte er die
Feldzüge gegen die Türken 1787—1789
mit, ward bei Belgrad verwundet und
1790 zum Unterlieutenllnt befördert.
Während de« Nevolutionskriege« that er
sich wiederholt durch Muth und Umsicht
hervor, namentlich am 18, Oct. 1793
bei Werwich, wo er mehrere Feinde
gefangen nahm und 1 Kanone erbeutete,
sowie am 3. Sept. 1796 bei Wllrzburg
durch persönliche Tapferkeit, Bei beiden
Gelegenheiten warb er auch verwundet.
Im 1.1800 Capitänlieut., 1805 Haupt
mann, und al« solcher in Tyrol thätig,
1809 Major, stand er im Feldzuge dieses
Jahres beim 3. Armeecorps, ward bei
Hausen verwundet und avancirte zum
Oberstlieut. In der Schlacht lei L e i p z ig,
die er als Oberst und Reg.-Commandant
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon