Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
Wurzbach-Lexikon
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1
Seite - 304 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 304 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

Bild der Seite - 304 -

Bild der Seite - 304 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

Text der Seite - 304 -

304 damals manchem Professor der Mathe- matik fehlte. Diese in Allem sich beurkun- dende Tüchtigkeit bewirkte es, dah, als der Fürst Erzbifchof von Olmütz, Graf E ho t et, für feinen Neffen, Otto Grafen Eho tet, nach einem Correftetitor fuchte, die Wahl auf B. fiel. Um seine Stndien fortzusetzen, begab sich B. Mitte 1834 nach Wien, began» die Rechte zu studiren, besuchte aber in seiner Vorliebe für die Mathematik auch die astronomischen Vorlesungen de« ausgezeichnetenL i t t r o w und trug sich einige Zeit mit der Idee herum, einen Dienst auf der Sternwarte anzutreten. Litt iow, den heißblütigen Jüngling ganz erfassend, machte ihm be- greiflich, wie es ober seinem Haupte wohl Myriaden Sterne, aber auf Erden nur sehr wenig Sternwarte« gebe. Nach tur« zem Kampfe widmete sich B. ganz den Rechtsstudien und wurde 1841 zum Do- ctor giabuirt. Neben den eifrigst betrie» benen Studien der Brodwiffenschaft schrieb B. für belletristische Journale; Novel len, humoristisch-satyrische Artikel brachte Saphir« Zeitschrift „Humorist; " spä- ter betheiligte er sich an L. A. Franti« „Sonntagsblättern," und schrieb bald unter eigenem Namen, bald unter dem Pseudonym S t e r n a u. Resultate seiner wissenschaftlichen Studien legte er aber in Wagner«, fpäter von Stuben- lauch fortgefetzten „Zeitschrift für östr. Rechtsgelehrsamleit" und in Wildners „Jurist" nieder, in welchen er den Kampf gegen die traditionelle östr. Jurisprudenz als Vorkämpfer für die philosophisch« geschichtliche Behandlung der Rechtswis- senschaft in Oesterreich aufnahm. In seinen tritifchen Besprechungen von Perthalers „Recht und Geschichte," von HöPfners „Monographie über den Nachdruck," von Rößlei« „Die Ge schichte im östr. Rechte" u. a.; — in seinen Abhandlungen: „Priuaiiechi »od biugirliche» Nech! nach ihrem luyriiMchen Unter- und ihrer »ysiemaiischen Meier»»» " — „Nie quelle in, °5tr,Pri»»!rechie" zeigt er sich ebenso als scharfsinnigen Dialeltikei, wie er in der Art, die Ergebnisse seiner Studien zusammenzufassen, auf der Hohe der Wissenschaft stand. 1844 wurde B. zum Assistenten der Lehrkanzel de« Natur» u. Kriminalrechtes an der l. k. Therestani» schen Ritteratademie ernannt. Im Jahre 1848 fand B. öfter Gelegenheit, seine wissenschaftlichen Theorien in die Prazi« zu übertragen, was denn auch der Fall war bei Berathung de« ersten und zwei ten Preßgesetz »Entwurfs, welcher er al« Abgeordneter de« Wiener Schrift- stellerverein« und als dessen Vicepräsibent beiwohnte u, bei dieser Gelegen!)eitheraus gab: „Die Prezzfriiheit und da« Prelsglseh" (Wien 1848, Tendier). Al« die Wahlen zur beutscheiiNational-Versammlung nach Frankfurt a/M. stattfanden, wurde B. zu Schönberg in Mahren zum Abgeord- neten und in ber Leopolbstadt in Wien zum Stellvertreter gewählt. Seine Wirksam keit als Parlamentsmitglied ist in meh« reren Schriften über da« deutsche Parla» ment, als von Laube, Biedermann u. A. hervorgehoben und seine Eigen» schaften als Redner auf der Tribune von Kalifch in seinen „Shreppnells" tref- fend gezeichnet worden. Klarheit, Scharfe, Witz und Schlagfertigkeit sind die Vorzüge in B.'« Reden, und Biedermann er- wähnt insbefondere der „ätzenden Säure de« Oesterreichers," da er von B. spricht. Den Höhenpunct seiner parlamentarischen Beredsamkeit erreichte B. in seiner im März 1849 gehaltenen Rede gegen den Welter'schen Antrag: „Auf Annahme der deutschen Reichsveifassung en bic,« und Uebertragung der deutschen Kaiser» würbe an Preußen." B. war b er ein- zig e Oesterreicher, der !» dieser denk» würdigen Debatte, in welcher sich alle parlamentarischen Kräfte maßen, sprach,.
zurück zum  Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Abel-Blumenthal, Band 1
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Abel-Blumenthal
Band
1
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1856
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.18 x 19.61 cm
Seiten
506
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich