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Berger von Nergenhelb. Karl (k. k.
Oberst, geb. zu Straßburg 1769,
gest. zu Wien 23. April 184«), In
feinem 16. Lebensjahre Erproprüs-Ge«
meiner im 28. Inf.-Reg. Kutfchera,
ward er in demselben noch vor Beginu
des französischen Ncvolutiouskiieges Of-
ficier. 1793 zeichnete er sich bei Tir le-
m o n t, St. A m a u d, bei B o і s de R e m s
durch Tapferkeit aus und ward am Kopfe
und an der rechte» Schulter verwundet.
Noch größere Wnndc» trug er 1794 am 29.
Mai davon, da cr bei M a u b c u g e dcu
in D o u r i es bereits cíngcdruugeneu
Feind wieder zurückwarf. 1799—1801
machte er in Italien die Schlachten bei
Leg nago, Magnan, Marengo,
Montebello und Montechío mag-
giore mit und that sich überall rühmlich
hervor. Im Feldzuge von 1809 focht er
als Hauptmann bei Afpcru, rückte
hierauf in Folge seiuer tapfere« Haltung
zum Major außer der Tour vor uud
erhielt deu Auftrag, ein ueucs Grenadier-
Bataillon zu bilden. Dieses, erst 12 Tage
alt, führte cr bei W agram zu ucuen
glänzeudcu Thaten, und bci Z » a і m trug
er zur glücklichen Entscheidung der Affaire
wesentlich bei. Nachdem er noch in dcu
Jahren 1813 u. 1814 mitgefochtcu, ward
er in letzterem Jahre Oberstlieut. außer
der Tour. Seine vielen Wunden zwan-
gen ihn, 1816 in den Ruhestand mit dem
Oberst-Titel zu treten. Später war er
durch längere Zeit noch Commandant
de« 1. Landwehr-Bataillons in der Bu-
kowina. 1826 ward er in den Adelstand
erhoben nnd 183l erhielt er eine Eli-
sabeth Theresien-Stiftung. Er hatte
14 Feldzüge mitgemacht und in Einem
Regimente 31 Jahre gedient.
Oeftl. Militär-KonversationK-lez-ilon. Herausg,
»on Hirtenfeld », Dr, Meyneri (Wien
1851) I.Nd. S. 371, (Art, von Hd,) — Wap-
pen: Ein blauer Schild mit drei grüne» Ner
gen. Auf dem mittleren höhere» steht ein gehar-
nischter Mann, in der rechten Hand ein bloßes Schwert zum Streite hebend, in ber línlen
Hand ein Turnierschild haltend.
, Thaddäus Edler von ( In-
dustrieller, geb. zu Wien 18. Aug.
1774, gest. zu Pen z ing bei Wien 2?.
Juni 1842). Schou seiu Vater war ein
sehr angesehener Großhändler. Der
Sohu legte au der Wiener Universität die
Gymnasial- uud philosophische» Studien
mit ausgezeichnetem Erfolge zurück, trat
1791 in das Geschäft seines Vaters, ward
1800 desfe» Associe uud endlich 1808
Chef des Hanses. Er wendete nu» seine
ganze Aufmerksamkeit der schon früher
von seiner Familie in Penzing begrün-
dete» Scidenbandfabrit z», welche die erste
in Oesterreich war und durch welche dieser
Industriezweig in Oesterreich eigentlich
in'sLeben gernsen wurde, A,beschäftigte
in feiner Fabrik stets 8—900 Arbeiter.
Diesem Verdienste verdankte er im Jahre
1819 die Erhebung in dcn Abelstand,
Als 1802 in Pottendorf die erste Baum-
wollspinnerei errichte» ward, nahm V.
dcn lebhaftesten Antheil daran uud grün-
dete dabci, wcuigc Jahre vor seinem Tode,
in Ocmcinschaft mit 'Zaron Sina die
erste bedcittciidc Masclincn-Flachs- und
Hansspinnerci. An der Errichtung der
östr. Nationalbank nchm Berger we
seutlichcn Antheil uno bekleidete durch
23 Jahre die Stelle ciues Director«
derselben. Mit dieser großartigen indu-
striellen Thätigkeit vnband V. auch eine
hnmanistische und war cin besonders thä-
tiges Mitglied des zui Verbreitung der
christl. Religion gestifteten Leopoldinen-
Vercins, wie cr übeilaupt an mehreren
Wohlthätigkeits- n. geiieinnlitzigen Ver-
eine» sich als wcrtthctigcs und Mcl-
stützcndcs Mitglicd bciheiligte und durch
seine unwandelbare Richtlichkeit wie sei-
nen Eifcr, wenn es galt i» weiten Kreisen
Gutes zu stiften nnd dm Leiden dcrMit
lucnschcn abzuhelfen, aiszeichnete.
Wiener Zeitung 1312, Nr 2i8, — Neuer Ne-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon